Wer eine gesunde Pflanze möchte, sollte sich natürlich auch gut um sie kümmern. Und die richtige Pflege beginnt bereits mit dem richtigen Einpflanzzeitpunkt und einem angemessenen Standort. Ist auch sonst alles in Ordnung, aber Sie stellen dennoch ein Problem an Ihrem Rhododendronstrauch fest? Dann könnte eine Krankheit oder ein Schädlingsbefall die Ursache sein. Damit Sie sie auch richtig erkennen und anschließend behandeln können, haben wir Ihnen einmal die häufigsten Rhododendron Krankheiten, Schädlinge und Probleme mit ihren Merkmalen zusammengetragen. Folgendes macht sich auf Blättern, Knospen und Blüten bemerkbar und kann größtenteils behoben werden, wenn Sie es rechtzeitig angehen.
Rhododendron Krankheiten – Probleme mit den Knospen und Blüten
Pflanze bildet weniger Knospen als sonst
Sind die Blütenknospen mangelhaft, kann das entweder Folge dessen sein, dass es der Pflanze zu gut geht (so merkwürdig das auch klingen mag) oder, dass ihr der Standort nicht bekommt oder eine mangelnde Versorgung mit Nährstoffen oder falsche Pflege vorliegt:
- zu wenig Kalium
- zu wenig Phosphor
- niedrige Temperaturen im Sommer
- zu viel Feuchtigkeit im Sommer
- Lichtmangel durch zu viel Schatten: auch wenn manche Sorten weniger empfindlich auf schattige Standorte reagieren, gilt als Faustregel, dass mehr Sonne mehr Knospen produziert, jedoch auch Verbrennungen verursachen und die Pflanze austrocknen kann
- Schnitte zu einem falschen Zeitpunkt: Die Knospen werden bereits Ende des Sommers bis Anfang Herbst im Vorjahr gebildet, weshalb die Pflanze dann nicht mehr geschnitten werden sollte
- Überversorgung durch Stickstoff, der das Wachstum der Blätter und Triebe fördert, nicht aber die Blüte
- der Strauch ist noch zu jung: Stecklinge blühen frühestens nach 2 bis 3 Jahren, aus Samen gezogene Sträucher brauchen sogar 1 bis 2 Jahre länger
Rhododendron Krankheiten – Braune Knospen
Hat der Blütenstrauch zwar reichlich Knospen gebildet, doch sie sind braun geworden? Das passiert bei plötzlichem kalten Wetter nach einer milderen Periode, also wenn im Frühling später Frost auftritt oder der Herbst zuvor besonders kalt war und unreife Knospenansätze erfroren sind. Die Pflanze kommt durcheinander und denkt, das Wetter wird wärmer, wodurch sie frühzeitig ihre Blütenknospen beginnt zu öffnen und die Knospen fallen ab.
Braune bis schwarze Knospen ruft auch die Rhododendronzikade in manchen Fällen hervor. Genauer gesagt kann diese Pycnostysanus azaleae übertragen, was an einem dunklen, stacheligen Belag zu erkennen ist. Befallene Knospen entfernen Sie bereits im Frühjahr und sollten Sie im Juni Zikaden in der Nähe der Pflanze feststellen, behandeln Sie sie gleich mit einem geeigneten Insektizid, um einen Pilzbefall im nächsten Frühjahr zu verhindern. Gehen Sie bei der Bekämpfung sorgfältig vor und behandeln Sie ganz besonders die Unterseiten der Blätter.
Rhododendron Krankheiten – Blüten gehen nicht auf
Die vielen vielversprechenden Rhododendron-Blüten gehen nicht auf? Überprüfen Sie zunächst einmal, ob es sich auch wirklich um zukünftige Blüten handelt und nicht um Blattknospen. Ursachen für fehlende Blüte könnten sein:
- zu niedrige Temperaturen und die Knospen sind erfroren (erkennbar an der braunen Verfärbung, wie oben beschrieben): normalerweise ist der Rhododendron winterhart, aber unter gewissen Umständen kann er Erfrierungen erleiden; ein Winterschutz kann Erfrierungen vorbeugen
- Mangel an Phosphat und Kalium: diese erhöhen die Widerstandsfähigkeit der Pflanze gegenüber niedrigen Temperaturen
- der Boden ist nicht sauer genug: mit pulverisiertem Schwefel können Sie den pH-Wert verbessern
Das gegenteilige Problem, also dass Blüten früher aufgehen, als sie sollten, ist Folge einer wärmeren Periode, durch die die Pflanze glaubt, der Frühling sei eingetreten. Da das Wetter anschließend aber wieder kälter wird, erfrieren viele Blüten dadurch und es könnten bis zur nächsten Saison typische Rhododendron Krankheiten auftreten.
Fleckige Blüten
Das sogenannte Ovulinia ist eine Blütenfäule, die sich durch braune Flecken auf den Blüten erkennbar macht. Typisch ist, dass diese Flecken aussehen, als wären sie nass und immer größer werden, bis die komplette Blüte braun und verfault ist. Sie können nichts mehr daran ändern, sollten aber die Rhododendron-Blüten abschneiden und in Zukunft vorbeugende Maßnahmen ergreifen. Sollten Sie eine sehr feuchte Frühlingssaison erwarten, lohnt es sich, schon vor der Blütezeit ein passendes Fungizid einzusetzen.
Merkmale an den Blättern
Rhododendron Krankheiten – Eingerollte Blätter bei Wetterextremen
Sind starke Hitzeperioden, Kälteeinflüsse und/oder Wassermangel die Ursache, ist das Einrollen der Blattseiten eine normale Reaktion, die auch bei anderen Pflanzen vorkommt. Beheben Sie das Problem, indem Sie je nachdem mehr gießen, einen Sonnenschutz oder einen Winterschutz aufstellen. Wenn Sie mehr gießen, seien Sie jedoch vorsichtig, es nicht zu übertreiben (sobald der Boden tatsächlich trocken ist), um Pilzinfektionen an den Wurzeln zu vermeiden, die durch zu viel Feuchtigkeit gefördert werden. Ein paar typische Pilzkrankheiten listen wir am Ende auf.
Rhododendron hat gelbe Blätter
Hellgelbe Farbe gleichmäßig verteilt
Dies ist ein Anzeichen dafür, dass es der Pflanze an Stickstoff mangelt. Sie sollten sie also möglichst schnell mit einem entsprechenden Dünger versorgen. Auch Hornspäne sind zu diesem Zweck geeignet.
Ungleichmäßig gelb gefärbte Blätter
Die größeren Flächen der Blätter werden gelb, die Blattadern jedoch bleiben grün? Das bedeutet, dass bei Ihrem Rhododendron Eisenmangel vorliegt und das, obwohl Eisen in ausreichender Menge in Böden vorkommt. Obwohl diese Sträucher bekanntermaßen saure Böden mögen, ist ein zu saurer wiederum kontraproduktiv, denn er verursacht eben dieses, als Chlorose bezeichnete, Problem, das dafür sorgt, dass der Nährstoff nicht mehr von der Pflanze aufgenommen werden kann. Junge Pflanzen gießen oder besprühen Sie am besten mit geeigneten Präparaten (Magnesiummangel könnte eine weitere Ursache sein). Anschließend ist es aber wichtig, den pH-Wert des Bodens zu verbessern, um das Problem endgültig zu beheben.
Braune Blätter am Rhododendronstrauch
Braune Blattränder, die absterben
Dies ist ein Anzeichen dafür, dass die Pflanze durch stärkere Winde und Kälteeinflüsse geschädigt wurde. Hat der Rhododendron braune Blätter dieser Art, kann das aber auch durch einen Mangel an Bor verursacht worden sein.
Die mittleren Bereiche des Blatts werden braun
Sonnenbrand ist eine mögliche Ursache, denn eben diese Bereiche sind der Sonne im Gegensatz zu den Blatträndern besonders stark ausgesetzt. Sie können das einerseits natürlich durch einen Sonnenschutz beheben. Aber auch ein Windschutz, der eine zu schnelle Austrocknung nach dem Gießen verhindert, erweist sich als gute und schnelle Maßnahme. Versuchen Sie auch, die Pflanze mit reichlich Wasser zu versorgen, bevor es zum ersten Frost kommt.
Weitere Verfärbungen und Belag an den Rhododendronblättern
- Blattfleckenkrankheit als Rhododendron Krankheiten – unregelmäßige Flecken, die sich von außen nach innen ausbreiten (Rotbraun/Aschgrau/Dunkelbraun, in der Mitte der Flecken Schwarz); das Absterben des Blatts beginnt an seiner Spitze; Fungizide sind geeignete Mittel
- Grauschimmelfäule – schimmliger Belag auf etwa zwei Dritteln der Fläche eines Blatts, der nach und nach bis auf den Stiel wandert; meist im Juni oder Juli an relativ frischen Blättern; mit Fungizid behandeln
- Rhododendron Krankheiten wie Mehltau – ebenfalls mit grauweißem, aber eher pudrigem Belag, häufiger an den Unterseiten der Blätter
Weißer Belag in Kombination mit verformten Blättern kann auch ein Anzeichen für die Ohrläppchen-Krankheit sein (nur bei einigen Japanischen Azaleen) - Rhododendron-Wanze – Blätter sind blassgrün, gelblich oder gehen in Richtung Weiß, wobei die Unterseiten braun bis schwarz verfärbt sein können und die Blattränder sich eventuell einrollen; Mai, Juni und Juli sind Hochsaison für diese Schädlinge; rechtzeitig mit einem geeigneten Insektizid behandeln
- Rhododendron Krankheiten – Klebrige Blätter bei Weißen Fliegen (Mottenschildlaus); hinterlässt einen klebrigen Belag auf den Blättern (Honigtau), befällt aber eher Pflanzen in Innenräumen oder Gewächshäusern. Sollten Sie sie nichtsdestotrotz an den Blattunterseiten feststellen, sollten Sie etwas unternehmen. Der Honigtau selbst schwächt nämlich die Pflanze, aber fördert außerdem auch die Bildung des sogenannten Rußtaupilzes. An den Blattunterseiten legen die Schildläuse ihre Eier ab, aus denen dann schädliche Larven schlüpfen und gemeinsam mit den ausgewachsenen Tierchen Ihren Strauch schädigen.
- Rhododendron und Blattläuse – Honigtau produzieren auch Blattläuse, sodass auch bei diesen Schädlingen eine erhöhte Gefahr besteht, dass die Pflanze am Rußtaupilz erkrankt. Bei einem starken Befall beginnen die Blätter, sich einzurollen oder zu kräuseln. In der Regel ist eine Behandlung nicht unbedingt notwendig oder mit Hilfe von Hausmitteln ausreichend. Ist der Befall jedoch stark, können Sie ein Insektizid anwenden.
- Algen auf den Rhododendronblättern – Gerade an schattigen Standorten kommt es vor, dass sich ein Belag aus Algen auf den Blättern bildet. Ist das Wetter feucht, wird die Bildung noch mehr begünstigt. Das ist an sich kein Grund zur Sorge, sondern eher ein ästhetisches Problem, das Sie mit Hilfe eines Präparats zwischen Februar und April beseitigen können. Hierbei handelt es sich um ein öliges Mittel, das sich auf den Algen festsetzt und diese erstickt.
Probleme an Zweigen, Ästen und Wurzeln des Rhododendronstrauchs
Rhododendron Krankheiten – Der Dickmaulrüssler lässt Pflanzen plötzlich absterben
Dieser Schädling zeigt sich anhand vielerlei Merkmale an der Pflanze, wobei der Befall mit den Larven im Wurzelwerk und am Stammansatz wohl der gefürchtetste ist. Die Larven trennen den Strom des Pflanzensafts und töten auf diese Weise die Pflanze.
Sind die Blätter angefressen, handelt es sich jedoch um den Käfer, der die Pflanze lediglich optisch beeinträchtigt, doch Sie können kaum etwas dagegen tun. Die Verwendung von Nematoden, noch bevor die Käfer Anfang Mai schlüpfen, gilt als recht erfolgreich.
Pilze an einzelnen Pflanzenteilen
Phytophthora, Botryosphaeria und Phomopsis sind Auslöser von Pilzkrankheiten, die nur schwer behandelt werden können. Die gute Nachricht ist, dass sie meistens nur einige Teile der Pflanze befallen und ein Absterben der ganzen somit äußerst selten eintritt. Sie sollten Ihren Rhododendronstrauch vorbeugend mit Fungiziden gegen diese Pilzinfektionen behandeln.
Rhododendron Krankheiten – Pilzbefall durch folgende Pilze
- Botryosphaeria – betrifft hauptsächlich Zweige und Äste, die beginnen, abzusterben; Stressreduktion reduziert Infektionsrisiko; kranke Teile entsorgen Sie, was aber keine Garantie ist, dass die Pflanze überlebt
- Pestalotia – Blätter werden braun mit weißen Flecken; kann sofort behandelt werden, meistens aber erfolglos
- Phomopsis – ähnelt Botryosphaeria, kommt eher bei Azaleen vor
- Phytophthora – an den Wurzeln, Knospen und/oder Blättern; Torf oder Rindenhumus verhindern Staunässe und beugen ihm vor
- Pycnostysanus azaleae – an den Knospen; ist braun-schwarz und sieht stachelig aus; kranke Knospen möglichst sofort entfernen und entsorgen
Pilzinfektionen und Schädlingsbefall vorbeugen durch richtiges Düngen
Dünger ist gut und wichtig, das ist klar. Jedoch sollte man es richtig machen, denn sonst kann er sogar Schaden anrichten. So ist es beispielsweise keine gute Idee, im Sommer weiterhin stickstoffreichen Dünger zu verabreichen. Dieser fördert das Pflanzenwachstum, wenn sie sich eigentlich langsam der Ruhezeit zuneigen sollten. Während des Wachstums erhält eine Pflanze sogenannten Rindenrisse. Diese Risse verheilen dann in der kälteren Saison viel schwerer, was Ihren Strauch nicht nur anfälliger für Pilze und Schädlinge macht, sondern in extremen Fällen sogar zu seinem Tod führen kann.
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