Die Orchideen sind die beliebtesten Exoten unter den Zimmerpflanzen schlechthin. Die meisten Sorten sind sehr frostempfindlich und können den Winter draußen nicht überstehen. Aber auch im Sommer fühlen sich nur wenige der Dauerblüher auf der Terrasse oder dem Balkon wohl. Wer ihre filigranen Blüten auch im Freiland genießen möchte, sollte sich für Gartenorchideen entscheiden. Wir erklären, wie Sie die Gartenorchideen pflanzen und richtig pflegen.
Was ist eine Erdorchidee und welche Sorten fühlen sich im heimischen Garten besonders wohl?
Die meisten Menschen halten die Orchideen für exotische Blumen, die sich nur für Züchtung in Kübeln eignen. Stimmt, dass die bekanntesten Sorten aus tropischen Gebieten stammen. Aber eigentlich ist die Familie auf der ganzen Erde verbreitet. Auch in Europa gibt es mehrere heimische Arten. Diese werden mit dem Sammelbegriff Erdorchideen oder Gartenorchideen bezeichnet. Im Unterschied zu den Exoten aus Südamerika benötigen die Erdorchideen kein spezielles Substrat, sondern kommen auch mit der herkömmlichen Blumenerde gut zurecht.
Welche Orchideen sind winterhart?
Der Frauenschuh ist vielleicht die bekannteste Gartenorchidee. Auch das Breitblättrige Knabenkraut gehört zu der Pflanzenfamilie Orchidaceae. Weiterhin sind für die Hobby-Gärtner Exemplare der Gattung Pleione interessant. Auch Exoten, wie manche Sorten aus der Gattung Bletilla, die aus Asien kommen, fühlen sich im Garten wohl. Die Stendelwurzen sehen auf den ersten Blick nicht wie Orchideen aus. Aber beim näheren Betrachten merkt man die typische Blütenform und erkennt, dass es sich um eine Pflanzengattung aus der Familie Orchidaceae handelt.
Folgende Erdorchideen sind winterhart:
- Bletilla formosana: Ein Exot, der in Taiwan, Japan und China verbreitet ist.
- Bletilla ochracea „Chinese Butterfly“
- Bletilla striata (Japanorchidee), Sorten „Alba“ „Albostriata“, „Big Bob“, „Junpaku“
- Calanthe discolor , Sorten „Eco Rose“ „Eco White“
- Erdorchideen Calante reflexa
- Gartenorchideen Calanthe nipponica
- Freilandorchideen Cremastra appendiculata
- Calopogon tuberosus (Grasspink)
- Dactylorhiza (Knabenkraut)
- Cephalanthera
- Epipactis (Stendelwurz) „Serpentine NightG“
Der Frauenschuh gehört zu den populärsten Freilandorchideen hierzulande. Wie alle anderen heimischen Erdorchideen ist auch er eine gesetzlich geschützte Art. Es gibt allerdings Händler, die die Raritäten verkaufen. Beim Kauf sollte man allerdings immer darauf achten, dass der Händler zertifiziert ist.
Gartenorchideen pflanzen: Wann ist der richtige Zeitpunkt?
Die Gartenorchideen werden ähnlich wie ihre exotischen Verwandten nach dem Ende der Blütezeit gepflanzt. Am besten eignen sich dafür der Spätsommer und der Frühherbst, wenn sich die Blumen in der Ruhephase befinden und das Wetter immer noch warm ist. So haben sie ausreichend Zeit bis zum nächsten Frühling, ihr Wurzelwerk auszubilden und sich zu erholen.
Der richtige Standort für die Erdorchideen
Die Freilandorchideen bevorzugen einen absonnigen bis halbschattigen Standort und können wie ihre Verwandten aus Asien und Südamerika kaum direktes Sonnenlicht vertragen. Am besten eignen sie sich als Randbepflanzung im Blumenbeet und zum Unterpflanzen von Bäumen und Sträuchern.
Gartenorchideen pflanzen: Welche Erde für Freilandorchideen?
Im Unterschied zu den Exoten haben die heimischen Orchideen keine Luftwurzeln. Sie brauchen daher kein Orchideensubstrat, sondern können problemlos in Blumenerde gedeihen. Wichtig ist dabei vor allem, dass der Boden luftig und nährstoffreich ist. Sie können ihn daher zuerst lockern und mit Kompost anreichern und erst dann die Pflanzen in die Erde setzen. Weiterhin ist die gute Drainage absolutes Muss, denn Staunässe können die Freilandorchideen nicht vertragen. Falls der Gartenboden lehmig ist, können Sie ihn mit Bausand mittlerer Körnung vermischen. Nicht jeder Sand ist allerdings geeignet – Quarzsand ist zu fein und kann die Durchlässigkeit sogar verschlechtern.
Wie die Orchideen im Garten gießen und düngen?
Der Wasserbedarf kann von Art zu Art stark variieren. Allerdings haben alle Gartenorchideen eins gemeinsam: Sie brauchen während der Blütezeit mehr Wasser und müssen häufiger gegossen werden. In den Gartenzentren können Sie spezielle Düngemittel für Orchideen finden. Diese sind normalerweise verdünnt. Düngen Sie sie nach jeder Wässerung. Wenn die Freilandorchideen im Frühjahr austreiben, dann ist der richtige Zeitpunkt, sie mit Langzeitdünger zu versorgen, um die Blütenbildung zu fördern.
Wann blühen Freiland-Orchideen?
Die Blütezeit der meisten Freiland-Orchideen beginnt bereits im April, die Blütezeit erstreckt sich bis zum Frühsommer und endet normalerweise Juli. Natürlich kann die Blütezeit je nach Art und Sorte variieren.
Gartenorchideen pflanzen: Zusammenfassung
Die Gartenorchideen faszinieren mit ihren filigranen Blüten und stehen ihren Verwandten aus Asien und Südamerika in Sachen Blütenpracht in nichts nach. Sie haben allerdings einen großen Vorteil: sie sind winterhart und können die kalte Jahreszeit draußen verbringen. Die heimischen Erdorchideen-Arten haben ähnliche Ansprüche an Standort wie die Zimmerpflanzen. Am besten eignet sich ein Platz im lichten Schatten, etwa unter einem Baum oder hohen Strauch. Der Boden sollte humusreich, durchlässig und mäßig feucht sein. Gegossen werden die Orchideen nach Bedarf, gedüngt wird einmal vor dem Start der Gartensaison und dann nach jeder Wässerung. Bei guter Pflege bedanken sich die Dauerblüher mit vielen filigranen Blüten.
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