Kleine, unansehnliche, rotbraune Flecken auf den Rosenblättern sind ein Anzeichen für Rosenrost. Wenn nicht rechtzeitig und richtig behandelt, kann die Pilzkrankheit ernste Folgen für die Pflanzen haben. Zum Glück gibt es effektive Methoden zur Bekämpfung und zur Vorbeugung. Wir erklären, wie Sie den Rosenrost mit Hausmitteln behandeln können.
1. Rosenrost mit Hausmitteln bekämpfen: Das Wichtigste rund um die Pilzkrankheit
Der Rosenrost ist eine Pilzkrankheit, die von den Rostpilzen „Phragmidium tuberculatum“ oder ihren nah verwandten Pilzarten aus der Abteilung der Ständerpilze verursacht wird. Die Erreger befallen nur Rosen, das Schadbild ist vor allem im Frühling und im Sommer leicht zu erkennen. Die meisten neuen Rosensorten sind gegen Rosenrost resistent und werden bei richtiger Pflege gar nicht krank. Diese sind meistens mit einem ADR-Siegel versehen.
1.1. Rosenrost natürlich bekämpfen: Mögliche Ursachen für den Pilzbefall
Selbst robuste Sorten sind aber für die Pilzkrankheit anfällig, wenn ihnen der Standort nicht passt. Als wahre Sonnenkinder fühlen sie sich in der Vollsonne wohl. Es gibt zwar Rosen, die lichten Schatten vertragen, sie werden aber geschwächt. Mögliche Ursachen für einen Pilzbefall sind unter anderem:
- Zu wenig Abstand zwischen den Pflanzen im Beet. Wenn die Sträucher zu eng aneinander oder an anderen Stauden stehen, dann können ihre Blätter nicht trocknen. Feuchte Blätter machen die Rosen anfällig für Pilzkrankheiten.
- Falsches Gießen: Die Rosen sollten auf Bodenhöhe um ihren Fuß gegossen werden. Die Blätter sollten beim Gießen trocken bleiben.
- Falsche Gießzeit: Die Rosen sollten nie abends oder spät am Nachmittag gegossen werden. So wird die Feuchtigkeit im Boden über Nacht bleiben und ein feuchter Boden bietet Nahrung für Pilze. Am besten die Stauden früh morgens gießen, damit das Wasser während des Tages verdunsten kann.
- Falsche Pflanzpartner: Oft werden die Rosen mit anderen Sonnenanbetern wie der Lavendel kombiniert. Dabei haben die beiden Pflanzen komplett unterschiedliche Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit. Die Rosen benötigen einen nährstoffreichen Boden und müssen regelmäßig gedüngt werden. Im Unterschied dazu bevorzugt der Lavendel einen nährstoffarmen Boden.
- Denselben Standort für neue Rosen: Wo vor einem Monat der alte Rosenstrauch problemlos wuchs, fühlt sich die neue Rosensorte nicht wohl? Schuld daran ist der Boden. Eine Grundregel bei der Rosenpflege besagt: Nie neue Rosen an die Stelle der alten pflanzen. Entweder den Boden 100 cm tief und mindestens 150 cm breit um die Rosen komplett austauschen oder einen neuen Platz für die Rosen finden.
- Falsche Kübelgröße: Auch die Rosen, die in Kübeln gezogen werden, haben besondere Ansprüche. Vor allem die Kübelgroße und die Drainage spielen eine entscheidende Rolle.
Der erste Schritt zur Bekämpfung einer Pilzkrankheit bei den Rosen ist also die Ursache zu erkennen und die notwendigen Maßnahmen zur Vorbeugung eines zweiten Befalls zu treffen.
1.2. Rosenrost mit Hausmitteln bekämpfen: Das Schadbild
Wie sieht der Pilz bei Rosen aus?
Die Erreger machen sich kurz vor dem Austrieb im Frühling bemerkbar. Zuerst werden die Triebe befallen – dort entstehen Sporenlager, die eine kräftige orange Farbe haben. Später breiten sie sich aus und befallen auch die Pflanzenblätter – auf den Blattoberseiten entstehen rötliche Pünktchen, die sich dann zum Sommerende schwarz verfärben. Typisch für die Rosenkrankheit ist, dass die befallenen Blätter noch im Sommer abfallen. Die Pilze überwintern aber an den verholzten Pflanzenteilen und befallen im nächsten Frühling auch die neuen Blätter.
Wie sehen kranke Rosen aus?
Das Schadbild ändert sich im Laufe des Sommers. Im Frühling kann der erfahrene Hobby-Gärtner bereits die ersten Anzeichen des Befalls erkennen. Prüfen Sie die Jungtriebe und die verholzten Pflanzenteile auf rotbraunen Pulver. Zum Sommeranfang zeigen sich auch die orangeroten Pünktchen an den Blättern und wenn Sie sie umdrehen, dann können Sie auf der Rückseite Sporenlager finden. In der Sommermitte beginnen die befallenen Blätter abzufallen, zum Sommerende verfärben sich die orangen Pünktchen in Schwarz. Die befallenen Rosen wirken abgeschwächt, wachsen langsamer und die Blütenbildung lässt nach.
Echter Mehltau, falscher Mehltau und Rosenrost: Das sind die Unterschiede
Sowohl der echte, als auch der falsche Mehltau haben mit dem Rosenrost eins gemeinsam: Die Erreger sind Pilze. Doch das ist die einzige Ähnlichkeit. Die Schadbilder der drei Pflanzenkrankheiten unterscheiden sich deutlich voneinander.
Der Echte Mehltau bedeckt nur die obere Seite der Blätter mit einem aschgrauen Staub, greift aber die Blattstruktur nicht an. Sie können einen Befall leicht erkennen, denn die Pilze lassen sich mit der Hand abwischen.
Der Falsche Mehltau bedeckt nur die untere Seite der Blätter und greift auch die Blattstruktur an. Das heißt, Sie können ihn nicht so einfach abwischen.
Der Rosenrost greift ebenfalls die Blattstruktur an und bedeckt sowohl die untere, als auch die obere Blattseite.
Woher kommt der Rosenrost?
Die Pilze, die Rosenrost auslösen, vermehren sich durch Sporen. Sie werden über die abgefallenen Blätter verbreitet. Auch der Wind kann die Sporen, oft im ganzen Garten, verteilen.
Was tun bei Rostflecken an Rosen?
Wenn Sie Rostflecken an Ihren Rosen entdeckt haben, dann sollten Sie wie folgt vorgehen:
1. Überprüfen Sie die ganze Pflanze auf orangerote Pünktchen oder auf Sporenlager. Checken Sie auch die anderen naheliegenden Rosensträucher, Bodendecker- und Kletterrosen.
2. Bei einem leichten Befall können Sie alle befallenen Blätter entfernen und entsorgen, sowie die Pflanze etwas auslichten, sodass seine Blätter schneller trocknen können.
3. Regelmäßige Düngergaben können die Pflanze stärken und resistenter gegen Pilze machen. Verwenden Sie am besten ein spezielles Düngemittel für Rosen mit Kalium und Kalk.
Wann Mittel gegen Rosenrost einsetzen
Im Unterschied zu anderen Pilzkrankheiten bei den Rosen gefährdet der Rosenrost nur selten die ganze Pflanze. Ein Befall schwächt sie allerdings ab und macht sie für Schädlinge anfällig. Daher sollten Sie einen Pilzbefall schnellstmöglich bekämpfen. Oft reicht es, wenn Sie einfach ein Hausmittel im Kampf gegen die Rosenkrankheit einsetzen. Ein Verjüngungsschnitt und gute Pflege (regelmäßig düngen und richtig gießen) helfen, dass sich die Pflanze erholt und den Rosenrost erfolgreich bekämpft.
Was tun gegen Rosenrost: Hausmittel oder Chemikalien?
Vom Einsatz von chemischen Mitteln ist es erstmals abzuraten. Nur wenige Mittel sind zugelassen und wenn man sie nicht richtig verwendet, können sie Schäden an der Umwelt anrichten. Sie sollten daher zu Chemikalien nur nach einer ausführlichen Beratung bei einem Fachmann greifen und das nur als einen letzten Ausweg.
Den Rosenrost können Sie aber auch mit einigen Hausmitteln behandeln. Wir listen mehrere Hausmittel auf, mit denen Sie dem Pilz den Kampf ansagen.
2. Rosenrost mit Hausmitteln bekämpfen
Folgende Hausmittel können gegen Rosenrost helfen. Die Wirksamkeit ist allerdings wissenschaftlich nicht belegt. Trotzdem berichten viele Hobby-Gärtner über Erfolge. Sehr wichtig für ein gutes Endergebnis ist es, dass sie alle betroffenen Pflanzenteile vorher abschneiden und entsorgen.
2.1. Hausmittel gegen Rosenrost: Milch
Milch hat sich als ein wirksames Hausmittel gegen Echten Mehltau bewährt. Manche Hobby-Gärtner setzen sie auch im Kampf gegen den Rosenrost ein. Das Hausmittel hat den Vorteil, das es für Pflanzen, Insekten, Vögel und Säugetiere nicht schädlich ist. Sie können ein Spray gegen Rosenrost mit Milch selber herstellen:
Milch-Spray gegen Rosenrost:
- eine Sprühflasche, 1 Liter
- Vollmilch
- Wasser
Stellen Sie zuerst eine Lösung aus Vollmilch und Wasser her. Zu diesem Zweck verdünnen Sie die Milch und das Wasser im Verhältnis 1 zu 8. Füllen Sie die Lösung in eine Sprühflasche und besprühen Sie alle 5 Tage die Pflanzenblätter und die Triebe damit.
2.2. Spritzmittel mit Ackerschachtelhalm gegen Rosenrost selber machen
Als Nächstes erklären wir Ihnen, wie Sie ein Spritzmittel mit Ackerschachtelhalm selber machen können. Die Pflanze hilft nicht nur gegen Rosenrost, sondern auch gegen andere Pilze wie Mehltau oder Sternrußtau. Sie können auch Blattläuse damit vertreiben.
Spritzmittel mit Ackerschachtelhalm gegen Rosenrost:
- 300 g Ackerschachtelhalm, frisch (alternativ mehrere Tropfen Ackerschachtelhalmextrakt)
- 10 Knoblauchzehen, geschält
- eine Zwiebel, mittelgroß
- 2 Liter Wasser
- Pflanzenöl Ihrer Wahl
Den Ackerschachtelhalm und die Zwiebel klein schneiden, die Knoblauchzehen halbieren. In einem großen Topf 2 Liter Wasser aufkochen, 2-3 Tropfen Pflanzenöl dazugeben und die Zutaten hinzufügen. Die Hitze reduzieren und etwa eine Viertelstunde köcheln lassen. Danach vom Herd nehmen, abseihen und den Sud in eine Flasche füllen. Dann 100 ml vom Sud mit 500 ml Wasser verdünnen und in eine Sprühflasche füllen. Früh morgens die betroffenen Pflanzen besprühen.
2.3 Brennnesseljauche gegen Rosenrost
Sie können Rosenrost mit Hausmitteln bekämpfen. Die Brennnesseljauche ist ein beliebtes Düngemittel, das der Staude weniger anfällig für Pilzerkrankungen macht.
Düngemittel aus Brennnesseln:
- 500 g Brennnesselblätter
- 5 Liter Wasser
- ein Kunststoffeimer mit 10 Liter Volumen
- eine Handvoll Gesteinsmehl
Die Blätter klein schneiden, in den Kunststoffeimer geben und mit lauwarmem Wasser aufgießen. Den Kunststoffeimer in die Vollsonne stellen und nach 3-4 Tagen eine Handvoll Gesteinsmehl unterrühren. Die Jauche jeden Morgen umrühren. Nach etwa zwei Wochen sollte die Brennesseljauche eine braune Farbe haben. Wenn Sie keinen Schaum auf der Oberfläche mehr sehen, dann ist sie fertig und Sie können damit Ihre Rosen düngen.
2.4. Rosenrost mit Natron bekämpfen
Sie können übrigens auch mit Natron ein Spritzmittel gegen Rosenrost herstellen. Zu diesem Zweck einfach 2 Liter warmes Wasser in eine Sprühflasche füllen und 4 TL Natron dazugeben. Gut verrühren, bis sich der Natron löst und die Rosen einmal in der Woche mit der Lösung besprühen.
2.5. Andere Hausmittel
Es gibt noch mehrere Hausmittel, deren Wirkung Sie ausprobieren können. Sie werden den Rosen nicht schaden, der Versuch lohnt sich also. Für eine optimale Wirkung können Sie am Montag die Pflanzen mit Milch und am Sonntag – mit Knoblauch-Sud behandeln. Entfernen Sie vor jeder Behandlung alle betroffenen Pflanzenteile.
Knoblauch-Sud:
- 10 Knoblauchzehen
- eine Handvoll Knoblauchblätter
- 2 Liter Wasser
Das Wasser in einen Topf füllen und aufkochen. Die Knoblauchzehen und die klein geschnittenen Knoblauchblätter dazugeben und verrühren. Die Hitze reduzieren und den Sud 20 Minuten köcheln lassen. Den Knoblauch-Sud abseihen und in Sprühflaschen füllen. Zweimal in der Woche die Pflanze besprühen.
Adlerfarn-Sud:
- 50 g Adlerfarnblätter, kleingeschnitten
- 500 ml Wasser
Die Adlerfarnblätter klein schneiden, in einen Topf geben und mit warmem Wasser aufgießen. Kurz aufkochen und für 20 Minuten köcheln lassen. Danach in einen Kunststoffbehälter umfüllen und an einem schattigen Standort im Garten 24 Stunden ziehen lassen. Dann den Sud abseihen und damit die Pflanze besprühen.
Sprühmittel mit Pflanzenöl und Spülmittel:
- 10 Tropfen Spülmittel
- 50 ml Pflanzenöl Ihrer Wahl
- 1 Liter Wasser
- 1 Packung Backpulver
Alle Zutaten in einen Eimer aus Kunststoff geben, mit heißem Wasser übergießen und gut verrühren. Das Spritzmittel in eine Spritzflasche füllen und nur die Blätter der Pflanze damit besprühen. Das Sprühmittel darf nicht in den Boden gelangen. Am besten also sparsam damit umgehen und früh morgens die Blätter damit sprühen. Alle zwei Wochen anwenden.
Sollte Ihnen nicht gelingen, den Rosenrost mit Hausmitteln zu bekämpfen, dann können Sie die Rosen stark zurückschneiden und im nächsten Jahr umpflanzen.
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