Die Grabpflege hat für viele Hinterbliebene eine heilende Wirkung. Bei der Gestaltung kann man seine Trauer verarbeiten, sich zurückziehen und die Welt für einen kurzen Moment vergessen. Allerdings kann die Pflege der Grabstelle sehr aufwendig sein. Eine dauerhafte Grabbepflanzung bietet sich deswegen für alle, die nicht jede Woche das Grab besuchen können. Immergrüne Bodendecker kommen mit wenig Pflege aus. Wir listen mehrere winterharte Arten auf, die für die Grabstelle infrage kommen.
Dauerhafte Grabbepflanzung mit Bodendeckern: Was sollte man bei der Gestaltung berücksichtigen?
Bodendecker sind Pflanzen, die einen niedrigen Wuchs haben. Sie erreichen im Durchschnitt eine Wuchshöhe von 20 cm – 30 cm. Auf der Grabstelle erfüllen die Zwergsträucher und die kompakten Stauden ähnliche Funktion, wie im heimischen Garten. Sie:
- werden als Lückenfüller verwendet
- unterdrücken Unkraut und die Ausbreitung von anderen Wildpflanzen
- sind aufgrund des niedrigen Anschaffungspreises eine günstige Variante für Grabbepflanzung
- sind sehr langlebig und können Jahrzehnte die Grabstelle verzieren.
- brauchen sehr wenig Pflege. Ein Friedhofs-Besuch einmal im Monat reicht komplett aus.
Bei einer Grabbepflanzung sollte man im ersten Jahr zusätzliche Pflege-Maßnahmen miteinplanen. Die Pflanzen werden enger als sonst in die Erde gesetzt und es kann sein, dass einige davon die Wurzelkonkurrenz in den ersten Monaten schlecht vertragen. Sie sollten also im ersten Jahr bereit sein, einzelne Exemplare durch neue zu ersetzen. Was das Düngen und das Gießen angeht, sind die Bodendecker ziemlich anspruchslos. Versorgen Sie sie im Frühjahr mit Langzeitdünger und gießen Sie die Jungpflanzen im ersten Jahr regelmäßig. Ab dem zweiten Jahr kann das Gießen fast komplett entfallen. Nur im Sommer, bei Hitze, sollten Sie sie alle zwei Wochen wässern.
Welche immergrünen Bodendecker kommen infrage?
Gemeiner Efeu: Traditionell kennen wir den Gemeinen Efeu als eine immergrüne Kletterpflanze. Er kann sich aber genauso gut auf dem Boden ausbreiten, solange ihm den Standort passt. Der Efeu bevorzugt einen halbschattigen Platz. Die hohe Luftfeuchtigkeit im Winter macht ihm nichts aus, ebenfalls wie Schnee und Regen. Nur im ersten Jahr brauchen die Jungpflanzen Frostschutz, ab dann kommen sie mit dem mitteleuropäischen Klima und langanhaltendem Frost problemlos zurecht. Ab dem 10 Jahr beginnt der Efeu Blüten zu bilden.
Sorten: „Gold Child“ hat hellgrüne Blätter mit einem goldgelben Rand, bei „Goldstern“ sind die ganzen Blätter gelbgrün gefärbt. Der Großblättrige Irische Efeu ist eine Alternative zum heimischen Gemeinen Efeu.
Besonders schön blühende Bodendecker
Kleinblättriges Immergrün (Vinca minor): Die Pflanze eignet sich perfekt für eine dauerhafte Grabbepflanzung. In den Gartenzentren sind verschiedene Sorten erhältlich, die meisten davon sind winterhart und, wie der Pflanzenname selbst verrät, immergrün. Vinca minor hat einen dichten Wuchs und trägt im Frühjahr (März bis April) große blau-lila Blüten. Je nach Sorte ist eine zweite Blüte im Herbst möglich. Das Kleinblättrige Immergrün fühlt sich sowohl im Schatten, als auch an absonnigen und sonnigen Bereichen wohl. Es wächst kräftig und ist daher den perfekten Bodendecker für die Grabstelle. Mit Ausnahme einer Düngung vor der Blütezeit und wöchentlicher Wassergaben im Sommer kommt die Pflanze auch ohne weitere Pflege zurecht.
Sorten: „Alba“ bleibt sehr niedrig (bis zu 10 cm) und hat schneeweiße Blätter, „Rubra“ bildet große lila-blauen Blüten,
Die Teppich-Golderdbeere (Waldsteinia ternata) ist ein immergrüner Bodendecker, der für seine leuchtend gelben Blüten beliebt ist. Aber auch ihre großen, behaarten Blätter sind nach dem Ende der Blütezeit im Mai ein wahrer Blickfang. Die Pflanze hat einen kriechenden Wuchs. Der einzige Nachteil der Golderdbeere ist, dass sie sich sehr schnell im Beet bzw. auf der Grabstelle ausbreiten und andere Pflanzen verdrängen kann. Eine Wurzelsperre kann helfen, die Ausbreitung der Golderdbeere aufzuhalten. Ansonsten ist der Bodendecker recht anspruchslos.
Winterharte Blattschmuckpflanzen
Das Dickmännchen (Pachysandra terminalis) ist eine teppichbildende immergrüne Pflanze. Der Bodendecker punktet mit dunkelgrünen Blättern und einem dichten Wuchs. Daher ist das Dickmännchen perfekt für eine pflegeleichte Grabbepflanzung geeignet. Mit Ausnahme des gelegentlichen Wässerns bei langanhaltenden Hitzeperioden im Sommer ist das Dickmännchen sehr pflegeleicht. Es hat keine besonderen Ansprüche an Boden und Standort und fühlt sich sowohl im Schatten, als auch in der Sonne wohl.
Sorte: „Compakta“ erreicht eine maximale Wuchshöhe von 9 cm.
Der Teppich-Scheinknötereich (Mühlenbeckia axillaris) ist ein besonders schöner Bodendecker mit dunklen Trieben und kreisrunden Blättern, die im Sommer glänzend grün sind und sich dann im Herbst rotbraun verfärben.
Bodendecker mit roten Beeren für die dauerhafte Grabbepflanzung
Die Teppichmispel (Cotoneaster dammeri) ist ein Bodendecker mit flachem Wuchs und glänzenden dunkelgrünen Blättern. Er breitet sich schnell auf der Grabstelle aus und bildet einen dichten Teppich. Positiver Nebeneffekt: Der Bodendecker gibt Unkraut keine Chance. Im Unterschied zu anderen teppichbildenden Pflanzen blüht die Teppichmispel ab Juni. Ihre weißen Blüten läuten den Sommer ein. Im Herbst erscheinen dann die roten Beeren, die die Pflanze bis in das Frühjahr hin zieren. Die Teppichmispel verträgt problemlos Form- und Rückschnitte und ist sehr robust.
Sorte: „Radicans“ ist schnittverträlich, wird maximal 40 cm hoch und hat bogige Triebe. Die Teppich-Zwergmispel „Frieders Evergreen“ hat einen flachen Wuchs und ist sehr langsam wachsend.
Die niedere Scheinbeere (Gaultheria procumbens) ist ein Zwergstrauch, der einen Standort im Schatten bevorzugt. Besonders beliebt für seine leuchtend roten Beeren, der Bodendecker ist gerade im Winter ein wahrer Blickfang.
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