Welche Freude doch ein neuer Trieb an der Orchidee ist. Endlich wird die Pflege mit einer neuen Blüte belohnt! Doch was, wenn dieser Trieb plötzlich nicht mehr weiterwachsen mag oder sich sogar verfärbt? Bevor neue Orchideen-Triebe vertrocknen, sollten Sie schnell Maßnahmen ergreifen, um sie noch zu retten. Wir erklären, was die Ursachen für das Problem sein könnten, was Sie unternehmen können.
Wenn Triebe nicht weiter wachsen – Was ist der Grund?
Wenn von Ihrer Orchidee der neue Trieb nicht weiter wächst, liegt das ganz klar an der falschen Pflege. Es gibt einfach keinen anderen Grund, weshalb die Pflanze plötzlich jegliches Wachstum einstellen sollte. Mangelnde Feuchtigkeit, Nährstoffe oder aber eine Krankheit beziehungsweise ein Schädlingsbefall, um die Sie sich nicht gleich gekümmert haben, sind alles mögliche Ursachen, auf die Sie sich konzentrieren sollten.
Ist die Blütezeit vorüber, folgt eine Ruhephase, in der sich die Pflanze erholt. Diese fällt von Exemplar zu Exemplar unterschiedlich lang aus (je nach Orchideenart einige Tage bis zu einem halben Jahr). Diese Ruhephase ist wichtig, um einen neuen Blütentrieb anzuregen, sodass Sie die Pflege anpassen sollten. Hinweis: Phalaenopsis haben meist gar keine oder eine sehr kurze Ruhephase.
In diesem Artikel erfahren Sie, was Sie tun müssen, um die Triebbildung anzuregen. Dort finden Sie auch heraus, wie Sie neue Wurzeln von Blütentrieben unterscheiden.
Neuer Trieb an der Orchidee verkümmert
Wenn die Triebe nicht nur nicht weiter wachsen, sondern sogar abzusterben scheinen, kommt das ebenfalls durch falsche Pflege. Wird der Orchideen-Trieb gelb oder braun, sind die möglichen Ursachen vielzählig:
- ungünstige Bewässerung/Luftfeuchtigkeit
- ungünstiges Düngen
- der ursprünglich passende Standort wurde durch einen unpassenden ausgetauscht
- Platzmangel im Topf
- falsche (schwächende) Schnitte an der Pflanze
- mangelnde Pflege bezüglich der Orchideenblätter
Die falsche Bewässerung von Orchideen beheben
Überwässerung kommt eher seltener bei dieser feuchtigkeitsliebenden Pflanze vor (solange Sie Staunässe vermeiden). Trockenheit ist das schon eher verbreitet. Aber auch das falsche Wasser oder die falsche Art und Weise der Bewässerung können der Orchidee schaden. Deshalb:
- auf feuchte Luft achten: Pflanze regelmäßig besprühen; auch Wasserschalen können rund um die Pflanze aufgestellt werden; eventuell Luftbefeuchter aufstellen; trockene Heizungsluft vermeiden
- richtig gießen: besser tauchen, statt von oben gießen; lauwarmes Wasser verwenden; nicht zu kalkhaltiges Leitungswasser, besser sogar Regenwasser
- Staunässe vermeiden: nach dem Tauchen gut abtropfen lassen; im Übertopf gesammeltes Wasser sofort entfernen
Sollten Sie aufgrund falscher Bewässerung bereits beschädigte Wurzeln feststellen, entfernen Sie diese und lassen Sie einige Zeit das Tauchen bleiben, damit sich die Pflanze erholt. In dieser Zeit besprühen Sie lediglich die Luftwurzeln und Blättern.
Neuer Trieb an der Orchidee wächst nicht, falls Sie nicht richtig gedüngt haben
Die Pflanze braucht reichlich Kraft für die Blütenausbildung und hierfür wiederum Nährstoffe. Doch es sollte auch nicht zu viel des Guten sein. Das sollten Sie beachten, damit ein neuer Trieb an der Orchidee erfolgreich weiterwachsen kann:
- nach der Ruhephase einmal monatlich düngen mit Flüssigdünger im Tauchwasser
- die richtige Menge verwenden; kann von Hersteller zu Hersteller variieren – befolgen Sie die Anweisungen
- Düngen erst nach der Blütezeit einstellen
Haben Sie den Standort gewechselt?
Je nachdem, in welcher Phase sich die Orchidee befindet, stellt sie unterschiedliche Bedingungen an den Standort. Wenn ein neuer Trieb an der Orchidee schwächelt, könnte es also am falschen Platz liegen.
- In der Ruhephase: kühler Standort mit Temperaturen zwischen 15 und 18 Grad
- Wenn ein neuer Trieb an der Orchidee wächst: zwischen 20 und 25 Grad; hell, ohne direkte (Mittags-) Sonne; verfärbte Neutriebe deuten auf zu kalte Umgebung hin
Neuer Trieb an der Orchidee wächst nicht aufgrund von Platzmangel im Topf
Die beste Zeit, um eine Orchidee umzutopfen, ist nach der Ruhephase. Aus diesem Grund sollte dieser Moment auch genutzt werden, um die Situation einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Was sind Anzeichen dafür, dass es der Pflanze zu klein geworden ist? Wenn Sie folgende Dinge feststellen, topfen Sie die Blume um, damit ein neuer Trieb an der Orchidee auch erfolgreich weiterwachsen kann:
- Die Wurzeln sprießen nur so über den Topfrand und durch die Abtropflöcher – der Orchideen-Trieb wächst nicht weiter, weil es einfach zu eng ist
- Pflanze herausnehmen (am besten vorher tauchen, damit die Wurzeln elastischer werden); altes Substrat und abgestorbene Pflanzenteile entfernen; in neues Substrat und einen größeren Behälter pflanzen
Welche Schnitte richtig und erlaubt sind
Wenn ein neuer Trieb an der Orchidee nicht weiter wächst oder gelb wird, kann es sein, dass Sie die Blume durch falsche Schnitte geschwächt haben.
- Orchideen-Triebe vertrocknen nach der Blüte bis zum obersten Auge und können bis dahin abgeschnitten werden. Bei Phalaenopsis kann anschließend aus einem der Augen ein neuer Trieb an der Orchidee entstehen und Blüten bilden oder aber ein Kindel
- Andere Arten blühen nur einmalig an einem Blütenstängel. Dort kann der alte Trieb nach der Blüte komplett weg.
Um Fehler beim Orchideenschnitt zu vermeiden, schauen Sie sich diesen Artikel an, wo Sie alles Wichtige über die Schnitte der Triebe, Wurzeln und Blätter erfahren.
Orchideentrieb wird gelb oder braun, wenn die Blätter vernachlässigt werden
Die Nährstoffaufnahme und Fotosynthese erfolgt wie bei anderen Pflanzen auch über die Blätter. Deshalb müssen Sie diese regelmäßig von Staub befreien, indem Sie sie mit einem feuchten und weichen Tuch abwischen. Als sehr positiv hat sich auch die Verwendung von Bier zu diesem Zweck erwiesen, das der Pflanze eine Portion Nährstoffe gibt und die Blätter glänzend macht. Verwenden Sie kein zu kalkhaltiges Wasser und üben Sie keinen zu starken Druck aus, um das Blatt nicht zu verletzen oder gar zu zerbrechen.
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