Ob als Putzmittel, als pflegende Naturkosmetik für die Haut oder zum Kochen: Kartoffelwasser findet viele Anwendungen im Haushalt. Besonders gut eignet es sich aber als Düngemittel für die Zimmerpflanzen. Im heutigen Beitrag erklären wir Ihnen, warum das Kartoffelwasser als Dünger für Orchideen immer häufiger verwendet wird und welche Nutzen dies mit sich bringt.
Kartoffelwasser als Dünger für Orchideen: Warum ist das Hausmittel so gut für die Pflanzen?
Schütten Sie das Kartoffelwasser nicht weg, sondern verwenden Sie es, um Ihre Pflanzen zu stärken. Denn das Hausmittel enthält wichtige Mineralien und Mikronährstoffe, die den Orchideen guttun.
- Phosphor ist für die Blumen besonders wichtig, da er ihren Stoffwechsel reguliert und Energie überträgt. Phosphor fördert die Blütenbildung und den Knospenansatz. Anzeichen eines Mangels sind vor allem sehr dunkelgrüne Blätter, die mit der Zeit einen rötlichen Stich bekommen. Wächst die Orchidee also sehr schwach, bildet sie weniger Blüten und entwickelt sie weniger Wurzeln, dann weist das Anzeichen eines Phosphormangels.
- Kalium reguliert und fördert den Stoffwechsel und erhöht die Widerstandskraft der Pflanze. Orchideen, die an Kaliummangel leiden, stellen die Blattbildung ein und wachsen sehr langsam.
- Auch Calcium ist für das Wachstum der Pflanze wichtig, insbesondere nach dem Ende der Blütenzeit. Das Spurenelement fördert vor allem die Wurzelbildung.
- Das Kartoffelwasser enthält auch Zink, Eisen und einige Ballaststosffe.
Ist Kartoffelwasser für die Blumen giftig?
Wenn Sie das Kartoffelwasser zum Kochen verwenden möchten, dann sollten Sie die Kartoffeln schälen. Möchten Sie das Wasser allerdings für die Orchideen verwenden, dann putzen Sie die Kartoffeln und kochen Sie sie mit der Schale. Die Schale enthält wichtige Mineralien und Spurenelemente, aber auch Solanin. Der Stoff ist ein schwaches Gift und für Menschen und Tiere schädlich. Sie können aber die Orchideen ohne Bedenken damit gießen bzw. düngen.
Kartoffelwasser als Dünger richtig verwenden
Wenn Sie das Kartoffelwasser für Ihre Pflanzen verwenden möchten, dann gehen Sie wie folgt vor:
1. Die Kartoffeln putzen, waschen, grüne Stellen entfernen.
2. Die Kartoffeln nicht schälen, sondern direkt in einen Topf geben. Soviel Wasser in den Topf füllen, bis es die Kartoffeln komplett bedeckt. Die Kartoffeln nicht salzen und kein Salz ins Wasser geben. Salzwasser kann nicht als Dünger verwendet werden und ist für die Pflanzen schädlich.
3. Die Kartoffeln bei mittlerer Hitze zum Kochen bringen und etwa 30 Minuten kochen lassen. Die Kartoffeln dann aus dem Topf nehmen, schälen und beliebig verwerten.
4. Den Topf mit dem Kartoffelwasser vom Herd nehmen und abkühlen lassen. Dann das Wasser abseihen und in eine Flasche füllen. Kalt stellen und in der nächsten Woche verwenden.
5. Kalkfreies Leitungswasser mit Kartoffelwasser im Verhältnis 1 zu 1 vermengen und die Orchideen im Wasser tauchen.
6. Bei besonders erschöpften Blumen, die kaum wachsen: Gönnen Sie den Pflanzen ein Tauchbad im Kartoffelwasser alle zwei Wochen.
7. Alternativ können Sie das Kartoffelwasser als Gießwasser verwenden. Gießen Sie die Orchideen von unten, das Wasser sollte auf die Blätter und Stängel nicht fallen.
Kartoffelwasser für Orchideen: Wann und wie oft die Pflanzen düngen?
Vorerst: Die Orchideen sind Schwachzehrer. Deswegen ist das Kartoffelwasser so gut für die Pflanze, weil es nicht zu konzentrierte Nutzstoffe enthält. Zudem ist die Salzkonzentration im Kartoffelwasser sehr gering, was für den empfindlichen Exoten von großer Bedeutung ist. Grundsätzlich reicht aus, wenn Sie die Orchidee alle zwei Wochen während der Wachstumsphase düngen. Während der Ruhe- und Blütezeit können Sie die Düngegaben komplett einstellen.
Nach dem Ende der Blütenzeit beginnt die neue Wachstumsphase und die Pflanze braucht Energie, um neue Blätter und Stängel zu bilden. Dann können Sie den erhöhten Nährstoffbedarf nicht nur durch regelmäßige Wassergaben (einmal in der Woche), sondern auch durch Düngen decken.
Oft werden die Orchideen nach dem Ende der Blütezeit umgetopft. In diesem Fall sollten Sie etwas abwarten, bis sich die Pflanzen erholen. Das neue Substrat enthält zudem alles Notwendige, um den Nährstoffbedarf in den ersten Wochen abzudecken. Zusätzliche Düngegaben können dann eher Schaden anrichten. Nach 2 bis 3 Wochen kann man erneut mit dem Düngen beginnen, wobei die Düngegaben nach und nach gesteigert werden.
Zusammengefasst:
- Während der Ruhezeit (variiert je nach Sorte, aber bei den meisten Orchideen im späten Herbst und Winter): nicht düngen
- Während der Blütezeit: nicht düngen
- Direkt nach dem Ende der Blütezeit: düngen, die Düngegaben nach und nach steigern. Alle 2 Wochen düngen.
- Falls die Orchidee nach dem Ende der Blütezeit umgetopft wird: die Düngegaben für die nächsten 4 Wochen einstellen.
- In der Wachstumsphase: Die Orchidee alle 2 Wochen düngen.
Die Orchideen sind Schwachzehrer und brauchen selbst in der Aktivphase im Sommer keinen starken Dünger. Ein Hausmittel – Kartoffelwasser – kann sich als eine gute Alternative zu chemischen Düngemitteln erweisen. Es ist an Spurenelementen und Mineralien reich. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, mit dem Düngen zu starten. Versorgen Sie die Orchidee direkt nach der Blüte. Gießen Sie sie mit dem Kartoffelwasser oder gönnen Sie ihr ein Tauchbad.
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