Im Spätwinter und Frühjahr gibt es im Nutzgarten wieder viel zu tun. Dazu gehört unter anderem auch der Winterschnitt der Rebstöcke. Wir erklären, wie Sie Ihre Weinreben richtig schneiden und was es dabei zu beachten gibt.
Weinreben richtig schneiden: Darum ist der Winterschnitt so wichtig
Damit die Weinreben jahrelang das Auge erfreuen, Schatten spenden und auch Früchte tragen, ist der Winterschnitt sehr wichtig. Dabei werden überschüssige Blätter, Triebe und Altholz entfernt. Wer diesen pflegenden Schnitt nicht vornimmt, muss mit schlechter Qualität der Früchte rechnen. Denn die Weinreben werden ihre ganze Energie in die Bildung neuer Triebe und Blätter stecken und deutlich weniger und kleinere Früchte tragen.
Mit dem Winterschnitt wird die Anzahl der alten Triebe reduziert und das unkontrollierte Austreiben im Sommer verhindert. Dies gelingt, indem man den größten Teil der neuen Knospen entfernt und nur bestimmte Knospenpaare lässt. Der richtige Zeitpunkt für einen solchen Schnitt ist im Februar und März, bevor die Wachstumsphase der Weinrebe begonnen hat.
Wann genau ist der richtige Zeitpunkt für einen pflegenden Rückschnitt?
Weinreben reagieren empfindlich auf Frost, sie werden daher erst bei Temperaturen über 0° Celsius geschnitten. Wobei einige Sorten Frost besser als andere tolerieren, daher können sie ausnahmsweise auch bei bis zu – 5° Celsius geschnitten werden. Bei Dauerfrost kann man den Rückschnitt auf Ende Februar verschieben. Eine Ausnahme stellen alte, verholzte Weinreben, die man verjüngen möchte. Werden komplette Abgänge entfernt, dann sollte das am besten Mitt Februaer passieren, damit sich die Pflanzen vor dem erneuten Austreiben erholen können.
Wichtig ist dann noch, dass der Winterschnitt nur bei Pflanzen im laublosen Zustand erfolgen sollte. Man kann an blattlosen Trieben schneller Krankheiten, Fäulnis und Frostschäden erkennen. Sie lassen sich auch problemlos dann am Spalier festbinden.
Weinreben richtig schneiden: Anleitung für den Spätwinter
Vorerst: Weinreben bilden Blüten und tragen Früchte nur am diesjährigen Holz. Beim Rückschnitt im Spätwinter oder zeitigem Frühjahr werden deswegen fast alle Triebe bodennah abgeschnitten. Die Vorgehensweise ist wie folgt:
- Die alten und kränkelnden Zweige werden komplett entfernt.
- Alle abgetragenen Ruten werden auf zwei Augen zurückgeschnitten. Dabei versucht man, nie ins alte Holz zu schneiden. Denn von so einem starken Rückschnitt wird sich die Weintraube nicht mehr erholen.
- In der Regel sollten Sie beim Schnitt etwa 15 Augen pro Quadratmeter lassen.
- Nur zwei – drei der Haupttriebe werden auf 80 cm – 100 cm eingekürzt und dann am Spalier links und rechts waagerecht festgebunden.
- Die Weintrauben reagieren sehr empfindlich, wenn sich Wasser auf der Schnittfläche sammelt. Mit der richtigen Schnitttechnik kann man Fäulnis und Schimmel vorbeugen. Die waagerecht fixierten Ruten werden daher schräg senkrecht geschnitten. Die Triebe, die nach oben wachsen, werden schräg geschnitten, damit das Regenwasser abfliessen kann.
Ein Auslichten und Entfernen vieler neuen Triebe kann sich negativ auf die Menge der Ernte auswirken, ihre Qualität steigt aber deutlich. Denn die neuen Triebe tragen zwar weniger, dafür aber größere Früchte. Der Rückschnitt bewirkt auch noch was: Alle neuen Triebe werden gut belüftet und bekommen ausreichend Sonnenlicht ab. Das Endergebnis – süße und leckere Weintrauben.
Der Winterschnitt hält die jünge Spalierpflanze in Form
Ein Winterschnitt bezweckt aber noch etwas: er soll die junge, ein- bis dreijährige Kletterpflanze in die richtige Form bringen. Im Unterschied zu den Zierpflanzen, bei denen ein Formschnitt nur die Optik verbessern soll, kann ein durchdachtes Auslichten der Weinrebe Zeit und Mühe beim Ernten sparen.
In einigen Fällen soll die Spalierpflanze Schatten auf die Terrasse werfen oder das Haus verzieren. Dann ist natürlich auch wichtig, dass die Pflanze gut aussieht. Der Schnitt im Frühjahr ist zu diesem Zweck nicht ausreichend. In vielen Fällen muss die Pflanze zusätzlich im Sommer in die gewünschte Form gebracht werden.
Verjüngungsschnitt im Winter – So können Sie alten Weinreben wiederbeleben
Alle 5 bis 10 Jahren brauchen die Weinreben einen Verjüngungsschnitt. Dieser ist deswegen notwendig, weil der jährliche Rückschnitt Spuren hinterlässt. Die Triebe verwachsen, was das freie Verlaufen des Saftstroms verhindert. Ein Verjüngungsschnitt bezweckt, dies zu regulieren. Zu diesem Zweck werden die Ruten fast bodennah abgeschnitten. Dabei wird nur ein Knospenpaar gelassen, das später erneut austreibt.
Lücken, die durch das Entfernen vom toten Holz entstehen, werden durch das erneute Binden der Weinrebe beheben. Zudem kann man auch 4 bis 5 längere Haupttriebe lassen.
Weinreben richtig schneiden: Das Wichtigste zusammengefasst:
Weinreben werden im Spätwinter und Frühjahr stark zurückgeschnitten. Das Ziel ist, zum einen die Pflanze auszulichten, zum anderen das Tragen von großen und süßen Früchten zu fördern. Dabei werden nur 2 bis 3 Haupttriebe länger gelassen, den Rest wird auf ein Knospenpaar gekürzt. Der richtige Zeitpunkt für so einen Rückschnitt ist Mitte bis Ende Februar, wobei dieser an einem frostfreien Tag erfolgen sollte. Der jährliche Winterschnitt bietet sich für nicht verholzte Pflanzen zwischen 3 und 10 Jahren. Verholzte, alte Pflanzen werden im Februar fast bodennah zurückgeschnitten und verjüngt. Bei Jungpflanzen kann man einen zweiten Formschnitt im Sommer vornehmen.
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