Ein volles Gemüsebeet und eine reiche Ernte sind der Traum jedes Hobby-Gärtners. Damit der Traum aber zur Erfüllung kommt, müssen die verschiedenen Arten zuerst gesäet oder vorgezogen werden. Welche Variante ist besser – Gemüse vorziehen oder direkt säen?
Gemüse vorziehen oder direkt säen: Welche Variante ist besser?
Direktsaat oder Anzucht: Diese Frage stellt man sich jedes Frühjahr von neuem. Die beiden Varianten haben Vor- und Nachteile und sind in verschiedenen Fällen empfehlenswert. Wir fassen das Wichtigste zusammen:
Gemüse vorziehen: Welche Vorteile bringt die Vorkultur und wann ist sie sinnvoll?
Eine Vorkultur bietet mehrere Vorteile:
- Sie können die Samen vor Schädlinge und Krankheiten schützen. Auf diese Weise halten Sie die Verluste auf das Minumum.
- Sie schützen die Samen vor Vögeln und Nagetiere. Oft sind die Nutzgärten eine Futterquelle für die Tiere und sie fressen gerne die Samen auf.
- Sie können mit der Vorkultur bereits einen bis zwei Monaten vor der Pflanzzeit beginnen, können früher die Jungpflanzen auspflanzen und dann ernten.
- Gerade Gemüsearten aus dem Mittelmeerraum oder wärmeliebende Exoten können empfindlich auf Minustemperaturen reagieren. Wenn die Temperaturen im Frühjahr stark variieren und sich plötzlich Frost ansetzt, dann können die Jungpflanzen eingehen. Auf der Fensterbank oder im Gewächshaus ist das Gemüse allerdings vor Frost geschützt.
- Bei der Anzucht können bestimmte Umwelteinflüsse kontrolliert werden und Sie können Licht, Wasser und Nährstoffe beliebig anpassen. So treiben die Pflanzen schneller und besser aus.
- Zudem können Sie die Kulturen im Gemüsebeet besser planen. So kommen im Winter und im Frühjahr nur kältetolerante Arten ins Beet, die dann nach der Ernte direkt durch die vorgezogenen Sommergemüse ersetzt werden.
Welche Gemüsearten werden von einer Vorkultur profitieren?
Die Vorkultur ist für die folgende zwei Gruppen empfehlenswert: Gemüsesorte, die sehr langsam wachsen. Diese können zu Hause bereits zwei Monate vor dem Beginn der Gartensaison vorkeimen und austreiben. Die Jungpflanzen kommen dann nach dem Ende der Dauerfröste in den Garten. So verlängert man die Erntezeit, die bis zu einem Monat früher als sonst beginnen kann. So haben auch mehr Nutzpflanzen Überlebenschancen.
Die zweite Gruppe stellt sich aus exotischen und wärme liebenden Nutzpflanzen zusammen. Diese werden im Freien im März und April erfrieren. Viele Gemüsearten reagieren nicht nur auf Dauerfrost, sondern auch auf Temperaturschwankungen empfindlich. Wenn zum Beispiel die Temperaturen für einige Tage über die 5 Grad Marke liegen, dann treiben die Pflanzen aus und wenn sich dann plötzlich Frost ansetzt, dann sterben sie ab.
Diese Gemüsearten können Sie zu Hause vorziehen: Paprika, Tomaten, Chili, Sellerie, Zucchini, Kohl, verschiedene Kürbissorten, Broccoli, Blumenkohl.
Natürlich hat die Anzucht auch gewisse Nachteile. Aber wenn man aufpasst, kann man die Probleme beheben. Es gibt unter anderem Folgendes zu beachten:
1. Die Pflanzen beim Vorziehen durch UV-Licht zusätzlich stärken.
2. Die Pflanzen beim Vorkeimen und Austreiben durch regelmäßige Wassergaben unterstützen.
3. Die angegebene Periode zum Auspflanzen im Freien jeder Art beachten.
In diesen Fällen macht eine Direktsaat mehr Sinn
Es gibt allerdings auch Gemüsesorten, die von einer Direktsaat profitieren werden. Wenn Sie sie direkt aussäen, dann haben Sie folgende Vorteile:
- Es keimen wirklich nur die robusten Exemplare vor. Sie werden seltener von Schädlingen befallen und können besser Keime bekämpfen. Im Endeffekt garantiert dies eine reiche Ernte und weniger Gartenarbeit in der Hochsaison.
- Sie minimieren Verluste: Oft gehen Jungpflanzen ein, wenn Sie vom Gewächshaus ins Gemüsebeet umgepflanzt werden. Dies liegt daran, dass sich jede Pflanze bereits an der Bodenbeschaffenheit, Lichtverhältnisse und Wasser gewöhnt hat. Mit dem Auspflanzen werden diese Wachstumsbedingungen aber verändert. Das Ergebnis: welkes Gemüse und eine schlechte Ernte.
- Manche Pflanzen reagieren einfach sehr schlecht auf einen Standortwechsel. Gerade Jungpflanzen haben sehr feine Wurzeln, die oft beim Umpflanzen beschädigt werden.
Für welche Gemüsearten ist eine direkte Aussaat besser?
Für Gemüsearten wie Möhren, Bohnen, Mais, Gurken, Erbsen, Spinat, Mangold und Speiserübe ist eine direkte Aussaat besser. Zum einen, weil sie empfindliche Wurzeln haben, zum anderen weil sie sich an den Boden gewöhnen müssen. Ein umpflanzen könnte sie beschädigen.
Folgende Tricks können beim Säen helfen und für eine reiche Ernte sorgen:
1. Das Gemüsebeet vorbereiten: Den Boden lockern, mit Kompost anreichern, Röcke entfernen. Vogelschutz und Nagetiere-Schutz montieren.
2. Lichtkeimer etwas mehr als sonst in den Boden drücken.
3. Die richtige Zeitpunkt für die Aussaat nach den Angaben des Herstellers bestimmen.
4. Es gibt Kalt- und Warmkeimer. Die Kaltkeimer wie Kerbelrübe, Bärlauch oder Meerkohl keimen bereits bei Temperaturen um die 5 Grad Celsius vor, die Warmkeimer (praktisch fast alle anderen Gemüsearten) brauchen Temperaturen über 5 Grad Celsius, um zu keimen. Je nachdem, ob der Winter warm war und wie die Prognose für die nächsten Monaten aussieht, kann man auch die richtige Aussaat-Zeit bestimmen.
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