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Zucker für Pflanzen: In welchen Fällen ist das Gießen mit Zuckerwasser gut für die Blumen und in welchen – schädlich?

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Zucker gut für Blumen und Pflanzen

Er wird als ein Wundermittel für die Pflanzen zu Hause und im Blumenbeet angepriesen: der Zucker. Neben Kaffeesatz, Teeblätter oder sogar Asche wird auch das Zuckerwasser als ein wahrer Alleskönner beschrieben.

Ist Zuckerwasser wirklich gut für Pflanzen?

Zucker gut für Blumen und Pflanzen

Zuckerwasser wird als Düngemittel hoch angepriesen. Das Hausmittel wird aus einem TL Zucker und 1 Liter Leitungswasser gemacht. Einfach den Zucker ins lauwarmes Wasser geben, gut verrühren, bis er sich löst – und damit die Pflanzen gießen.

Es soll angeblich die Blätterbildung und das Austreiben der Pflanzen fördern, indem es die Art und Weise, wie sie Wasser und Nährstoffe aufnehmen, verändert. Der Zucker soll zudem den Pflanzen nützliche Karbonhydraten liefern, die das Wachstum unterstützen werden. Stimmt es aber wirklich?

In Realität kann sich Zuckerwasser positiv auf sterbende Pflanzen auswirken und sie sogar retten. Mit einigen Ausnahmen (s. unten) ist das Hausmittel aber für den täglichen Gebrauch nicht geeignet. Denn es kann ansonsten gesunde Pflanzen schädigen. Es beeinflusst in der Tat, wie die Wurzeln Wasser und Nährstoffe aufnehmen. Aber leider negativ – denn es liefert kurzfristig Energie, verhindert aber die Aufnahme von nützlichen Mikroelementen, Vitaminen und Mineralien über das Wasser. Im Endeffekt können gesunde Blumen, Gräser und Stauden eingehen.

Zuckerwasser ist kein Düngemittel und kann das Pflanzenwachstum nicht beschleunigen

Pflanzen mit Zuckerwasser gießen Anleitung Nutzen bringen

Umso mehr: Da die Pflanzen Zucker unterschiedlich als wir Menschen verarbeiten, kann dieser die Wurzeln sogar quasi „verstopfen“, sodass diese welken. Es stimmt zwar, dass bei der Photosynthese die Pflanzen die aufgenommenen Nährstoffe in Fruchtzucker verarbeiten. Dabei handelt es sich aber um Monosaccharide. Der Zucker aus dem Supermarkt enthält dagegen Polysaccharide. Das sind komplexe Stoffe, die die Pflanzen durch Photosynthese nicht zersetzen können.

Zudem kommt noch, dass die Pflanzen nur so viel Nährstoffe in Zucker umwandeln, wie sie eigentlich brauchen. Je nachdem, in welchem Stadium des Lebensziklys sich die jeweilige Pflanze befindet, kann der Zuckerbedarf stark variieren. Zusätzliche Zuckergaben haben keinen Effekt auf das Wachstum der Pflanze.

Sie können statt Zuckerwasser Kaffeesatz, Bananenschalen oder andere natürliche Düngemittel verwenden. In unserem Artikel: „Für Zimmerpflanzen Dünger selber machen aus Hausmitteln: Wie stellt man Nährstoffe auf natürliche Weise her?“ haben wir Ihnen bereits einige passende Ideen gegeben.

Mit Zucker kann man aber welkende Pflanzen retten

Welkende Pflanzen kann man allerdings mit Zuckerwasser noch retten. Die Zuckergabe boostet die Pflanzen und fördert den Energiekreislauf. Sie kann auch die mikrobiologische Aktivität im Boden unterstützen und hat so kurzfristig eine positive Wirkung. Wenn Sie also Pflanzen haben, die im Ergebnis eines Pflegefehlers vertrocknet sind, dann können Sie sie mit Zuckerwasser gießen.

Zuckerwasser beim Umpflanzen nicht verwenden

Zuckerwasser beim Umpflanzen nicht verwenden

Sie haben schöne neue Jungpflanzen gekauft oder Pflanzen aus Saatgut vorgezogen und möchten diese nun in einen großen Topf oder ins Blumenbeet einpflanzen? Dann sollten Sie sie auf keinen Fall mit Zuckerwasser gießen. Wenn die neuen Exemplare schlapp aussehen, dann liegt es meistens an einem Pflege-Fehler. Sie haben die Pflanzen direkt ins Freie gepflanzt, sie hatten keine Zeit, sich an die neuen Bedingungen zu gewöhnen und die Blätter sind verbrannt. Nun wird dadurch den Prozess Photosynthese gehindert. Oder Sie haben die Wurzeln beim Umpflanzen beschädigt und sie können deswegen nicht ausreichend Nährstoffe und Wasser aufnehmen.

Egal, ob die Blätter oder die Wurzeln beschädigt sind – Zuckerwasser kann nicht helfen. Häufig brauchen die Jungpflanzen einfach ein bisschen Zeit, um sich zu erholen. Sonnenschutz und regelmäßige Wassergaben können Wunder bewirken.

Bestäubende Insekten ins Gewächshaus mit Zuckerwasser anlocken

Nicht immer ist es einfach, Bienen und Hummeln ins Gewächshaus anzulocken. Oft ist dort der Platz zu knapp, um heimische Pflanzen anzupflanzen. Sie können aber Zucker im Wasser auflösen und in eine Sprühflasche befüllen. Besprühen Sie dann die Pflanzen, die eine Bestäubung brauchen, damit. Es reicht allerdings aus, wenn Sie dies einmal in der Woche vornehmen. Eine Studie aus dem Jahr 2015, die mit Mais durchgeführt wurde, soll die Wirkung des Zuckerwassers beweisen.

Schnittblumen mit Zucker frisch halten

Zucker für Pflanzen als Dünger verwenden oder nicht

Zuckerwasser kann aber noch mehr – es hält auch die Schnittblumen länger frisch. Sie müssen allerdings 1/3 TL Zucker in 1L Wasser lösen, denn zu viel des Guten kann das Gegenteil bewirken. Besonders Starkzehrer wie Rosen und Lilien können davon profitieren und bis zu drei Tagen länger frisch bleiben. Doch Vorsicht – nicht übertreiben, denn Zuckerwasser fördert das Wachstum von Keimen. Lassen Sie die Blumen also etwa direkt nach dem Schnitt für 1 Stunde im Zuckerwasser, damit sie sich vollsaugen können. Dann nehmen Sie sie aus der Vase und wechseln das Wasser mit herkömmlichem Leitungswasser.


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