Die Orchidee im Glas hat einen besonderen Charme. Damit sie aber lange gedeiht, üppig blüht und schnell wächst, braucht sie Nährstoffe. Anders als herkömmliche Zimmerpflanzen bekommt sie sie ausschließlich über das Gießwasser. Wir erklären, wie Sie Orchideen ohne Erde düngen und welche Hausmittel Sie dafür nehmen können.
Orchideen ohne Erde düngen: Welche Varianten gibt es?
Ein der größten Herausforderung bei der Kultivierung der Orchideen im Glas ist es, die Blumen mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen. Wenn die Orchidee in einem Topf mit Moos, Orchideensubstrat oder Rindenmulch wächst, dann kann man sowohl flüssigen als auch festen Dünger nehmen. Anders sieht es aus, wenn es um eine Hydrokultur geht. Grundsätzlich stehen drei Varianten zur Auswahl:
Orchideen in einer Hydrokultur richtig düngen
Hydrokultur: Die Orchidee steht nicht im Wasser, sondern wird auf einem Glas gestellt. Man füllt dann etwas Wasser in die Vase so, dass die Wurzeln direkt über dem Wasser stehen. Das Ziel dieser Methode ist, dass die Wurzeln die Feuchtigkeit über die Luft aufnehmen. Das Wasser bleibt am Boden der Vase 5 Tage in der Woche. Dann steht die Orchidee zwei Tage komplett trocken.
Die richtige Zeit, den Exoten zu düngen, ist direkt nach dieser Trockenperiode von zwei Tagen. Die Wurzeln werden zunächst mit Wasser besprüht, damit sie sich auf die Veränderung einstellen können. Dann werden sie gedüngt. Zu diesem Zweck löst man ein Hausmittel im Gießwasser und gönnt der Orchidee ein Tauchbad. Dieses sollte um die 30 Minuten dauern. Nachdem sich die Wurzeln vollgesaugt haben, wird die Orchidee aus dem Tauchbad genommen. Sie bleibt noch etwa 30 Minuten im Bad, damit das überschüssige Wasser abtropfen kann. Dann wird sie ins Glas gestellt. Dünger wird alle zwei Wochen und nur während der Wachstumsphase verabreicht.
Für die Hydrokultur kann man entweder Flüssigdünger verwenden oder das Düngemittel im Gießwasser auflösen. Da allerdings die Orchidee ohne Erde deutlich mehr Düngemittel als herkömmliche Kübelpflanzen aufnimmt, sollte man deutlich weniger Dünger als sonst verwenden.
Orchideen in Blähton kultivieren: Was muss man beim Düngen beachten?
Eine andere Variante ist es, die Orchidee im Glas mit Blähton oder Tongranulat zu stabilisieren. Blähton nimmt Wasser auf und spendet es langsam über einen längeren Zeitraum. Grundsätzlich wird das Gießwasser mit Düngemittel angereichert und dann direkt auf den Blähton gegossen. Nach einigen Stunden wird die Orchidee samt Blähton mehrmals abgespült – so vermeidet man eine Überdüngung.
Orchidee ohne Erde mit Hausmitteln düngen
Es gibt mehrere Hausmitteln, die man zur Düngung von Orchideen ohne Erde verwenden kann. Wir listen einige davon auf und erklären, wie Sie damit ein Düngemittel selber machen können.
Orchidee mit Milch-Lösung düngen
Werfen Sie bereits verwendete Teebeutel nicht weg. Sie können damit Ihre Orchideen düngen. So geht das:
Füllen Sie Milch und Wasser (Verhältnis 1 zu 4) in eine leere Schüssel. Milch enthält Kalium, Stickstoff und Magnesium, sowie ein Protein, das die Orchideen brauchen.
Flüssigdünger aus Tee selber machen
Bereits verwendete Teebeuteln enthalten viel Stickstoff und sind daher ein gutes Düngemittel für Orchideen. Sie können damit einen Langzeitdünger selber machen. Einfach den Inhalt eines Teebeutels in 1 Liter Wasser geben und etwa eine Stunde lassen. Dann die Flüssigkeit abseihen und als Gießwasser für die Orchideen verwenden. Einmal im Monat (im Frühling und Sommer) damit gießen.
Die Orchideen mit Sud aus Kartoffelwasser und Bananenschalen düngen
Kartoffeln samt Schale kleinschneiden und in einen Topf geben. Mit Wasser übergießen, sodass das Wasser die Kartoffeln komplett abdeckt. Dann das Wasser aufkochen und bei mittlerer Hitze 10 Minuten kochen lassen. Den Topf vom Herd nehmen, Bananenschalen kleinschneiden und hinzufügen, 1 TL Zucker dazugeben und weitere 5 Minuten kochen lassen. Dann den Topf vom Herd nehmen, abkühlen lassen und die Flüssigkeit abseihen. Das Kartoffelwasser kann man abwechselnd mit der Milch-Lösung als Gießwasser verwenden.
Melasse im Gießwasser kann Orchidee mit schlappen Blättern retten
Wenn die Orchidee dringend Nährstoffe braucht, dann können Sie 1 TL Melasse im Gießwasser auflösen. Sie enthält wichtige organische Säuren, Vitamine, verschiedene Salze und Fructose, die die Pflanze wiederbeleben können.
Orchideen ohne Erde mit Eierschalen düngen
Eierschalen sind die günstigste Variante, wie Sie Ihre Orchideen mit Calcium versorgen können. Für das Düngemittel brauchen Sie 5 Eierschalen, die Sie in 2 Liter Wasser etwa 20 Minuten kochen lassen. Dann lassen Sie den Sud über Nacht bei Raumtemperatur abkühlen. Am nächsten Morgen die Eierschalen entfernen und das Wasser einmal in der Woche als Gießwasser verwenden.
Reiswasser als Düngemittel für Orchideen verwenden
Alternativ können Sie auch Reiswasser als Düngemittel verwenden. Am besten nehmen Sie Vollkornreis, denn er enthält alle wichtigen Nährstoffe, die die Orchideen für eine kräftige Blütezeit benötigen. Am besten einmal alle drei Wochen Reiswasser mit Gießwasser im Verhältnis 1 zu 1 vermengen.