Sie haben dicke weiße Larven in der Blumenerde gefunden? Dann handelt es sich wahrscheinlich um Engerlinge. Nicht alle Arten sind schädlich, aber es gibt auch wurzelfressende Larven, die man bekämpfen sollte. Wir erklären, wie Sie Engerlinge im Blumentopf bekämpfen können.
Sind alle Engerlinge im Blumentopf schädlich?
Vorerst: Engerlinge sind nicht gleich Engerlinge. Der Sammelbegriff bezeichnet die Larven vier Käferarten, darunter sowohl Schädlinge, als auch Nützlinge. Das sind:
Rosenkäfer – Engerlinge: Im Garten sind sie nützlich, im Blumentopf – schädlich
Ihre Larven gelten als Nützlinge im Garten, weil sie sich aktiv an der Bildung der Hummusschicht des Bodens beteiligen. Sie ernähren sich ausschließlich von rotenden Pflanzen. Diese weißen Larven haben im Blumenkübel aber nichts verloren, da sie dort aufgrund mangelnder Futterquelle die Wurzeln der Pflanzen angreifen.
So erkennen Sie die Rosenkäfer-Larven:
Wenn man sie auf eine glatte Oberfläche legt, dann drehen sie sich auf den Rücken und bewegen sich so vorwärts.
So können Sie Rosenkäfer Larven loswerden:
Sie können sie in ein Blumenbeet oder – noch besser – in den Komposthaufen umsiedeln.
Nashornkäfer – Engerlinge im Blumentopf
Die Larven der Nashornkäfer sind deutlich größer als diese der anderen drei Arten. Sie fressen ausschließlich verrotete Holzteile. Im Garten ernähren sie sich also vom Totholz, im Blumentopf halten sie sich in fäulender Rankhilfe aus Holz oder in der oberen Rindmulchschicht auf.
So erkennen Sie die Nashornkäfer-Larven:
Mit ihrer bis zu 10 cm Länge sind die Larven der Nashornkäfer deutlich größer als die anderen drei Arten und haben einen walzenförmigen Körper.
So werden Sie die Nashornkäfer-Engerlinge los:
Die Pflanzen von oben mit dem Gartenschlauch bewässern, bis sich die Larven von der Erde zeigen. Dann aufsammeln und in der Nähe eines Gehölzes oder eines Bäumes hinlegen. Sie können alternativ auch abwarten, bis es richtig stark regnet – der starke Regenfall wird ebenfalls die Larven an die Oberfläche bringen.
Die Nützlinge im Garten sollten sie besser nicht abtöten, sondern einfach versetzen. Haben Sie den Kübel auf dem Balkon, dann können Sie die Käfer im Wurzelbereich eines Bäumes im naheliegenden Park eingraben. So haben die Larven ausreichend Nahrung und tun auch der Umwelt etwas Gutes.
Schädliche Engerlinge im Blumentopf: Die Mai- und Junikäfer bekämpfen
Anders, als bei Nützlingen im Garten, handelt es sich bei den nächsten zwei Käferarten um Schädlinge. Die Maikäfer und die Junikäfer haben Larven, die sehr ähnlich aussehen. Die einen zeigen sich aber im Mai, die anderen – im Juni und oft in großer Anzahl.
Nicht nur die Larven, sondern auch die Käfer ernähren sich von gesunden Pflanzenteilen wie Wurzeln, Triebe und Blätter. Bei einem Befall ist die ganze Pflanze gefährdet. Sie sollten diese daher unbedingt bekämpfen – auch im Blumentopf. Wir listen verschiedene Varianten auf, wie Sie dies tun können.
Geranien sind giftig für die Maikäfer-Engerlinge
1. Haben Sie einmal Engerlinge im Blumentopf gesehen und möchten jetzt den Topf erneut einpflanzen? Dann gründlich reinigen, Erde entsorgen und zuerst mit Geranien bepflanzen. Sie sind für die Engerlinge ungenießbar und können sie vom Blumentopf vertreiben.
2. Wenn Sie Jungpflanzen einsetzen, dann können Sie die Erde im April mit Gartenvlies abdecken, um die Ablage von neuen Eiern zu verhindern.
3. Sind bereits große Kübelpflanzen von den Schädlingen befallen, dann können Sie Nematoden im Kampf gegen die Larven einsetzen. Sie sind winzig klein und ernähren sich mit den Engerlingen des Schädlings.
4. Falls die Blumen es vertragen, können Sie sie mit Kalkstickstoff düngen. Das Düngemittel ist für die Engerlinge giftig und wirkt wie ein mildes Herbizid.
5. Das regelmäßige Absammeln von Engerlingen nach jedem starken Regen kann ebenfalls Wunder bewirken.
6. Sie können natürliche Feinde der Käfer wie Vögel und Igeln anlocken. Manchmal braucht man gar nicht machen, die Tiere erkennen den Blumentopf als natürliche Futterquelle.
7. Um einen Befall zu vermeiden, den Balkon und die Terrasse abends ab April nicht mehr beleuchten. Das Licht lockt Larven und Käfer an, die früh morgens und spät abends aktiv sind.
8. Sie können weiterhin zur Vorbeugung auch die Erde im Kübel mit Flusssteinen oder mit grobkörnigem Kies bedecken, um eine Eiablage zu verhindern.
9. Bepflanzen Sie den Blumentopf mit Bodendeckern. Sie werden die Erde bedecken und den Zugang der Maikäfer erschweren. So machen Sie den Blumentopf zu einem unbeliebten Nistplatz.
10. Es hilft nichts, wenn Sie nur einen Kübel vor den Schädlingen geschützt haben und dieser dann mitten einer gut zugänglicher Fläche oder in der Nähe von zugänglichen Blumentöpfen steht.