Wachsen Ihre kleinen Tomatenpflanzen glücklich daher und warten auf den Tag, an dem Sie endlich ins Freiland können? Da es bis dahin noch eine Weile dauert, können Sie sich ja schon Gedanken um die künftige Pflege machen und ein paar nötige Dinge besorgen (Sie könnten beispielsweise ein Tomatenhaus bauen). Ein Teil der Pflege, der zwar keine Pflicht, dafür aber sehr nützlich ist, ist auch das Mulchen der Pflanzen. Sie wissen nicht so recht, welchen Zweck das erfüllt? Wir fassen die Vorteile zusammen sowie womit Sie Ihre Tomaten mulchen können.
Wozu ist Mulch eigentlich gut?
Vielleicht haben Sie als Hobby-Gärtner bisher noch nichts mit Mulchen am Hut gehabt oder dachten immer, dass die Mulchschicht auf Beeten einfach nur der Ästhetik dient. Dabei hat Mulch noch weitere tolle Eigenschaften für Ihr Beet. Welche Vorteile bringt es mit sich, wenn Sie Gemüse wie Tomaten mulchen?
- Die Schicht aus Mulchmaterial ist ein guter Sonnenschutz. Sie sorgt dafür, dass die Erde nicht so schnell austrocknet, wodurch Sie auch nicht so oft bewässern müssen. Außerdem hält die Mulchschicht die Erde im Sommer rund um die Wurzeln kühl. Vor und nach dem Sommer kann dadurch wiederum Wärme gespeichert werden.
- Da keine Sonne an den Boden gelangt, haben auch andere Pflanzen keine Chance zu wachsen. Das bedeutet, dass Sie mit Mulch die beste Möglichkeit erhalten, Unkraut auf natürliche Weise vorzubeugen – Sie können also ganz ohne chemische Mittel gegen Unkraut mulchen!
- Auch als Dünger fungiert das verwendete Material. Da es sich selbstverständlich im Laufe der Zeit zersetzt, gibt es auch allmählich Nährstoffe an die umliegenden Pflanzen ab.
- Die Struktur des Bodens wird eindeutig verbessert. Mulch verhindert, dass der Boden verdichtet, da der Boden eine Art Schutzschicht erhält und dadurch nicht mehr Winden und direktem Regen ausgesetzt ist. Das verhindert auch, dass der Boden erodiert.
Wann sollte man Mulchmaterial ausbringen?
Wie bereits erwähnt, ist eine positive Eigenschaft des Mulchens, dass Wärme gespeichert werden kann. Doch zu diesem Zweck sollten Sie natürlich nicht zu früh die Mulchschicht aufragen (dann würden Sie ja den noch kalten Boden kühl halten). Wie Sie wissen, kommen die Tomatenpflanzen zu den Eisheiligen oder danach ins Freiland. Falls es davor schon einige sonnige, warme Tage gab, können Sie dann auch gleich die Tomaten mulchen. Falls nicht, sollten Sie lieber noch auf ein wenig Wärme warten.
Ein weiterer Vorteil für das zeitige Mulchen ist, dass aufgrund des noch recht feuchten Wetters auch der Zersetzungsprozess relativ schnell beginnen und die Pflanzen mit Nährstoffen versorgen wird. Ansonsten achten Sie von nun an darauf, die Pflanzen immer mit Mulch bedeckt zu halten: Je nach Mulchmaterial wird die Schicht mal schneller, mal langsamer verrotten und muss dementsprechend unterschiedlich oft erneuert werden.
Womit Tomaten mulchen?
Verschiedenste Materialien stehen Ihnen zur Verfügung, wenn Sie die Tomaten im Gemüsebeet mulchen möchten. Wir listen im Folgenden ein paar geeignete und nicht geeignete Optionen auf. Des Weiteren beachten Sie, dass:
- Sie feineres Material verwenden, wenn die Pflanzen noch jung und zarter sind.
- die Mulchschicht zwei bis drei Zentimeter dick ist. Ist sie zu dick, kann Fäule entstehen, da zu viel Feuchtigkeit über zu lange Zeit angesammelt wird, was wiederum die Pflanzen krank macht. Entscheiden Sie sich deshalb lieber für weniger und tragen Sie das Material dafür öfter auf (hierbei können Sie gerne wechseln).
- zwischen Mulch und Pflanzenstamm ein kleiner Abstand bleibt.
Tomaten mulchen mit Grasschnitt und anderen pflanzlichen Materialien
Sie können mit Rasenschnitt mulchen, mit Heu, Stroh und sogar mit noch nicht zersetztem Kompost. Letzteres wird hierfür am besten in den Gartenboden eingearbeitet, während die anderen Mulchmaterialien einfach um die Pflanze herum verteilt werden. Wichtig ist, dass Sie den Grasschnitt zuvor antrocknen lassen. Auf diese Weise mulchen Sie sozusagen mit Heu. Hier erfahren Sie mehr darüber, wie Sie mit Rasenschnitt mulchen.
Möchten Sie mulchen mit Stroh? Dieses Material eignet sich besonders gut für eine zweite, obere Schicht. Das weiche Stroh federt die Wasserspritzer beim Bewässern ab und, wie Sie wissen, sollten die Tomatenpflanzen sowieso vor Wasser auf den Blättern und Verzweigungen geschützt werden.
Selbst Laub lässt sich verwenden. Entscheiden Sie sich hier vorzugsweise für Ahorn-, Birken- oder Buchenblätter, aber nicht für säuerndes Laub (siehe unten).
Tierische Abfallprodukte als Tomatenmulch
Hornspäne und Mist sind gut geeignet und kann auch ein wenig in den Boden eingearbeitet werden. Diese verwenden Sie am besten in Kombination mit Kompost und arbeiten sie etwas in den Boden ein.
Nicht geeignet ist:
- Rindenmulch, da es den Pflanzen Stickstoff entzieht und den Boden sauer macht.
- Stroh allein entzieht den Pflanzen Nährstoff. Geeignet ist er nur für eine oberere, zusätzliche Schicht.
- Hackschnitzel für den Garten wäre theoretisch geeignet, jedoch kennt man meist nicht den Ursprung des Baums. Dieser könnte schadstoffbelastet und das Holz behandelt worden sein. Hier verhält es sich wie mit Holzasche als Dünger. Für nicht essbare Pflanzen dürfen Sie ihn das Mulchmaterial aber verwenden.
- Blätter von Kastanien oder Eichen verrotten nur sehr langsam und säuern den Boden.
Ist Brennnessel als Mulch geeignet?
Allerdings. Falls Sie also sowieso eine ungewollte Brennnesselecke haben, die Sie regelmäßig jäten müssen, können Sie den pflanzlichen Abfalls bestens nutzen, um Ihre Tomaten zu mulchen. Ob Sie sie in ihrer ganzen Größe verteilen oder zuvor zerkleinern, bleibt Ihnen überlassen. Der einzige Unterschied ist, dass die zerkleinerten Pflanzen schneller zersetzt werden und auch schneller Nährstoffe (besonders Stickstoff) abgeben.
Mehr zum Thema „Mulchen“ finden Sie in diesem Artikel.