Damit Rosen kräftig wachsen, gesund bleiben und zahlreiche Blüten bilden, ist der Rückschnitt im Frühjahr unerlässlich. Wer diese Aufgabe vernachlässigt, hat in wenigen Jahren mit verholzten Trieben zu kämpfen. Wie kann man die Pflanzen retten und sollte man verholzte Rosen schneiden oder doch nur umpflanzen – das verraten wir Ihnen im Artikel.
Verholzte Rosen schneiden: Wie kann man alte Rosengewächse retten?
Alte, verholzte Rosen sind kein schöner Anblick. Doch wie kann man die Pflanzen retten? Wenn Sie 6 verschiedene Gartenbücher durchblättern und 6 verschiedene Garten-Experten anfragen, dann werden Sie sicherlich 12 unterschiedliche Antworten auf diese Frage bekommen. Auch unter den Hobby-Gärtnern scheiden sich die Geister. Einige werden empfehlen, dass die alten Sträucher bodennah abgeschnitten werden, um neues Wachstum und Blütenbildung zu fördern. Andere sind der Meinung, dass alte Rosen nur wenig abgekürzt werden sollten, denn ein zu starker Rückschnitt könnte die Pflanzen stressen.
Alte Rosen durch einen pflegenden Rückschnitt verjüngen
Wenn es um den Schnitt alter Rosengewächse geht, dann gelten folgende Regeln:
- Die Gehölze direkt nach dem Ende der Blütezeit zurückschneiden. Bei Gewächsen, die einmal im Jahr blühen, ist der richtige Zeitpunkt das Frühjahr. Mehrmals blühende Rosen schneidet man im Januar, nach dem Ende der Ruhephase, zurück.
- Die natürliche Wuchsform der Rosen behalten. Die verschiedenen Rosenarten und Sorten haben eine unterschiedliche Wuchsform. Beobachten Sie Ihren Strauch – ist er buschig, wächst er gerade oder vielleicht hängen die Triebe leicht herab?
- Wenn in Zweifel, besser zu wenig als zu viel abschneiden. Wenn Sie einmal das Totholz, alle kranken Pflanzenteile abgeschnitten haben, dann brauchen Sie den Rest der Zweige nicht zu kürzen. Die Rose ist an der Selbstverjüngung spezialisiert und kann sich gut von einem pflegenden Schnitt erholen. Nach dem Auslichten bekommen die gesunden Triebe mehr Licht und wachsen schnell.
Verholzte Rosen schneiden: Anleitung
Alte, verholzte Rosen sollte man sehr vorsichtig zurückschneiden. Gehen Sie dabei wie folgt vor:
1. Zuerst entfernen Sie alle kranken Pflanzenteile. Schneiden Sie diese bis auf ein gesundes Knospenpaar zurück.
2. Totholz wird ebenfalls direkt abgeschnitten. Dieses wird bodennah geschnitten.
3. Teilweise verholzte Triebe werden bis auf ein gesundes Knospenpaar eingekürt. Nach einer kurzen Pause wird das Knospenpaar erneut austreiben.
4. Nach innen wachsende Zweige werden abgeschnitten. Sie bekommen sowieso wenig Sonnenlicht ab und stehen in unnötiger Konkurrenz zu gesunden Trieben.
5. In Extremfällen, wenn die ganze Rose sehr stark verholzt ist, kann sie auf wenige Blütenknospen zurückgeschnitten werden.
6. Ein Rückschnitt ist auch bei Pflanzen zwischen 7 und 10 Jahren empfehlenswert. Danach bilden die Gehölze schneller gesunde Blätter.
7. Im Sommer kann man zusätzlich Verblühtes abschneiden, um die erneute Blütenbildung zu fördern.
Verholzte Rosen umpflanzen: Ist dies als Rettungsmaßnahme sinnvoll?
Wenn die Rosen verholzen, dann liegt es nicht unbedingt am Alter oder an fehlerhafter Pflege. Manchmal sind ungünstige Wachstumsbedingungen schuld. Der alte Standort war noch vor ein paar Jahren perfekt. Inzwischen haben die Nachbarn aber eine hohe Gartenmauer gebaut, die den Strauch beschattet. Oder Sie haben das Blumenbeet zu dicht bepflanzt und die Luft kann nicht frei zirkulieren. Oder der neue Rosenstrauch wurde an der Stelle des alten gepflanzt und es ist zu Bodenmüdigkeit gekommen.
Alte Rosen versetzen
In allen diesen Fällen ist eine Umpflanzung sinnvoll. Diese sollte am besten vom Anfang November bis Ende Dezember stattfinden. In dieser Periode befindet sich die Pflanze noch in der Ruhephase. Notfalls können alte Rosen noch vor dem erneuten Austrieb bis Ende April umgepflanzt werden. Haben die Gewächse bereits neue Blätter gebildet oder sich sogar Blütenknospen geöffnet, dann wartet man am besten bis zum kommenden Herbst an.
Rosen, die über 12 Jahre alt sind, werden nicht umgepflanzt. Man geht davon aus, dass die Gewächse sich nach dem Stress nicht erholen werden.
Rosen zwischen 7 und 12 Jahren werden zuerst zurückgeschnitten, dann sorgfältig ausgegraben und umgepflanzt. Sehr wichtig dabei ist, dass man die Wurzeln so wenig wie möglich beschädigt. Weiterhin sollten alte Rosengewächse am besten im Spätherbst umgepflanzt werden. So können sich die Sträucher in den nächsten Monaten erholen, bevor sie erneut austreiben.
Junge verholzte Gewächse umpflanzen
Verholzte Rosen unter 7 Jahren kann man auch im Frühjahr versetzen. In diesem Fall werden die Sträucher nur ausgelichtet und die Triebe um ein Drittel gekürzt. Sie brauchen dann einige Wochen Zeit, um sich zu erholen und treiben danach wieder kräftig aus.
Verholzte Rosen zu retten ist keine leichte Aufgabe. Aber mit einem pflegenden Schnitt und, wenn dieser nicht weiter hilft, mit einer Umpflanzung, werden sich die Gewächse schnell erholen.