Wer Pfingstrosen in seinem Garten hat, wird wohl kaum der Versuchung widerstehen können, an ihnen zu schnuppern. Ihr atemberaubender Duft ist einfach zu verlockend. Und hierbei haben Sie sicher schon des Öfteren festgestellt, dass zahlreiche Ameisen auf ihnen, und vor allem auf den Blütenknospen, umherspazieren. Das wird spätestens dann recht lästig, wenn man sich einen Blumenstrauß für die Vase zusammenstellen möchte. Doch warum sind die Ameisen auf Pfingstrosen? Schaden Sie der Pflanze oder braucht man sich um die Schönheiten keine Sorgen zu machen? Wir erklären, was die Insekten anzieht und ob Sie etwas dagegen unternehmen sollten.
Was haben die Insekten auf den Knospen zu suchen?
Wie Sie wahrscheinlich bereits anhand anderer Gartenpflanzen bemerkt haben, werden Ameisen besonders von Schädlingen angezogen. Besonders Blattläuse mit ihrem süßen Saft mögen die kleinen Tiere sehr, weshalb sie häufig auf Rosen zu finden sind. Doch leider sind die Ameisen hier nicht gerade von Vorteil, denn sie fressen nicht einfach ihre Beute auf, wie es der Marienkäfer beispielsweise tut. Stattdessen sammeln sie sie in ihren Bauten und kämpfen gegen die Konkurrenz, weshalb sie weniger Nutzen bringen.
Bedeutet das, dass die Pfingstrose von Schädlingen befallen?
Nein, in diesem Fall ist die Ursache für ihre Anwesenheit eine andere. Und zwar sondern die Knospen über ihre feinen Härchen einen süßen Pflanzensaft aus, der für diese Insekten besonders schmackhaft ist. Üblicherweise entsteht dieser noch bevor die Blüten sich öffnen, aber nachdem die Kelchblätter sich schon weit genug geöffnet haben, um den Blick auf die Blütenblätter freizugeben. Haben Sie also Ameisen auf Pfingstrosen, sind diese also lediglich zum Naschen vorbeigekommen. Und hierbei schädigen Sie die Pflanzenteile in keinster Weise. Sollten die Pfingstrosen-Knospen angefressen sein, hat das also definitiv eine andere Ursache (z. B. Raupen).
Von Nachteil ist der klebrige Saft aber auch für das Öffnen der Blüten, wenn dieser in besonders großen Mengen und sehr klebrig ausgesondert wird. In solchen Fällen kann dieser das Aufblühen sogar verhindern.
Ameisen auf Pfingstrosen – Sollte man die kleinen Insekten vertreiben?
Obwohl die Ameisen der Pflanze nicht direkt schaden, können Sie durchaus Krankheiten übertragen, indem Sie beispielsweise zuvor auf einer kranken Pflanze waren und die Erreger an ihnen haften und auf die gesunde Pflanze übertragen wurden. Üblicherweise sind das Pilzsporen und besonders die Erkrankung mit dem Namen „Bortrytis“ oder Grauschimmel. Und wie wir bereits erwähnt haben, kümmern sich Ameisen regelrecht um die leckeren Blattläuse. Somit ist es auch möglich, dass sie diese auf Ihre Pfingstrosensträucher übertragen. Wenn Sie dieses Risiko minimieren möchten, lohnt es sich also durchaus, die Ameisen auf schonende Weise zu vertreiben.
Diese Insekten dienen der Pflanze aber auch als Nützlinge, indem sie die Samen verbreiten und so zur Vermehrung beitragen.
Wie Sie Ameisen auf Pfingstrosen im Garten loswerden
Überprüfen Sie, ob nicht auch Blattläuse vorhanden sind. In diesem Fall besprühen Sie die Pflanzen am besten mit Seifenwasser. Möchten Sie konkret gegen die Ameisen vorgehen, sind folgende Methoden geeignet:
- Spülen Sie sie mit Hilfe des Wasserschlauchs ab. Dabei fallen auch die Ameisen ab. Jedoch ist das, wie Sie sich schon denken können, nur eine vorübergehende Lösung.
- Insektenschutzmittel sind eine weitere Möglichkeit. Solche aus dem Handel empfehlen wir Ihnen weniger, da sie schädlich für die Umwelt sind. Stattdessen können Sie Hausmittel, wie Pfefferminzöl oder Cayennepfeffer beispielsweise, einsetzen. Hierfür mischen Sie 2 bis 3 EL des gewählten Mittels mit Wasser in einer Sprühlasche und besprühen Sie die Pflanzen sowie den Boden drumherum. Auch Wasser und Apfelessig im Verhältnis 1:1 kann wirksam sein.
- Bauen Sie eine Falle aus einer Papierscheibe. Diese schneiden Sie bis zur Mitte ein und am Mittelpunkt fügen Sie ein Loch hinzu, durch das der Blütenstängel passt. Streichen Sie die Oberseite mit Vaseline ein und stecken Sie die Scheibe an einem Stängel fest. Die Vaseline sorgt dafür, dass die Ameisen kleben bleiben.
- Duftende Pflanzepartner pflanzen. Keine Sofortlösung, aber für die nächste Saison eine Option, wäre es, neben den Pfingstrosen Pflanzen zu pflanzen oder aufzustellen, die diese Insekten durch ihren Duft vertreiben. Solche sind Geranien, aber auch Minze und die Ringelblume beispielsweise.
So bekommen Sie sie von den Schnittblumen
Ameisen auf Pfingstrosen-Knospen sind vor allem dann recht unangenehm, wenn man die Knospenstängel in einer Vase präsentieren und bis zum Aufblühen dort pflegen möchte. Um das zu vermeiden, sollten Sie einfach jeden abgeschnittenen Stängel gut inspizieren und krabbelnde Ameisen einfach abschütteln. Zusätzlich dazu können Sie die Schnittblumen auch in einen Eimer mit Wasser tauchen und eine Weile stehen lassen. Die Ameisen lösen sich so von selbst und können dann zusammen mit dem Wasser entsorgt werden (gießen Sie am besten Pflanzen damit, anstatt es einfach wegzuschütten).
Ein paar nützliche Tipps für schöne Pfingstrosen finden Sie in diesem Artikel.