Es kommt schon oft vor, dass unerfahrene Gärtner mit verschiedenen Problemen nach Anbau zu kämpfen müssen, wenn sie Kartoffeln pflanzen. Obwohl dies frustrierend sein kann, lassen sich die meisten Fehler durch richtige Pflanzenpflege und unter Berücksichtigung diverser Faktoren leicht vermeiden. Sollten Sie sich ebenfalls damit auseinandersetzen müssen oder vorhaben, Kartoffelpflanzen anzubauen, können Ihnen die folgenden Informationen und Tipps behilflich sein.
Was sollten Sie beachten, bevor Sie neue Kartoffeln pflanzen?
In der Regel sind Kartoffeln nach der Anpflanzung nicht besonders anspruchsvoll, wenn Sie alles richtig gemacht haben. Für ein gesundes Pflanzenwachstum benötigen die meisten Kartoffelsorten jedoch einen trockenen und gut vorbereiteten Gartenboden. Darüber hinaus besteht dabei die Gefahr, sie zu früh anzubauen, wenn der Boden noch zu feucht ist. Dies würde wahrscheinlich zu Fäulnis, anstatt zu Keimung führen. Der beste Zeitpunkt, um mit der Aussaat zu beginnen, ist etwa zwei Wochen nach dem letzten Frosttermin im Frühjahr. Sollte es jedoch in den Frühlingsmonaten zu oft regnen, müssen Sie den Pflanztermin möglicherweise noch weiter nach hinten verschieben.
Ein wichtiger Schritt in solchen Fällen wäre, den Gartenboden auf Feuchtigkeit zu überprüfen. Bei einer Bodenverdichtung oder Lehmboden sollten Sie sich noch eine Weile gedulden und den Anbau verschieben. Was die Bodentemperaturen vor dem Pflanzen angeht, sollten diese mindestens 10 bis 15 Grad Celsius betragen. Auch dies garantiert aber nicht unbedingt eine gute Ernte, da es häufige Fehler beim Kartoffelanbau gibt, die Sie vermeiden müssen. Dies sollte Sie dazu veranlassen, einige wichtige Einflussfaktoren zu berücksichtigen, um den bestmöglichen Ertrag zu erzielen.
Welche Fehler sind beim Kartoffelanbau üblich?
Viele Hobbygärtner machen den Fehler, die Knollen zu früh, zu nah oder zu flach in ihren Gartenbeeten anzubauen. Außerdem können die Kartoffelansätze, beziehungsweise die sogenannten Kartoffelaugen, beim Anbau fehlen. Die Überwässerung ebenfalls ein häufiger Fehler, wobei dies auf eine Vielzahl von Faktoren zurückzuführen ist. Bei Unerfahrenheit oder Ungeduld wäre es daher sinnvoll zu lernen, wie man richtig Kartoffeln pflanzen kann, um zukünftigen Komplikationen vorzubeugen. Somit stellen Sie sicher, dass sich all Ihrer Bemühungen gelohnt haben, damit Sie gesundes Gemüse aus eigenem Anbau genießen können. Hier sind einige häufig vorkommende Probleme und die erforderlichen Maßnahmen zu deren Lösungen.
Wie lassen sich falsch gewählte Saatkartoffeln mit den richtigen ersetzen?
Es ist vor dem Anbau ganz wichtig, geeignete Saatkartoffeln zu wählen. Wie schon oben beschrieben, sollten diese an erster Stelle über die entsprechenden Keimansätze verfügen. Die Kartoffelaugen sind nämlich die Stellen, aus denen Sprossen hervorgehen, wobei unerfahrene Gärtner oft vergessen, danach zu suchen, bevor sie ihre Kartoffeln pflanzen. In solchen Fällen ist die Wahrscheinlichkeit für schlechte Keimung groß. Es kann auch sein, dass trotz vorhandener Augen die Kartoffeln nicht keimen. Daher sollten Sie Saatkartoffeln etwa einen Monat vor Anbau im Garten zum Wachsen zwingen, indem Sie die Keimansätze unbeschädigt lassen. Solche sprießenden Kartoffeln müssen Sie dementsprechend vorsichtig behandeln, damit keine Sprossen brechen.
Darüber hinaus sollten Sie bei der Auswahl von Saatkartoffeln auch die Größe berücksichtigen, wobei die optimalen Saatkartoffeln etwa so groß wie größere Eier sind. Vermeiden Sie es auch, Kartoffeln aus Lebensmittelgeschäften, die zum Essen verkauft werden, anzubauen. Dies werden oft mit Chemikalien behandelt, die sie am Keimen hindern, so dass viele davon nie dazu kommen. Wenn Sie aus dem Laden gekaufte Kartoffeln pflanzen, gehen Sie außerdem auch das Risiko ein, Krankheiten in Ihren Gemüsegarten einzuschleppen. Aus diesem Grund ist es wichtig, zertifizierte und krankheitsfreie Pflanzkartoffeln zu verwenden.
Warum sollten Sie nicht zu dicht aneinander Kartoffeln pflanzen?
Obwohl es verlockend sein kann, mehrere Pflanzen für eine reichere Ernte im Gartenbeet zu haben, ist dies beim Kartoffelanbau unerwünscht. Sie sollten Ihre Beete nicht damit überfüllen, da Kartoffeln mehr Platz benötigen, um ihr volles Potenzial zu entfalten. Streben stattdessen ein Gleichgewicht, indem Sie sich an einen optimalen Abstand von 30 bis 40 cm beim Anbau halten. Wenn Sie eng aneinander liegende Kartoffeln pflanzen, würde dies zu einer Reihe von Problemen führen, die auf Nährstoffmangel zurückzuführen sind. Da Kartoffelpflanzen um Bodennährstoffe konkurrieren, sollten sie auch als Kollektiv wachsen können. Sonst erhalten Sie höchstwahrscheinlich kümmerwüchsiges, langbeiniges und verformtes Gemüse.
Darüber hinaus sollten Sie einen Abstand von mindestens 60 cm zwischen den Reihen anstreben. Dieser hängt jedoch auch von den Kartoffelsorten ab. Normalerweise sind Frühkartoffeln kleiner und lassen sich beim Abstand von 30 cm pflanzen. Bei länger im Boden bleibenden Sorten, die Sie in der Spätsaison ernten, sollte der Abstand zwischen den Kartoffelpflanzen mindesten 40 cm sein. Achten Sie beim Anbau in Pflanzgefäßen oder Kübeln darauf, nicht zu viele Pflanzkartoffeln einzupacken, um einen größeren Ertrag zu erzielen.
Was passiert, wenn Sie nicht tief genug die Kartoffeln pflanzen?
Eine Art zu flacher Kartoffelanbau ist ein weiterer üblicher Fehler, der zu schlechtem oder gar keinem Pflanzenwachstum führen könnte. Wenn sich die Saatkartoffeln zu nahe an der Oberfläche befinden, verursacht dies Probleme, weswegen Sie diese idealerweise in einer Tiefe von 20 cm platzieren sollten. Darüber hinaus sollte die darüber liegende Erde mindestens 10 cm hoch sein. Während der Wachstumsphase häufen sich Kartoffelpflanzen auf, und wenn sie zu flach gepflanzt sind, können sie dem Sonnenlicht ausgesetzt werden. Dadurch wird das Gemüse grün und ungenießbar, wobei es auch anfälliger für Schädlinge wird. Sie sollten jedoch auch nicht zu tief graben, wenn Sie Kartoffeln pflanzen. Dies kann dazu führen, dass Saatkartoffeln in zu kaltem und feuchtem Gartenboden erfrieren und langsam oder gar nicht wachsen.
Wie lässt sich eine Unter- oder Überwässerung verhindern?
Nach dem Kartoffelanbau ist es für viele Anfangsgärtner üblich, eine übermäßige Bewässerung durchzuführen. Das übereifrige Gießen von Pflanzkartoffeln kann jedoch zu Komplikationen oder sogar zum vollständigen Verlust der Ernte führen. Die Überbewässerung könnte im schlimmsten Fall verfaulte Kartoffeln im durchnässten Gartenboden verursachen. Obwohl das Gemüse gerne in konstant feuchtem Boden wächst, könnte überschwemmte Erde, vor allem in Kälteperioden, einen Sauerstoffmangel bewirken. Übermäßiges Gießen kann auch dazu führen, dass sich die Knollen verformen, wobei auch das Risiko für pulvrigen Schorf steigt.
Um all dies zu verhindern, sollten Sie Pflanzkartoffeln direkt nach dem Anbau mäßig bewässern. Nachdem sie sich etabliert haben und Blüten hervorbringen, sollten Sie den Feuchtigkeitsgehalt aufrechterhalten, indem Sie während Trockenperioden wöchentlich 3 bis 5 cm gießen. Sie sollten mit der Bewässerung dann aufhören, wenn Sie bemerken, dass die Pflanzenblätter vergilben und kurz vor der Erntezeit welk werden. Darüber hinaus kann eine Überwässerung in der Anfangs- und Endphase oder unzureichendes Gießen zwischendurch zu Verformungen führen. Überprüfen Sie den Feuchtigkeitsgehalt des Bodens, indem Sie Ihre Finger bis zu einer Tiefe von etwa 15 cm stecken.
Kartoffeln pflanzen und zu früh ernten
Zu guter Letzt besteht ein häufiger Fehler darin, angebaute Kartoffeln zur falschen Zeit zu ernten. Sie sollten jedoch vor der Ernte warten, bis die Hälfte der Pflanze vollständig abgestorben ist. In dieser Phase bilden die Kartoffeln eine dickere Haut. Es ist aber auch wichtig anzumerken, dass der beste Zeitpunkt zum Ernten von Kartoffeln von der gepflanzten Kartoffelsorte abhängt. Babykartoffeln oder Frühkartoffeln sollten normalerweise etwa zwei bis drei Wochen nach der Blütezeit reif sein. Auf der anderen Seite brauchen ausgewachsene Sorten zwei bis drei Wochen, nachdem ihr Laub gelb geworden und verwelkt ist.