Um die Pflanzen vor Krankheiten zu schützen und die Fruchtbildung zu fördern, muss man die Gurken ausgeizen. Welche Gurkenarten unbedingt ausgegeizt werden und wie Sie dabei vorgehen, erklären wir Ihnen in der nächsten Anleitung.
Gurken ausgeizen: im Gewächshaus – ein Muss, für Freilandpflanzen – nur unter Umständen notwendig
Grundsätzlich gilt: stark nach oben wachsende Sorten, die Rankhilfe benötigen, werden ausgegeizt. Auch rankende Gurken im Gewächshaus brauchen einen Schnitt. Freilandgurken, die am Boden kriechen, werden dagegen nicht geschnitten.
Gurken ausgeizen: Anleitung
Gurken wachsen kriechend auf dem Boden. Um im Gewächshaus oder Gemüsebeet Platz zu sparen, werden die meisten Gurkensorten an Rankgittern gebunden. So können sie ruhig hochwachsen, ohne dabei andere Pflanzen zu verdrängen. Problematisch wird es allerdings, wenn bestimmte Pflanzenteile wenig bzw. überhaupt kein Sonnenlicht abbekommen und wenn die Luft zwischen den Blättern nicht zirkulieren kann. Um einen Pilzbefall und Fäulnis vorzubeugen, wird die Pflanze ausgegeizt. Dank dem Ausgeizen wird zudem sichergestellt, dass der Haupttrieb alle Seitentriebe mitsamt Früchten tragen kann und nicht unter ihrem Gewicht abbricht.
Schritt 1. Geiztriebe erkennen und entfernen
Zuerst werden die Geiztriebe (Triebe in den Blattachseln, die keine Blüten bilden und keine Früchte tragen) entfernt. Am besten die Pflanzen regelmäßig prüfen und alle Geiztriebe einfach abschneiden. Dabei sollte man sicher sein, dass es sich wirklich um Geiztriebe handelt. Denn allzu oft wachsen direkt daneben auch Blüten und danach auch Früchte. Es dürfen zudem nur Seitentriebe entfernt werden. Gerade bei Jungpflanzen ist es manchmal schwer, die Seitentriebe und den Haupttrieben voneinander zu unterscheiden. Am besten immer wieder prüfen, denn die abgeschnittenen Pflanzenteile werden nicht nachwachsen.
Schritt 2: Überschüssige Blütenknospen entfernen
Wenn die Gurkenpflanzen gesund sind und sich am Standort wohlfühlen, dann bilden sie übermäßig viele Fruchtansätze. Bleiben alle stehen, dann sind kleine und langsam reifende Früchte das Ergebnis. Viel besser ist es daher, einen Teil der Fruchtansätze abzuschneiden. Dabei gilt die Faustregel: maximal zwei Fruchtansätze pro Trieb stehen lassen. Die Fruchtansätze, die sich ganz unten befinden, können ebenfalls entfernt werden. Sie bekommen nicht ausreichend Sonnenlicht ab, um gesunde Früchte zu tragen. Und faulende Früchte können Schädlinge anlocken. Daher auch diese am besten schnellstmöglich abschneiden oder abknipsen.
Schritt 2: Welkende, kranke oder vergilbte Blätter am Boden entfernen
Triebe, die bodennah wachsen, bekommen deutlich weniger Sonnenlicht und tragen keine Früchte. Hat die Pflanze unten ein dichtes Laub, dann kann die Luft nicht frei zirkulieren, was Fäulnis und die Ausbreitung von verschiedenen Krankheiten begünstigt. Daher müssen die Blätter unten samt den Seitentrieben entfernt werden. Auch welke Blätter, die den Boden berühren, müssen rechtzeitig abgeschnitten werden. Sie sind die perfekten Eintrittsstellen für pilzliche Erreger. Sie besiedeln zunächst die unteren Pflanzenteile und breiten sich dann nach oben aus. Wenn Sie bemerken, dass die Pflanzenblätter sich verfärbt haben oder gelbe, schwarze oder graue Punkte haben, dann diese ebenfalls abschneiden bzw. abzupfen.
Die kränkelnden Triebe und Blätter unbedingt mit dem Hausmüll entsorgen und auf keinen Fall kompostieren! Nur so kann man eine weitere Ausbreitung der Erreger im Garten verhindern.
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, ihre Gurken auszugeizen. Das regelmäßige Auslichten, das Entfernen von kränkelnden Pflanzenteilen und welken Blättern und überschüssigen Blüten hält die Pflanzen gesund und sorgt für große Früchte, die schneller reif werden.