Im Rasen oder im Beet – Ackergräser sind für viele Hobby-Gärtner ein wahrer Alptraum. Man bekommt Wildgräser mit Wurzeltrieben schwer weg. Im heutigen Artikel nehmen wir eine der hartnäckigsten Unkrautarten überhaupt und erklären Ihnen, wie Sie Quecken bekämpfen können.
Quecken bekämpfen: Diese Methoden bringen keinen Erfolg
Wenn sich Gemeine Quecke im Garten ausbreitet, dann bekommt man sie nur mühsam wieder weg. Die Pflanze ist sehr anpassungsfähig und bildet schnell viele Wurzeltriebe und Rhizome. Bleibt nur ein Teil dieser Wurzeln in der Erde, kann eine neue Pflanze daraus erwachsen. Bei gutem Wetter können die Rhizome der Quecken bis zu 100 cm jährlich an Länge zulegen. Sie breiten sich in der oberen Bodenschicht aus und können andere Flachwurzler verdrängen und im Rahmen von 1 – 2 Jahren große Flächen im Garten erobern.
Die Quecken haben keine besonderen Ansprüche am Boden, sie fühlen sich sowohl in mageren, als auch in nährstoffreichen Böden genauso gut. Sie bevorzugen einen Standort in voller Sonne wie zum Beispiel Acker, Blumenwiesen und Rasenflächen. Auch im sonnigen Blumen- und Gemüsebeet können sich die Quecken breitmachen. Das Wildgras muss also so schnell wie möglich entfernt werden, um weitere Probleme zu verhindern. Aber wie?
Das Unkraut im Beet ausreißen – mühsam und nicht effektiv
Was bei anderen Unkrautarten hilft, erweist sich bei Quecken als weniger effektiv. Das Unkraut kann nicht dauerhaft durch Haken oder Ausreißen entfernt werden. Umso mehr – bleiben Wurzelteile in der Erde, dann bildet jeder dieser Teile eine neue Pflanze. Zudem ist das mechanische Entfernen mit einer Hacke sehr mühsam.
Quecken roden – nur bei einzelnen Pflanzen im Rasen empfehlenswert
Sie können Quecken roden, wenn Sie einzelne Pflanzen im Garten bemerken. Es ist allerdings sehr wichtig, dass Sie nicht nur die oberirdischen Pflanzenteile, sondern wirklich alle Wurzeln mitaufnehmen. Hat es am Vortag geregnet, dann können Sie die ganze Pflanze ohne viel Mühe roden.
Hausmittel und Herbizide gegen Quecken können Schäden anrichten
Es gibt zwar einige Herbizide und Hausmittel, die sich als effektiv im Kampf gegen Quecken erwiesen haben. Man sollte allerdings sehr vorsichtig damit umgehen und immer sicherstellen, dass sie : 1) zugelassen sind und 2) andere Pflanzen nicht schädigen. Essig und Salzwasser können das Bodenleben zerstören und auch Nutz- oder Zierpflanzen vernichten. Manche Herbizide können die Bodenbeschaffenheit dauerhaft verändern und ins Unterwasser gelangen.
Quecken verdrängen: So werden Sie das Unkraut im Beet endgültig los!
Eine effektive Methode, Quecken endgültig loszuwerden, ist das Verdrängen des Unkrauts. Dies ist besonders bei Quecken im Beet empfehlenswert. Dabei können Sie verschiedene Varianten probieren:
Quecken bekämpfen: Kartoffeln verdrängen das Unkraut
Die Quecken lassen sich durch verschiedene tief wurzelnde Pflanzen verdrängen. Diese können sich mit dem Unkraut um Wasser und Ressourcen erfolgreich konkurrieren. Haben die Nutzpflanzen auch ein niedriges Wuchs und bilden sie ein üppiges Laub, das den Boden beschattet. Gut zu diesem Zweck eignen sich Kartoffeln, die Quecken erfolgreich verdrängen.
Gründüngung: Mehrjährige Gräser wie Rotklee helfen gegen das Unkraut
Eine andere Variante wäre, das Beet mit mehrjährigen Pflanzen wie Rotklee, Perserklee oder Luzerne einzufplanzen. Sie verdrängen das Unkraut und bereichern den Boden zugleich. Sie können auch die Gräser regelmäßig schneiden und dann das Schnittgut einfach stehen lassen. So werden die Wildgräser wenig Sonnenlicht abbekommen und eingehen. Das Wichtigste bei dieser Methode ist, dass man Geduld hat.
Quecken im Rasen bekämpfen
Bei Quecken im Rasen können Sie verschiedene Strategien versuchen. Wenn es wenige Pflanzen zu sehen sind, versuchen Sie sie mit kochendem Wasser zu gießen. Die Pflanzen werden nach mehreren Tagen vergilben und eingehen.
Eine andere Methode wäre, dem Rasen alle zwei Wochen flüssigen Stickstoffdünger (120 g pro 100 Quadratmeter) verabzureichen. Beginnen Sie mit den Düngegaben im Mai und stellen Sie sie im September ein. Das Ziel: Das Gras zu stärken und das schnelle Wachstum zu fördern, so dass es das Unkraut verdrängt. Dies funktioniert allerdings nur dann, wenn es im Sommer häufiger regnet oder wenn Sie die Rasenfläche bewässern.
Eine andere Variante, wenn der Sommer regnerisch ist, ist die betroffenen Stellen im Rasen mit Wellpappe abzudecken und dann zusätzlich dazu zu mulchen. Die Pappe wird in den nächsten Monaten verroten und die Wildgräser werden ebenfalls eingehen. Auch dieser Prozess ist sehr langsam und braucht gedult. Im September können Sie dann die kahle Stellen im Rasen nachsäen.
Ist der Sommer allerdings trocken, dann können Sie stattdessen die betroffenen Stellen im Rasen mit nicht transpartentem, schwarzem Vlies bedecken. So werden die Pflanzen darunter ersticken.