Der Schnittlauch gehört zu den pflegeleichtesten Nutzpflanzen im Gemüsebeet und Balkonkasten. Die regelmäßigen Wassergaben und etwas Dünger reichen aus, damit er üppig wächst. Die Erntezeit erstreckt sich im Sommer, wobei Sie alle zwei Wochen den Schnittlauch schneiden müssen. Auch wenn er blüht. Wir erklären, wie Sie dies machen, was es dabei zu beachten gibt und welche Pflanzenteile essbar sind.
Schnittlauch schneiden: Pflege-Tipps
Die Blütezeit des Schnittlauchs beginnt Anfang Mai. Etwa Mitte Mai öffnen sich seine lila Blüten, die die Pflanze bei gutem Wetter bis hin zum Herbst zieren. Sie bieten Nahrung für bestäubende Insekten wie Hummeln und Wildbienen und werden auch von Schmetterlingen regelmäßig beflogen. Die Blüten sind zwar essbar, Sie sollten aber schnell entfernt werden. Ansonsten werden die Halme härter, verlieren ihr typisches Aroma und haben einen bitteren Geschmack. Sie haben daher zwei Möglichkeiten:
Variante 1: Die Blüten entfernen, bevor sie sich öffnen
Schneiden Sie die Blütenknospen ab, bevor sie sich öffnen können. So fördern Sie das Wachstum der Halme. Der Schnittlauch treibt mit voller Kraft aus und Sie können die neuen Halme mit mildem würzigen Geschmack dann ernten. Sie können dadurch auch die Erntezeit verlängern.
Wenn Sie sich für diese Variante entscheiden, dann müssen Sie zuerst abwarten, bis die Halme lang genug sind. Normalerweise erreichen die Röhrenblätter etwa einen Monat nach der Pflanzung die notwendige Mindestlänge von 12 cm. Der richtige Zeitpunkt ist für den Geschmack entscheidend: am besten ernten Sie die Halme an einen sonnigen und trockenen Vormittag.
Schneiden Sie vorsichtig alle Blütenknospen ab. Dann kürzen Sie die Stängel auf 2/3 ein. Wenn sich einige Triebe momentan teilen, dann schneiden Sie sie etwa 1 cm oberhalb der Gabelung ab.
Variante 2: Schnittlauch schneiden, wenn er blüht
Sie haben den richtigen Zeitpunkt verpasst und die Blütenknospen des Schnittlauchs haben sich geöffnet? Kein Grund zur Panik, denn die Blüten sind zum einen genießbar, zum anderen können Sie die Pflanze auch während der Blütezeit weiterhin ernten.
Gehen Sie dabei wie folgt vor: Sie schneiden die Blüten samt Stängeln bodennah ab. Lassen Sie etwa 3 cm von den Halmen stehen, damit der Schnittlauch dann erneut austreiben kann.
Kann man die Blüten essen?
Der Schnittlauch ist auch während der Blütezeit essbar. Die Blüten sind essbar, sowie alle Grashalme. Eine Ausnahme stellen allerdings die Blütenstiele – sie sind zwar nicht giftig, haben aber einen leicht bitteren Geschmack und sind schwer zu verzehren.
Die äußeren Blütenblätter sind nicht scharf und haben einen milden Geschmack mit süßer Note. Die inneren Blütenblätter sind dagegen sehr scharf und versprühen das typische Schnittlauch-Aroma.
Sie können die Blüten zum Abschmecken von Salaten und kalten Suppen verwenden. Oder Sie können sie trocknen und später verwenden. In diesem Fall müssen Sie die Blüte mit dem Stängel abschneiden und dann trocknen lassen. Erst nachdem die Blüten kompett trocken sind, können Sie den Stängel entfernen. Die Blüten kann man bei der Zubereitung von Gerichten oder Salaten verwenden.
So schneiden Sie den Schnittlauch nach der Blüte, damit er nachwächst!
Ab und zu benötigt der Schnittlauch auch einen kräftigen Rückschnitt. Dabei werden alle Triebe, egal ob blühend oder nicht, auf 2 cm zurückgeschnitten. Sie können diesen Vorgang einmal im Frühling und einmal im Sommer wiederholen, um das Wachstum der Pflanze zu fördern.
Die Kübelpflanze verträgt übrigens regelmäßige Schnitte viel schlechter als Freilandpflanzen. Sie wird dadurch gestresst und braucht mehr Zeit, sich zu erholen. Deswegen ist es empfehlenswert, den Zierlauch im Balkonkasten bzw. Blumentopf maximal 3 Mal zu ernten und dann in den Garten auszupflanzen.
Der letzte Schnitt erfolgt übrigens im Herbst, nachdem die Blütezeit zu Ende gekommen ist. Dann wird die Pflanze stark zurückgeschnitten und direkt danach beginnt auch ihre Ruhephase. In dieser Periode wird das Wachstum eingestellt und der Schnittlauch kann sich in den Wintermonaten erholen, um dann im Frühling erneut kräftig auszutreiben.