Wie jeder begeisterter Hobby-Gärtner ist auch meine Clematis Montana mein ganzer Stolz. Sie wuchs ja immer wie wild und blühte üppig. Im letzten Jahr musste ich allerdings feststellen, dass sie plötzlich weder neue Blattknoten, noch Blütenknospen bildete. Ja, die Clematis treibt nicht aus und ich bin der Ursache nachgegangen. Daran kann es liegen, wenn die Waldrebe weder wächst, noch blüht.
Clematis treibt nicht aus: Ist die Pflanze noch zu retten?
Die Clematis bildet keine Blattknoten? Pflanzen, die vor dem Anfang des Winters zurückgeschnitten wurden, treiben schneller und früher aus. Umgekehrt – Waldreben, die nicht geschnitten wurden, brauchen mehr Zeit, erneut auszutreiben. Die Blütenknospen erscheinen nach den Blattknoten. Wenn die Pflanze also Mitte Mai keine Blütenknospen hat, ist dies noch nicht problematisch.
Sind ab Mitte Mai weder Blätter, noch Blüten zu sehen, dann können Sie die Triebe prüfen. Halten Sie den Trieb mit dem Zeigefinger und Daumen und versuchen Sie ihn zu biegen. Wenn er bricht, dann ist er vertrocknet.
Die letzte Probe, die Sie machen können, ist, die Wurzeln zu prüfen. Sehen sie vertrocknet aus, dann ist die Pflanze eingegangen. Ansonsten kann man die Clematis noch retten.
Mögliche Ursachen, warum Clematis nicht wächst und blüht
Es gibt mehrere mögliche Gründe, warum die Clematis weder wächst, noch Blüten bildet. Ich fasse sie kurz zusammen:
Waldrebe wächst nicht? Häufige Schnittfehler
Haben Sie die Clematis im vorigen Jahr oder im Frühjahr geschnitten? Dann könnte der späte Austrieb an einem Schnittfehler liegen. Bei Waldreben ist es wichtig, dass man eine gewisse Erfahrung mit den Pflanzen hat. Ansonsten besteht die Gefahr, dass man auch Triebe entfernt, die Blütenknospen bereits haben. Grundsätzlich gibt es drei grobe Schnittfehler, die man begehen kann (ich habe sie alle drei bereits gemacht, zum Glück hat sich die Pflanze erholt)
- Zu stark zurückgeschnitten, die Pflanze braucht dann viel Zeit, um sich zu erholen.
- Zu spät (nachdem sich Dauerfrost angesetzt hat) schneiden. Die Pflanze kann teilfweise erfrieren.
- Die Triebe mit den Blütenknospen abgeschnitten – die Pflanze wird erst im nächsten Jahr blühen.
Die Clematis-Arten werden übrigens in 3 Gruppen aufgeteilt. Es ist also entscheiden, ob die jeweilige Sorte überhaupt einen Rückschnitt braucht und ob sie am neuen oder altem Holz austreibt und blüht.
Mangelnde Blüte? 3 Beispiele für falsches Düngen
Wenn die Pflanze ansonsten gesund aussieht – hat reichlich Blätter und wächst schnell, bildet aber keine Blütenknospen – dann könnte es an der Bodenzusammensetzung oder am falschen Dünger liegen.
Stickstoffreiche Düngemittel fördern das Wachstum. Die Pflanze steckt seine ganze Energie in der Blattbildung und die Blütenbildung lässt nach.
Universaldünger enthalten mehrmals über die für die Waldreben empfohlene Dosis Stickstoff. Dies könnte sich auf Blattschmuckpflanzen im Garten gut auswirken, die Clematis wird aber die Blütenbildung einstellen.
Nachbarnpflanzen falsch gedüngt
Es ist auch durchaus möglich, dass Sie man die Clematis mit dem richtigen Dünger versorgt hat. Die Pflanze bekommt aber über den Boden auch Nährstoffe aus anderen Düngemittel, das man für Nachbarnpflanzen verwendete. Es ist auch möglich, dass das Wasser nach Regen vom Nachbarnstück in den eigenen Garten fließt. So wird auch der Dünger des Nachbarn abgewaschen und gelangt in den eigenen Garten.
Wenn Sie kein falsches Düngemittel verwendet haben, aber trotzdem die Clematis wie wild wächst – dann sollten Sie eine Bodenprobe entnehmen und zum Labor verschicken.
Clematis treibt nicht aus? Weniger als 6 Stunden direktes Licht
Die Clematis kann im Halbschatten problemlos gedeihen, sie braucht allerdings mindestens 6 Stunden direktes Sonnenlicht, um gut zu gedeihen. Die Lichtverhältnisse im Garten sind nicht konstant, sondern verändern sich ständig. Im vorigen Jahr stand die Waldrebe den ganzen Tag lang in der Sonne. In diesem Jahr hat ein Strauch oder ein Baum an Höhe zugelegt und beschattet die Clematis.
Die ? Zu dichter Boden oder zu wenig Wasser
Wenn die Clematis wie vertrocknet aussieht, dann kann es auch an der Bodenqualität liegen. Ein Lehmboden erschwert die Wasseraufnahme. Gerade Jungpflanzen, die ihr Wurzelwerk noch nicht ausgebaut haben, können daran leiden. In diesem Fall kann man entgegenwirken, indem man etwas Sand in den Boden einarbeitet. Als optimal für die Clematis erweist sich der kalkhaltige Boden.
Auch Wassermangel könnte der Grund für das langsame Wachstum sein. Die Clematis mag feuchte Füße, der Boden sollte also mäßig frisch bis feucht sein und darf nicht antrocknen.
Clematis sieht nicht mehr schön aus – obwohl alles bei der Pflege stimmt?
Wenn Sie alles richtig mit der Pflege gemacht haben und die Clematis trotzdem kaum wächst und keine Blüten bildet, dann kann ein Umtopfen bzw. Umpflanzen Wunder bewirken.
Bei meiner Clematis war eigentlich die Kombination aus falschem Dünger und falschem Standort für das langsame Wachstum schuld.