Damit gut gepflegte grüne Flächen nicht vom Gundermann im Rasen beeinträchtigt werden, sind im Spätfrühling einige Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Wenn sich die Pflanze im Garten bereits etabliert hat, kann die Bekämpfung etwas herausfordernder sein, wobei dies oft länger dauert. Normalerweise sind es sogar zwei Vegetationsperioden, bis man sie loswird. Dies könnte Sie dazu veranlassen, die erforderlichen Schritte rechtzeitig vorzunehmen, damit Ihre Rasenfläche uneingeschränkt weiter gedeihen kann. Hier sind einige nützliche Informationen und beispielhafte Bekämpfungsmittel, die Ihnen bei dieser Angelegenheit im Garten helfen können.
Warum nicht den Gundermann im Rasen lassen?
Die sogenannte Erdefeu oder Echt-Gundelrebe ist ein immergrünes Kraut, das weit verbreitet ist und schattige, feuchte Bereiche bevorzugt. Es hält außerdem auch ungünstigen Bedingungen stand und konkurriert intensiv mit benachbarten Gewächsen um Bodennährstoffe. Darüber hinaus kann Gundermann im Rasen schnell dominant werden und das üppige Rasengras beim Wachstum verdrängen. Es handelt sich dementsprechend um ein kriechenden Bodendecker, der seine Wurzeln und Blätter um andere Pflanzen im Gartenboden bilden kann. Aus diesem Grund gilt diese Pflanzensorte als aggressiv und ist häufig von Rasenflächen schwer zu entfernen.
Bevor Sie durch Herbizide Gundelrebe im Rasen vernichten
Sie können zuerst anstatt von Unkrautvernichtungsmittel, bevor Sie Gundermann im Rasen chemisch bekämpfen, einige Vorbeugungsmaßnahmen ergreifen. Obwohl zum Beispiel das Unkrautjäten eine mühsame Gartenarbeit ist, erweist es sich bei dieser Pflanzensorte als effektive Bekämpfungsmethode. Das Wachstum des Eindringlings auf Ihrer Rasenfläche ist nämlich ein Indikator dafür, dass Ihr Gras nicht die idealen Wachstumsbedingungen hat. Stattdessen wird es vom Erdefeu verdrängt, weswegen Sie auch versuchen könnten, weniger Schattenbereiche im Garten zu lassen.
Darüber hinaus sollten Sie auch Ihren Gartenboden auf etwaige Entwässerungsprobleme überprüfen und seinen pH-Wert messen, um dem Unkraut vorzubeugen. Ein weiterer Schritt, der jedoch aufwändig und kostspielig werden kann, besteht darin, die betroffene Fläche durch schattentolerante Grassorten auszutauschen. Die Wurzeln der Gundelrebe sind jedoch tief und ausgedehnt, sodass sie eine Weile weiter sprießen kann. Daher ist es auch wichtig, die Pflanze mit den Blüten zu entfernen, damit sich keine weiteren Samen ausbreiten und ihr Wachstum weiter begünstigen. Sollten diese Maßnahmen nicht helfen, bleibt es Ihnen nur, Herbizide einzusetzen. Sie könnten eventuell auch Mulch oder Unkrautvlies verlegen, damit Erdefeu keine Triebe bilden kann.
Woran können Sie Gundermann im Rasen erkennen?
Um die richtigen Bekämpfungsmethoden anzuwenden, ist es auch wichtig, sich zu vergewissern, dass es sich um die entsprechende Pflanzensorte handelt. Obwohl sie ganz intensiv im Herbst wächst, kann Gundelrebe zwischen März und Juli blühen und ist aus der Rasenfläche herausragen. Hier sind einige weitere typische Merkmale, an denen Sie das Unkraut besser erkennen können.
- Sie können Erdefeu leicht an seinen abgerundeten Blättern mit gezackten Rändern identifizieren. Diese wachsen mit Blattstielen weiter vom Stängel entfernt und können auch eine Länge von 1 bis 3 Zentimetern erreichen.
- Ein weiteres Merkmal sind seine kleinen, lilafarbenen Blüten, die im Frühling und im Sommer zu beobachten sind.
- Bei vertikalem Wachstum bildet Gundelrebe quadratische Stängel, die ebenfalls ein typisches Merkmal des Lippenblütlers sind.
- Sie können Erdefeu auch nach Rasenmähen an seinem leicht wohlriechenden Duft erkennen.
- Bei günstigen Wachstumsbedingungen bildet Gundermann im Rasen einen Teppich, da er ein Bodendecker ist.
An den Blättern des Erdefeus sind auch Knoten vorhanden, die Wurzeln bilden, wenn sie mit dem Boden in Kontakt kommen. Dies kann das manuelle Unkrautjäten erschweren, da jeder verwurzelte Knoten eine neue Pflanze im Boden bildet. In solchen Fällen hilft ein geeignetes Gartenwerkzeug oder Sie könnten den Gundermann im Rasen vertikutieren, um neues Wachstum zu verlangsamen. Den gleichen Effekt lässt sich erzielen, indem Sie sonnenliebende Pflanzen anbauen, um Gundermann im Rasen natürlich bekämpfen zu können. Einheimische Gräser sind ebenfalls gut an den Klimabedingungen angepasst und sollten der Gundelrebe mehr Widerstand leisten können.
Wenn Sie Gundermann im Rasen chemisch bekämpfen müssen
Die effektivsten Herbizide gegen Erdefeu sind 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure und Triclopyr. Diese können Sie am besten in den Herbstmonaten, bei bewölktem Wetter und niedrigeren Temperaturen einsetzen. Es ist dabei auch ratsam, einen Zeitpunkt zu wählen, an dem es nach der chemischen Anwendung mindestens 2 Tage kein Regenfall erwartet wird. Lesen Sie das Produktetikett sorgfältig durch, um die Anwendungsmengen und bei Bedarf den Zeitplan für die erneute Anwendung festzulegen.
- Tragen Sie bei Verwendung von Unkrautvernichtern unbedingt eine Schutzkleidung und Augenschutz.
- Inspizieren Sie zuerst die betroffenen Bereiche, wobei Erdefeu häufig im Schatten von Bäumen oder Sträuchern wächst.
- Besprühen Sie nur die Pflanzenblätter der Gundelrebe, um eventuelle Schäden am Rasen oder Nachbarpflanzen zu verhindern.
- Wenden Sie keine Chemikalien bei starkem Wind oder Sonne, da Sie dadurch andere Gewächse beeinträchtigen könnten. Jede holzige oder breitblättrige Pflanze, die mit einem Herbizid in Kontakt kommt, kann beschädigt oder abgetötet werden.
- Sie sollten dann innerhalb einiger Wochen feststellen können, dass der Gundermann im Rasen bräunlich und welk ist. Warten Sie mindestens 20 Tage, bevor Sie Herbizide wiederholt anwenden.
- Bei Rasen kann die Anwendung nur zweimal im Jahr erfolgen und darf 4 Liter des Produkts pro Hektar und Jahr nicht überschreiten. Seien Sie bei der Anwendung bei Hitze vorsichtig und behandeln Sie den Bereich nur punktuell, damit Ihr Gras nicht verbrennt.
Tipps zur Vorbeugung von erneutem Wachstum
Damit Unkraut wie Gundermann im Rasen nicht zurückkehrt, sollten Sie einige vorbeugende Maßnahmen treffen. Somit verhindern Sie die zukünftige Ausbreitung des invasiven Unkrauts auf Rasenflächen:
- Führen Sie regelmäßige Rasenpflege durch, um das Gras stärker und widerstandsfähiger zu machen.
- Streben Sie beim Rasenmähen eine Höhe von 7,6 bis 10 cm an. Die höheren Grashalme werfen mehr Schatten und fördern ein stärkeres Wurzelwachstum beim Erdefeu.
- Versuchen Sie auch Ihre Rasenfläche zu belüften, indem Sie den Rasen harken oder vertikutieren und gelegentlich überhängende Äste abschneiden, um den Schatten zu reduzieren.
- Bewässern Sie Ihren Rasen morgens tief, aber selten, einmal pro Woche mit 2,5 bis 3,8 cm Wassertiefe, einschließlich Regen.
- Versorgen Sie Ihren Rasen durch Düngung mit den entsprechenden Mengen an Stickstoff, Phosphor und Kalium. Dies macht ihn dichter und nährstoffreicher, was Erdefeu und jedes andere invasive Unkraut besser verdrängen lässt.