Mehrmals blühende Rosenarten benötigen im Sommer, direkt nach der ersten Blüte, einen pflegenden Schnitt. Welche Vorteile dieser Sommerschnitt bei Rosen bringt, was genau dabei beachtet werden sollte und wie man seine Bodendecker-, Hochstamm- und Strauchrosen pflegt, verraten wir Ihnen im Artikel. Wir erklären auch, bei welchen Rosenarten der Rückschnitt im Sommer nicht notwendig ist.
Sommerschnitt bei Rosen: Der richtige Zeitpunkt ist nach der ersten Blüte
Der Sommerschnitt bei Rosen erfolgt normalerweise im Juni, nach der ersten Blüte. Geschnitten werden alle öfterblühende Rosenarten, sowie einmalig blühende Kletterrosen. Diese Pflege-Maßnahme soll das erneute Austreiben und die Blütenbildung fördern. Zudem haben die Pflanzen bis Oktober ausreichend Zeit, sich von diesem Sommerschnitt zu erholen. Auch die neuen Triebe werden bis dahin ausreichend ausreifen und können dann im Winter Frost, Wind und Schnee problemlos trotzen. Zudem ist Verblühtes Eintrittsstelle für verschiedene Krankheiten und muss daher so schnell wie möglich entfernt werden.
Bei Strauchrosen und Hochstammrosen kann man mit dem Sommerschnitt auch die Höhe bzw. die Form des Gehölzes regulieren.
Rosen im Sommer radikal schneiden: Bei langanhaltender Hitze und Pilzkrankheiten empfehlenswert
Ein radikaler Rückschnitt im Sommer ist in zwei Fällen empfehlenswert: Wenn der Sommer extrem heiß und trocken ist und wenn die Rose von Pilzen befallen ist.
Bei hohen Temperaturen und Trockenheit leiden Rosengewächse oft unter Hitzestress. Nach einem starken Rückschnitt kann sich die Pflanze besser erholen und mehr Zeit zum erneuten Austrieb lassen. Die Rosen, die im Juni zurückgeschnitten werden, treiben langsamer aus und beginnen erst nach dem Ende der Hitzewelle mit der Blütenbildung. Dafür bleiben die Blüten aber bis zum Dauerfrost im Spätherbst.
Hitzestress macht die Rose anfälliger für Pilzkrankheiten. Wird sie befallen, dann kann ein Rückschnitt die Ausbreitung der Krankheit verhindern und die Rose kann sich gut erholen. Zuerst werden dabei kränkelnde Triebe und gelbe Blätter mit braunen Flecken als erste entfernt, abgesammelt und mit dem Hausmüll entsorgt. Dies ist eine wichtige Vorbeugungsmaßnahme, denn Rosen fallen im Sommer oft Pilzkrankheiten zum Opfer. Wenn die befallenen Pflanzenteile auf dem Boden stehen gelassen werden oder im Komposthaufen landen, dann kann sich die Krankheit im Garten breit machen und andere Rosen bzw. Gewächse befallen.
Wie man die verschiedenen Rosenarten im Sommer richtig schneidet
Die verschiedenen Rosenklassen werden im Sommer unterschiedlich gepflegt. Manche kommen auch ohne einen Pflegeschnitt zurecht, bei anderen wird nur das Verblühte entfernt und dritte brauchen einen kräftigen Formschnitt. Alle haben allerdings eins gemeinsam: Sie bilden Wildtriebe, die man nach der ersten Blüte unbedingt abschneiden sollte. Diese Wildtriebe lassen sich schnell erkennen, wenn man die obere Bodenschicht im Wurzelbereich entfernt. Dann kann man schnell bemerken, dass die meisten Triebe oberhalb der Veredelungsstelle austreiben und nur wenige unter der Veredelungsstelle entspringen. Die zweiten sind die Wildtriebe, in denen das Rosengehölz unnötig viel Energie steckt. Sie müssen so nah am Stamm wie möglich abgeschnitten werden.
Verblühte Edelrosen abschneiden
Einmal blühende Edelrosen und Wildrosensorten brauchen keinen Sommerschnitt. Die Edelrosen werden im Frühling zurückgeschnitten. Sie blühen an diesjährigem Holz, deswegen fördert der starke Rückschnitt im Frühjahr die Blütenbildung. Gleichzeitig entfernt man dann erfrorene Pflanzenteile und kranken Blätter. Im Sommer kann man das Verblühte regelmäßig abknipsen – so wird eine kräftezehrende Samenbildung verhindert und die Pflanze kann sich auf den kommenden Winter besser einstellen.
Wildrosen und Ramblerrosen brauchen keinen Sommerschnitt
Bei Wildrosen und Ramblerrosen (nicht mit Kletterrosen verwechseln) kann der Schnitt im Sommer komplett entfallen. Selbst, wenn man das Verblühte entfernt, wird eine zweite Blüte nicht gefördert, denn die meisten Wild- und Ramblerrosen blühen einmalig im Juni und Juli. Viele Sorten der beiden Rosenklassen tragen zudem Hagebutten im Herbst, die Nahrung für heimische Gartentiere und Vögel bieten. Daher werden ihre Blüten nicht entfernt – sie fallen ab und das regt die Fruchtbildung im Herbst.
Rosenbaum richtig schneiden
Hochstammrosen sind ein spannender Mix aus Wildrosen und einer anderen Rosenklasse, der den sogenannten Rosenbaum ergibt. Welche Schnittmaßnahmen erforderlich sind, hängt vor allem, welche Rosenart genau auf den Stamm der Wildrosen gesetzt wurde. Grundsätzlich werden aber schwache Triebe zurückgeschnitten und an starken Trieben wird nur das Verblühte entfernt. Im Sommer, nach der ersten Blüte, kann man den Rosenbaum in die gewünschte Form schneiden.
Der Sommerschnitt bei Bodendecker-Rosen
Die Bodendecker-Rosen gehören zu den pflegeleichtesten Rosenarten überhaupt. Sie kommen auch ohne einen Sommerschnitt zurecht. Um den Wuchs kompakter zu halten, kann man sie alle drei-vier Jahre im Sommer zurückschneiden.
Strauchrosen im Sommer schneiden
Strauchrosen ist ein Sammelbegriff für mehrere Rosenklassen, der sich vor allem auf dem buschigen Wuchs bezieht. Bestimmend für die Schnittmaßnahmen im Sommer ist vor allem die jeweilige Rosenart. Grundsätzlich gilt:
- Bei einmal blühenden Rosen endet die Blütezeit bereits im Juni. Man entfernt das Verblühte und kränkelnden Pflanzenteile, und lichtet bei Bedarf die Strauchrose aus.
- Öfter blühende Rosen werden nach dem Ende der ersten Blüte um ein Drittel eingekürzt. Dünne Seitentriebe werden entfernt, gesunde Seitentriebe werden um 2/3 eingekürzt.
- Alte, verholzte Haupttriebe werden entfernt. Es sollten aber mindestens 3, am besten 4 Haupttriebe übrig bleiben.