Calcium und Magnesium sind zwei wichtige Mikronährstoffe, die das Wachstum der Tomaten unterstützen und die Fruchtbildung fördern. Wenn ein Kalziummangel entsteht, dann ist Blütenendfäule die Folge – Blüten und Früchte bekommen große, schwarze Flecken und die Pflanze welkt. Im heutigen Beitrag erklären wir deswegen, wie Sie Kalziumdünger für Tomaten selbst herstellen und im Nutzgarten richtig anwenden.
Kalziumdünger für Tomaten: Was bewirkt das natürliche Düngemittel?
Calcium aktiviert die Enzyme in den Pflanzen, die die Fruchtbildung fördern. Bei nährstoffarmen Böden und besonders häufig bei Pflanzen in Kübeln oder im Hochbeet, wo der Erdvolumen gering ist, kann es schnell zu einem Nährstoffmangel kommen. Dieser ist gerade für Tomaten /Starkzehrer/ sehr gefährlich. Kalziummangel kann die Blütenendfäule verursachen – die Blüten fallen ab, es werden weniger Früchte getragen und sie reifen sehr langsam. Typisch für der Mangel sind die großen schwarzen Flecken auf den Tomaten und die welken Triebe. Die Pflanze kann Kalzium nur von den Wurzeln bis zu den Blättern und Blüten transportieren – entsteht ein Calciummangel, werden zuerst die Triebe weich und welken.
Magnesium ist ein wichtiges Mineral, der die Pflanzen bei der Synthese mit Chlorophyll und den Transport der Nährstoffe fördert. Die Pflanze kann Magnesium von den Wurzeln bis hin zu den Blättern und – bei Bedarf – wieder zurücktransportieren. Bei einem Magnesiummangel werden deswegen zuerst die alten Blätter und erst dann die Triebe gelb.
In welchen Fällen braucht man Kalziumdünger?
Calcium und Magnesium sind in normalem Gartenboden mit pH-Werten über 7 normalerweise enthalten. Hartes Leitungswasser enthält auch Calcium und/oder Magnesium. Normalerweise entsteht ein Mangel bei Kübelpflanzen und bei Pflanzen im Hochbeet oder im Gewächshaus – also überall, wo der Erdvolumen begrenzt ist. Wenn man dazu noch die Pflanzen mit Regenwasser oder mit filtriertem Leitungswasser gießt, dann kann schnell ein Mangel entstehen.
Kalziumdünger für Tomaten selbst herstellen: Zutaten und Mischverhältnis
Für Kübelpflanzen, Tomaten mit schwarzen Flecken im Gewächshaus oder im Hochbeet, sowie für Freilandpflanzen im mageren Boden bietet sich das nächste Rezept für Dünger.
Die notwendigen Zutaten:
- Epsom Salz – ein Mineral, der 10 % Magnesium und 14 % Schwefel enthält. Sie brauchen 1/3 TL oder etwa 1,5 g Epsom Salz pro 3,5 Liter Wasser.
- Eierschalen enthalten Calciumcarbonat. Wenn die Eierschalen im Apfelessig getaucht werden, dann setzen Sie das Calciumcarbonat frei.
- Sie brauchen noch naturtrüben Apfelessig mit 5 % Säure.
Das Mischverhältnis ist sehr wichtig – geben Sie zu viel Essig, dann können Sie die Pflanzen beschädigen. Geben Sie zu viel Epsom Salz, dann wird es am Lehm im Boden kleben und kann eine wasserundurchlässige Schicht bilden.
Allerdings kann das Mischverhältnis variieren und man muss die Zutaten entsprechend anpassen. Der Dünger wird wie folgt zubereitet.
1. Zuerst gibt man Eierschalen (von 10 Eiern) in einen Eimer und dann füllt Apfelessig (etwa 300 ml) hinein. Der Essig sollte die Eierschalen komplett bedecken. Falls das nicht der Fall ist, muss man so viel Essig hinzufügen, bis die Eierschalen komplett bedeckt sind. Dann heißt es – abwarten. Zuerst wird man Schaum auf der Oberfläche bemerken. Dieser Schaum entsteht, wenn das Calcium freigesetzt wird. Nach etwa 48 Stunden sollte der Dünger nicht mehr nach Essig riechen. Der Mehrheit der Eierschalen sollte komplett zersetzt sein – man kann aber noch Eierschalenreste sehen. Wenn sich die Eierschalen komplett aufgelöst haben, hat man zu viel Essig gefüllt. Einfach 1-2 Eierschalen zum Dünger geben und erneut 48 Stunden abwarten. Dann den Dünger abseihen und etwa 1/4 TL Epsom Salz hinzufügen. Gut verrühren und dann damit die Pflanzen düngen.
Wie oft die Tomaten düngen?
Beim Düngen richtet man sich nicht nach den Tomaten, sondern vor allem nach den Bodenwerten. Es ist daher empfehlenswert, zuerst eine Bodenprobe zu entnehmen und im Labor prüfen zu lassen. Wer sich sicher ist, dass es um Blütenendfäule handelt, kann die Tomaten wie folgt düngen und gießen:
1. Das Düngemittel 2-3 Mal in den nächsten Tagen verabreichen. Dabei zuerst nach dem Gießen jede Pflanze mit 100 ml Flüssigdünger versorgen und dann den Rest in Sprühflasche füllen und damit die Blätter besprühen.
2. Sehr wichtig, damit die Pflanzen den Dünger aufnehmen können, ist es, den Boden feucht zu halten. Gerade bei Hitze trocknet der Boden schnell an und die Pflanzen können nicht mehr richtig die Nährstoffe aufnehmen.