Die wertvollen Eigenschaften von Kompost sind unbestreitbar. Er ist reich an allen Arten von Spurenelementen und Nährstoffen, die Pflanzen zum Gedeihen brauchen. Aber wenn man ihn mit Wasser mischt, verwandelt er sich in den perfekten Flüssigdünger, der eine stärkere Sofortwirkung hat. Lesen Sie weiter, um zu erfahren, wie Sie Komposttee selber machen und ihn zum Nutzen Ihrer Pflanzen verwenden können. Der Kaltwasserauszug aus Kompost ist der perfekte Biodünger für Ihren Garten, der auch zur Vorbeugung von Pilzkrankheiten verwendet werden kann.
Komposttee selber machen: Das Pflanzenelixier in einfachen Schritten herstellen
Komposttee ist ein ausgezeichneter Elixier, das Pflanzen stärker wachsen, schneller reifen und besser schmecken lässt. Man kann ihn für blühende Pflanzen, Gemüse und Zimmerpflanzen verwenden, um das Wachstum, die Blüte und den Ertrag zu steigern. Er fördert auch das Wachstum der Wurzeln, die größer und stärker werden. Mit ein paar Tricks können Sie Ihren eigenen Flüssigdünger einfach herstellen und Ihren Pflanzen einen zusätzlichen Schub für den Sommer geben.
Was ist ein Komposttee?
Komposttee wird durch die Extraktion von Nährstoffen aus dem Kompost und deren Umwandlung in eine Flüssigkeit hergestellt. Er funktioniert auf die gleiche Weise wie reiner Kompost, aber seine flüssige Form trägt dazu bei, dass die Nährstoffe von den Pflanzen noch schneller aufgenommen werden. Man kann die Pflanzen alle paar Wochen mit dem natürlichen Elixier düngen, ohne sich Sorgen zu machen, dass eine Überdüngung möglich ist.
Der flüssige Dünger entfaltet seine magische Wirkung, indem er die Pflanzen auf zwei einzigartigen Arten stärkt. Er liefert ihnen Nährstoffe, die von den Wurzeln aufgenommen werden, wenn der Flüssigdünger in den Boden eindringt. Er versorgt sie aber auch mit Energie, indem er in die Blätter eindringt. Deswegen ist es sehr wichtig, einen gut abgelagerten Kompost zu verwenden, der keine gefährlichen Krankheitserreger enthält.
Ein weiterer Vorteil von Komposttee ist, dass er auf natürliche Weise Schädlinge fernhält und Krankheiten vorbeugt, wenn er auf die Pflanzen gesprüht wird.
Wie wird der Komposttee hergestellt?
Um Ihren eigenen Komposttee herzustellen, brauchen Sie nur zwei Zutaten – Kompost und Wasser. Daher ist es wichtig, einen guten, fertigen Kompost zu verwenden. Während Wurmkompost dafür geeignet ist, sollen Sie die Verwendung von frischem Tiermist vermeiden, da dieser schädliche Bakterien wie E. coli enthalten kann. Wenn Sie keinen eigenen Komposthaufen haben, können Sie den Komposttee genauso gut aus Kompost aus dem Gartencenter herstellen.
Achten Sie darauf, entchlortes Wasser zu verwenden, da Chlor die nützlichen Organismen im Kompost abtöten kann. Destilliertes Wasser und Regenwasser eignen sich hervorragend für die Zubereitung, wenn Sie aber Leitungswasser verwenden sollen, lassen Sie es ein paar Tage in der Sonne und an der frischen Luft stehen, damit die enthaltenen Chemikalien auslaugen können.
Der Komposttee soll nur bei Lufttemperaturen, die zwischen 12 °C und 30 °C liegen, zubereitet werden, da sonst die Aktivität der Mikroorganismen verlangsamt und seine Wirksamkeit verringert werden kann.
Komposttee selber machen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Für einen selbstgemachten Komposttee brauchen Sie nur einen großen Eimer, 1 l Kompost und 10 l Wasser.
- Nehmen Sie einen großen Eimer, geben Sie 1 l Kompost dazu und übergießen Sie ihn mit 10 l Wasser. Verwenden Sie immer ein großes Gefäß, um den Tee umrühren zu können, ohne ihn zu verschütten.
- Stellen Sie den Eimer an einen schattigen Ort, um zu verhindern, dass die Flüssigkeit verdunstet und verloren geht. Verschließen Sie ihn aber nicht, um die Luftzirkulation nicht zu beeinträchtigen.
- Lassen Sie den Kompost gut einweichen und den Komposttee sieben Tage lang ziehen.
- Während der Tee zieht, rühren Sie ihn mindestens einmal täglich, um sicherzustellen, dass der Kompost nicht auf dem Boden liegt.
- Achten Sie darauf, dass der Komposttee einen erdigen Geruch haben soll, wenn sich das ändert, sollen Sie ihn wegwerfen und neu anfangen.
- Wenn der Komposttee fertig gebrüht ist, nehmen Sie einen zweiten Eimer und ein Käsetuch und filtern Sie die Flüssigkeit vorsichtig.
- Sobald Sie die festen Bestandteile entfernt haben, geben Sie sie auf den Komposthaufen und arbeiten Sie sie wieder ein.
- Der Komposttee ist gebrauchsfertig und Sie können ihn im Garten anwenden.
Den natürlichen Flüssigdünger richtig anwenden
Der zubereitete Komposttee soll innerhalb von 3 Tagen verwendet werden, um die besten Ergebnisse zu erzielen, da die nützlichen Bakterien nicht lange überleben. Wenn Sie ihn doch länger aufbewahren wollen, schützen Sie ihn vor direkter Sonneneinstrahlung und halten Sie ihn verschlossen, damit die Nährstoffe so lange wie möglich erhalten bleiben.
Sie können die Pflanzen mit der wertvollen Flüssigkeit alle sieben bis 10 Tage düngen, um sie mit Energie zu versorgen. Die Düngung mit dem frischen Tee kann auf folgende Weise erfolgen.
- Gießen Sie die Pflanzen direkt mit dem Komposttee. Die besten Ergebnisse erzielen Sie, wenn Sie den Flüssigdünger zwei Wochen vor dem Austrieb der Pflanzen auf den Boden auftragen.
- Sie können ihn auch in eine Sprühflasche geben und die Pflanzen abends oder morgens mit ihm besprühen, weil die Verwendung von Flüssigdüngern in der Hitze des Tages das Laub verbrennen kann. Die Feuchtigkeit auf der Blätter verstärkt die Sonneneinstrahlung und kann einen Sonnenbrand verursachen. Verwenden Sie bei jungen oder empfindlichen Pflanzen immer verdünnten Tee. Sie können dem Blattspray auch 1/4 Teelöffel Pflanzenöl zugeben, damit die Lösung besser an den Blättern haftet.
Wie oft sollen die Pflanzen mit Komposttee gedüngt werden?
Komposttee ist der perfekte, natürliche Dünger für alle Pflanzenarten. Damit sie aber am besten von ihm profitieren, sollen Sie ein paar Tipps befolgen.
- Gemüsepflanzen: Bringen Sie den Komposttee morgens oder abends alle zwei Wochen aus, sobald sich die Pflanzen oder Samen etabliert haben. Gießen Sie jede Pflanze mit einem halben Liter von dem natürlichen Flüssigdünger und besprühen Sie auch die Blätter damit.
- Topf- und Kübelpflanzen profitieren auch von einer Düngung mit Komposttee. Daher sollen Sie aber 1 l Tee mit 5 l Wasser verdünnen, bevor Sie die Pflanzen alle fünf bis sieben Tage damit gießen, um sie den ganzen Sommer über mit den notwendigen Nährstoffen zu versorgen.
- Blumenbeete: Düngen Sie die ein- und mehrjährigen Blumen im Garten alle paar Wochen mit dem selbstgemachten Flüssigdünger, um eine üppige Blüte und neues Wachstum zu fördern.
Welche Arten von Komposttee gibt es?
Es gibt zwei Arten von Komposttee – mit oder ohne Belüftung.
Die Belüftung ist eine alternative und schnellere Möglichkeit, um Komposttee herzustellen. Die Herstellung erfolgt nach den selben Schritten, aber Sie sollen eine Aquarien-Luftpumpe in die Flüssigkeit einsetzen und sie 12 bis 48 Stunden lang laufen lassen. So wird Sauerstoff in die Flüssigkeit gebracht, der die guten Mikroben fördert und das Risiko von Krankheitserregern verringert.
Um den Komposttee noch mehr zu bereichern, kann man einige zusätzlichen Zutaten wie Melasse hinzufügen.
Die Melasse bietet Nahrung für die nützlichen Bakterien im Boden und hilft ihnen zu wachsen und sich zu vermehren. Nachdem Sie Wasser und Kompost gemischt haben, fügen Sie 30 g ungeschwefelte Melasse dem Komposttee hinzu und rühren Sie die Flüssigkeit gut um, damit sich alle Zutaten vollständig verbinden können.
Auch die Zugabe von Asche kann die Fähigkeit der Mischung erhöhen, Feuchtigkeit zu binden, was nützlich ist, wenn Sie zu trockenen Kompost verwenden.
Mit Sägemehl, Holzspäne und zerkleinerten Ästen kann man den Komposttee zusätzlich belüften. Dies lässt die aeroben Organismen atmen und fördern die Mikroben.