Tomaten sind besonders anfällig für die Kraut- und Braunfäule, eine verheerende Pilzkrankheit. Sie kann die Ernte eines Landwirts schnell schädigen und seine Einnahmen für das ganze Jahr zunichtemachen. Wie kann man Braunfäule bei Tomaten bekämpfen, erkennen und verhindern? Die Antwort dieser Frage hilft Ihnen, eine gute Ernte zu erzielen!
Da die Tomatenfäule tödlich verläuft, ist eine frühzeitige Erkennung unerlässlich, um einen Ausbruch zu verhindern. In Irland verhungerten in den 1850er-Jahren Millionen von Menschen aufgrund der durch diese Krankheit verursachten Zerstörung. Dieser pilzartige Erreger kann eine ganze Tomatenernte innerhalb weniger Tage vernichten. Was ist bei Tomatenfäule zu tun? Entdecken Sie im Folgenden hilfreiche Tipps und Mittel gegen die Krankheit!
Warum ist die Braunfäule ein großes Problem?
Der Erreger der Braunfäule der Tomate, Phytophthora infestans (das Wort Phytophthora bedeutet in der Wissenschaft wörtlich übersetzt „die Pflanzenvernichtende“), kann nur in lebendem Gewebe überleben. Sobald sich die Sporangien einer infizierten Pflanze auf einem geeigneten Wirt niederlassen, der zwischen einigen Metern und mehreren Kilometern entfernt sein kann, erfolgt die Keimung praktisch augenblicklich. Die Tomatenfäule kann sich innerhalb weniger Stunden ausbreiten. Regen, Nebel, Morgentau oder auch die Bewässerung mit einer Sprinkleranlage reichen aus, solange die Blätter etwas Feuchtigkeit abbekommen.
Die Symptome der Braunfäule treten oft drei bis vier Tage nach der Infektion auf. Überall an Stängeln, Blättern und Früchten sind winzige Wunden zu sehen. Die Infektion breitet sich um diese Läsionen herum aus, und die Krankheit kann sich unter ähnlichen Bedingungen wie an den meisten feuchten Sommertagen auf den Rest des Gartens und darüber hinaus ausbreiten. Aus jeder Läsion der Tomatenfäule können sich täglich bis zu 300.000 Sporangien zu neuen Läsionen entwickeln. Aufgrund der Schäden, die es verursachen kann, ist es wichtig, dass Gärtner dieses Virus erkennen können. Schließlich ist nicht nur die eigene Ernte in Gefahr. Die Sporen können sich schnell auf benachbarte Rasenflächen und sogar auf Ackerland ausbreiten. Wenn diese Krankheit bei kühlem, feuchtem Wetter auftritt, kann es so aussehen, als seien die gesamten Tomatenfelder vom Frost befallen worden.
Tomatenfäule – typische Symptome
Jeder oberirdische Teil der Tomatenpflanze kann von der Kraut- und Braunfäule betroffen sein. Grüne oder braune Flecken mit abgestorbenem Gewebe sind auf infizierten Blättern üblich und diese Flecken sind oft von einem blassgrünen oder grauen Rand umgeben. Bei besonders feuchter Witterung kann der Befall mit Tomatenfäule nass oder dunkelbraun erscheinen und wird häufig als schmierig beschrieben. Unter den Blättern oder an den unteren Stängeln kann ein weißer, pelziger Wuchs zu sehen sein.
Blüten können verwelken und abfallen, wenn sie verfärbt sind. Die Früchte werden durch nekrotische Flecken verdorben, die schwarz und ölig aussehen, und das Laub der Pflanzen stirbt ab.
Braunfäule bei Tomaten vorbeugen
Da die Tomatenfäule so schwer zu behandeln ist, wenn sie Ihre Pflanzen bereits geschädigt hat, ist es am besten, Vorkehrungen zu treffen, bevor die ersten Anzeichen auftreten.
Resistente Tomatensorten wählen
Vergewissern Sie sich, dass die Tomaten, die Sie pflanzen, widerstandsfähig sind und aus einer seriösen Gärtnerei stammen, bevor Sie sie in die Erde setzen. Tomatensaatgut von krankheitsresistenten Hybriden ist bei vielen Händlern erhältlich. Prüfen Sie die Tomatensetzlinge auf Kraut- und Braunfäule und entfernen Sie alle befallenen Teile. Achten Sie beim Einpflanzen darauf, dass die gesamte Pflanze frei von Tomatenfäule ist, um künftige Probleme zu vermeiden.
Diese Sorten sind empfehlenswert: „De Berao“, „Primabella“, „Sunviva“, „Primavera“, „Resibella“, „Phantasia“ oder „Philovita“, „Vitella“.
Wechseln Sie Ihre Kulturen häufig
Die Braunfäule lässt sich durch häufigen Fruchtwechsel vermeiden. Egal, ob Sie ein Hochbeet, einen normalen Garten oder viele Töpfe haben, diese Technik hilft, den Boden jedes Jahr frisch und bereit für neue Pflanzen zu halten. Werden Tomaten Jahr für Jahr an der gleichen Stelle gepflanzt, sind sie anfällig für Krankheiten wie die Braunfäule.
Achten Sie auf die Nässe und auf die richtige Bewässerung
Das Laub muss trocken gehalten werden, um die Ausbreitung dieses Pilzes zu verhindern. Wenn möglich, wässern Sie den Boden rund um die Pflanze. Dies dürfte die Fähigkeit des Pilzes, zu gedeihen und sich auszubreiten, beeinträchtigen. Die Einrichtung eines Tropfbewässerungssystems kann auch bei der Feuchtigkeitskontrolle helfen. Wenn Sie Ihren Garten mit Sprinklern bewässern, stellen Sie sie auf eine niedrige Stufe und schalten Sie sie morgens ein.
Ausreichende Belüftung
Um Ihren Hausgarten vor der Tomatenfäule zu schützen, sollten Sie dafür sorgen, dass Ihre Tomatenpflanzen ausreichend belüftet werden. Im Nutzgarten sollten Sie jeder Tomatenpflanze genügend Platz zum Wachsen geben. Dies ist im Allgemeinen eine gute Gartentechnik, da sie das Risiko verschiedener Pflanzenkrankheiten verringert.
Pflanzen mit Braunfäule gehören nicht auf den Kompost
Verwenden Sie das richtige Kompostierungssystem. Als Faustregel gilt, dass Sie die verbrauchten Tomatenpflanzen nicht als Kompost für die nächste Ernte verwenden sollten. Das Kompostieren von Tomaten, die mit Krankheiten wie Braunfäule infiziert waren, ist streng verboten, da dabei Pilzsporen freigesetzt werden könnten, die spätere Ernten befallen.
Braunfäule bei Tomaten bekämpfen – Tipps und Mittel
Wenn Sie befallene Blätter entdecken, müssen Sie sofort handeln. Wenn Sie diе Braunfäule entdeckt haben, können Sie eine der folgenden Maßnahmen ergreifen, um die Auswirkungen der Krankheit zu verringern.
Die befallenen Pflanzenteile abschneiden
Der erste Schritt zur Heilung der Tomatenfäule besteht darin, alle befallenen Teile der Tomatenpflanze abzuschneiden. Wenn Sie verräterische Symptome sehen, entfernen Sie die befallenen Pflanzenteile und entsorgen Sie sie weit entfernt von Ihrem Garten. Solange infizierte Pflanzenteile oder Erde zurückbleiben, wird sich der Pilz weiter ausbreiten.
Mulch für Ihre infizierten Pflanzen
Mulch hat den doppelten Vorteil, dass er die Sporen daran hindert, sich weiter in der Luft zu verbreiten, und dem Boden Nährstoffe zuführt. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Braunfäule zuerst ausbreitet, wird dadurch verringert.
Braunfäule bei Tomaten bekämpfen mit Spritzmitteln – Schachtelhalmbrühe, Knoblauchtee und Zwiebelschalentee
Der Tomatenfäule kann mit Kräuter-Spritzmittel vorgebeugt werden, aber wenn sich die Krankheit bemerkbar macht, ist es in der Regel schwierig, sie zu bekämpfen. Schachtelhalmbrühe, Knoblauchtee und Zwiebelschalentee sind wirksame Hausmittel, die präventiv gegen die Braunfäule bei Tomaten wirken. Diese Methode zielt darauf ab, Krankheiten in Schach zu halten und die Pflanze mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen.
Beachten Sie Folgendes: Schließlich sind vorbeugende Methoden, einschließlich Sortenwahl, Standortwahl, Fruchtfolge und allgemeine Pflege, die wirksamsten Mittel zur Bekämpfung der Kraut- und Braunfäule bei Tomaten.
Wie kann man Schachtelhalmbrühe selber zubereiten?
Für den Ackerschachtelhalm-Sud benötigen Sie:
- 1 kg frische oder 200 Gramm getrocknete Ackerschachtelhalm-Pflanze
- 10 l Wasser
Zubereitung:
Weichen Sie die Pflanzen 1 Tag lang in 10 Litern Wasser ein. Köcheln Sie dann die Lösung 30 Minuten lang, lassen Sie sie abkühlen und sieben Sie sie durch. Bevor Sie Ihre Tomatenpflanzen besprühen, sollten Sie die Lösung mit der 5-fachen Menge Wasser verdünnen. Das Spritzmittel sollten Sie am besten bei trockenem Wetter verwenden. Eine Anwendung an drei aufeinander folgenden Tagen hilft bei der Pilzkrankheit.
Hilft Magermilch gegen Tomatenfäule?
Zur Vorbeugung der Braunfäule im Anfangsstadium kann eine 10%ige Lösung mit Magermilch verwendet werden.
Sie brauchen:
- 1 l Wasser
- 100 ml Magermilch
So wird eine Magermilch-Lösung hergestellt:
Mischen Sie die Magermilch mit dem Wasser und schütteln Sie die Lösung gut. Besprühen Sie danach die beiden Seiten der Blätter, Stängel und Früchte der Pflanze. Behandeln Sie Ihre Pflanzen mit der Lösung alle 10 Tage bei feuchter Wärme. Wenn das Wetter heiß und die Luft trocken ist, besprühen Sie die Tomaten alle 4 Wochen. Sie sollten außerdem nach jedem Regen das Spritzmittel verwenden.
Wichtiger Tipp: Verwenden Sie auf keinen Fall Vollmilch! Rußpilze gedeihen auf Blättern, auf denen sich Fett von Vollmilch angesammelt hat.
Sind Tomaten mit Braunfäule essbar?
Unversehrte Früchte von befallenen Pflanzen können verzehrt werden, allerdings nur, wenn sie schnell verzehrt werden. Da sie den pH-Wert der Konservenlösung erhöhen und das Wachstum von Bakterien begünstigen könnten, sollten kontaminierte Früchte nicht konserviert oder eingefroren werden.