Der Jasmin ist ein wunderschöner Dauerblüher, der mit seinen unzähligen weißen Blüten das Auge vom Frühling bis in den Herbst hinein erfreut und mit seinem süßen Duft der Nase schmeichelt. Damit er aber jahrelang das Auge des Hobby-Gärtners erfreut, muss er Anfang September ins Winterquartier. Wie Sie Jasmin überwintern und was Sie dabei beachten sollten, erfahren Sie im Artikel.
Jasmin überwintern: Das Wichtigste zusammengefasst
Die meisten Jasminarten sind hierzulande nicht winterhart und reagieren sehr empfindlich auf Frost und Minusgraden. In Südregionen, wo die Temperaturen selten unter der 0-Grad-Marke fallen, kann man versuchen, den Strauch draußen zu überwintern. Zu diesem Zweck wird der Boden gemulcht und Kübel und Pflanze mit Vlies umwickelt. Leider sind die Ergebnisse häufig enttäuschend – die Pflanze kann weder Frost, noch starken Wind und kalten Regen trotzen und erfriert.
Um dies zu verhindern, sollten Sie den Jasmin überwintern. Und dabei gibt es einiges zu beachten. Denn gerade während der Ruhephase setzt der Jasmin die Blütenknospen für das nächste Jahr. Tagestemperaturen zwischen 8 und 10 Grad Celsius fördern diesen Prozess. Der Strauch gedeiht am besten in Räumen mit höherer Luftfeuchtigkeit – im Optimalfall sollte diese bei 55 % bis 60 % liegen. Als Winterquartier eignet sich deswegen eine helle Waschküche am besten.
Die Überwinterung erfolgt in Schritten – man muss nicht abwarten, bis die Temperaturen senken.
Fehler Nr. 1: Jasmin zuerst zurückschneiden und dann überwintern
Der Jasmin gehört zu den Pflanzen, die einen pflegenden Schnitt benötigen. Wird die Staude nicht regelmäßig geschnitten, kann sie verholzen und die Blütenbildung lässt nach. Ein verholzter Jasmin ist schwer zu retten. Der Jasmin wird auf ein Drittel eingekürzt und braucht dann zwei Jahre, bis er erneut Blüten bildet.
Die richtige Zeit für einen pflegenden Schnitt ist im Frühling. Dann kann sich der Strauch viel besser erholen. Wird er aber nach der Blütezeit geschnitten, dann kann er im Herbst nicht erneut austreiben. Die Schnittstellen heilen langsamer, weil die Pflanze sein Wachstum im Herbst erstmal eingestellt hat. Die Wunden werden zu Eintrittsstellen für Viren, Bakterien und Pilze, die den Jasmin im Winterquartier befallen. Im Endeffekt geht der Strauch ein.
Ein weiterer Fehler, den Sie auf keinen Fall begehen sollten: Keine Schutzbekleidung beim Schnitt tragen. Gartenhandschuhe sind absolutes muss, da der Jasmin giftig ist und der Kontakt mit allen Pflanzenteilen allergische Reaktionen hervorrufen kann.
Fehler Nr. 2: Den Strauch zu spät ins Winterquartier bringen
Der Jasmin zieht bereits im September ins Winterquartier. Der Strauch ist nicht winterhart und kann bei Temperaturen unter 15° Celsius erfrieren. Er kann zwar kurzzeitig Kälte vertragen, wenn der Termometer aber dauerhaft Werte unter 15° Celsius zeigt, dann bringen Sie ihn ins Haus. Sie müssen ihn aber auch ins Haus bringen, wenn die Temperaturen nachts unter die 0-Grad-Marke senken.
Übrigens: Auch der Jasmin, den man ganzjährig als Zimmerpflanze pflegt, muss überwintert werden. Am besten eignet sich ein kühler Platz im Wintergarten bzw. unbeheizten Raum im Haus.
Fehler Nr. 3 Jasmin warm und dunkel überwintern
Jasmin wird hell, aber kühl überwintert. Zudem muss der Raum täglich gut gelüftet werden, damit sich keine Staunässe bilden kann. Dunkelheit kann die Pflanze schlecht vertragen und wird eingehen. Temperaturen übere 10 Grad Celsius im Winter führen dazu, dass der Jasmin im nächsten Jahr keine Blüten bilden kann. Am besten erweist sich der Temperaturbereich zwischen 6° und 10° Celsius.
Fehler Nr 4.: Falsch während der Winterruhe pflegen
Der Jasmin braucht wenig Pflege während der Ruheperiode. Damit er sich auf den kommenden Herbst einstellen kann, reduzieren Sie die Wassergaben eine Woche vor dem Überwintern. Die Düngegaben kann man zum Ende der Blütezeit komplett einstellen.
In den Wintermonaten braucht der Jasmin eigentlich wenig Pflege. Zu den täglichen Aufgaben gehört die Schädlingskontrolle. Sicherheitshalber sollte man die Pflanze ca. 1,5 Metern von den Nachbarnpflanzen hinstellen. So wird die Übertragung von Krankheiten und Schädlingen verhindert. Natürlich sollte man bei dieser Kontrolle unbedingt Gartenhandschuhe tragen, denn der Jasmin ist in allen Pflanzenteilen giftig.
Während der Wintermonate kommt der Strauch auch mit reduzierten Wassergaben zurecht. So kann man Staunässe vermeiden. Prüfen Sie regelmäßig den Boden und gießen Sie die Staude nur nach Bedarf.
Fehler Nr. 5: Den Jasmin zu früh ins Freie bringen
Der Winter ist vorbei und Sie möchten den Jasmin wieder ins Freie bringen? Warten Sie erstmal ab, bis die Fröste vorbei sind. In der Zwischenzeit können Sie zuerst die Pflanze schneiden und dann umtopfen. Der Exot wächst sehr schnell und muss fast jährlich umgetopft werden.
Ansonsten gilt: Nach den Eisheiligen, wenn die Spätfröste vorbei sind, dann darf man den Jasmin ins Freie bringen. Zuerst die Pflanze langsam angewöhnen. Den ersten Tag lange den Raum lüften, dann am zweiten Tag kurzzeitig draußen bringen. Ab dem dritten Tag kann der Jasmin tagsüber an einen wind- und regengeschützten Platz gestellt werden. Nach der Winterruhe kann man zudem die Pflanze auch mal düngen.