Vor allem, wenn es um wuchtigere Pflanzen im Garten geht, ist die Beseitigung oft eine Herausforderung. Und dann stellt sich noch die Frage: Darf man überhaupt mal eben Bäume, Sträucher und ganze Hecken entfernen?
Sollten Sie ein neues Grundstück erworben haben und eine störende Hecke entfernen wollen, gilt es, einige Dinge zu beachten. Wie gehen Sie Schritt für Schritt vor?
Wann ist es erlaubt, Heckensträucher zu beseitigen?
Wann darf man Hecken entfernen? Generell gilt, dass Sie auf Ihrem Privatgrundstück problemlos Heckensträucher beseitigen können, wenn Sie das möchten. Wie Sie aber möglicherweise bereits wissen, sind radikalere Schnittmaßnahmen an Gehölzen im Zeitraum ab März und bis Oktober verboten. Das gilt natürlich auch, wenn Sie eine Hecke komplett entfernen möchten. Es könnten Vögel darin nisten und brüten, wobei Sie sie keinesfalls stören sollten.
Möchten Sie außerhalb der erlaubten Zeitspanne Ihre Hecke entfernen, ist eine Ausnahmegenehmigung notwendig. Diese wird Ihnen aber wirklich nur für den Notfall erteilt, nämlich, wenn die Pflanzen beispielsweise eine Krankheit haben, die auf andere Gartenpflanzen übergehen könnten oder eine andere Gefahr darstellen. Bevor eine Ausnahme genehmigt wird, wird die Lage aber auch erst überprüft.
Hecke entfernen auf dem eigenen Grundstück
Egal, ob Sie eine abgestorbene Hecke entfernen oder eine alte durch neue Sträucher (oder gar nicht) ersetzen möchten, die Art und Weise, wie Sie sämtliche Pflanzenteile loswerden, ist immer die gleiche.
Entfernen Sie Äste und Zweige
Das Endziel ist es, die Pflanze komplett mit Wurzel zu entfernen. Doch zu diesem Zweck müssen Sie sich erst einmal bis dorthin vorarbeiten.
- Dementsprechend beginnen Sie damit, Äste und Zweige nach und nach abzuschneiden. Eine Astschere ist zu diesem Zweck bestens geeignet. Für dünnere Zweige können Sie auch eine normale Gartenschere verwenden. Besonders hartnäckige Äste lassen sich auch absägen.
- Entfernen Sie erst die mittleren Pflanzenteile, auf etwa anderthalb Metern Höhe sowie anschließend alle Zweige und Äste darunter.
- Kürzen Sie dann den Hauptstamm auf anderthalb Meter, also dort, wo Sie mit dem Abschneiden der Zweige begonnen haben. Wenn der Stamm noch aus dem Boden ragt, können Sie ihn später noch bequem greifen für die weiteren Schritte.
- Nun können Sie zu den Wurzeln übergehen.
Stumpf und Wurzeln aus dem Boden graben
Der schwierigere Teil ist eher, von der Hecke die Wurzeln zu entfernen. Da es recht zeit- und kraftaufwändig ist, entscheiden sich viele, diese professionell durch spezialisierte Firmen ausgraben zu lassen. Möchten Sie es jedoch lieber eigenständig versuchen, stehen Ihnen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
Die guten alten Werkzeuge sind immer noch am besten:
- Brecheisen
- Spaten
Ja, es wird mit diesen Geräten anstrengend sein, aber dass das eigenständige Entfernen einer Hecke kein Kinderspiel wird, sollte Ihnen bereits im Voraus bewusst gewesen sein.
- Zunächst können Sie die Wurzel beziehungsweise den Stumpf kräftig hin und herbewegen. Auf diese Weise lockern Sie die Erde drumherum.
- Zum Auflockern können Sie auch den Spaten zu Hilfe nehmen. Damit lässt sich die Erde auch gleich entfernen, sodass Sie Stumpf und Wurzeln freilegen.
- Dünnere Wurzeln lassen sich in diesem Schritt bereits problemlos mit dem Spaten durchtrennen.
- Pflanzen, die nicht so tief wurzeln oder sogar schon teilweise verrottet sind (z. B. wenn Sie eine abgestorbene oder sehr alte Hecke entfernen), lassen Sie nach diesem Schritt manchmal sogar schon herausziehen. Falls nicht:
- Ebenfalls mit dem Spaten oder einem Brecheisen versuchen Sie den Stumpf mitsamt Wurzel von unten zu fassen und aus dem Boden zu heben.
- Sie können sich auch stückchenweise vorarbeiten.
- Übrige Wurzelstücke durchbohren Sie am besten oder schneiden Sie ein, um sie stark genug zu verletzen, damit sie nicht mehr austreiben können.
Praktischer Trick: Sollten Sie einen stabilen Baum in der Nähe zu stehen haben, können Sie seine Hilfe in Anspruch nehmen, um die Heckenpflanzen aus dem Boden zu ziehen. „Seilwinde“ heißt das Zauberwort. Binden Sie einen Gurt am Stamm der Heckenpflanze fest und führen Sie das andere Ende um den ausgewählten Baum. Nun können Sie mit Ihrer ganzen Kraft die Pflanze herausziehen.
Wie Sie beim Baumstumpf vorgehen können, erfahren Sie hier.
Man kann mit Maschinen Hecke entfernen
Besonders schnell und einfach funktioniert das Ausgraben von Heckenpflanzen natürlich mit robusten Maschinen, die Sie nicht einmal extra kaufen müssen, sondern auch ausleihen können. Jedoch bringen sie im Gegensatz zu den oben erwähnten Geräten einige Nachteile mit sich.
- Hecke mit Minibagger entfernen
An sich ist der kleine Bagger eine gute Alternative zum Spaten, die vor allem viel Zeit und Kraft spart. Sollten Sie sich jedoch für diese Variante entscheiden, müssen Sie sich bewusst sein, dass sie damit wahrscheinlich den Boden stark verdichten werden, was künftige Gartenarbeiten erschwert. Im Anschluss könnte es notwendig sein, den Boden wieder zu lockern und das auch ziemlich in die Tiefe.
- Die Wurzelfräse einsetzen
Mit der Baumstumpffräse können Sie die Tiefe einstellen, sodass Sie sich schon vorher bewusst sein sollten, ob und was Sie im Nachhinein pflanzen möchten. So können Sie die Wurzeln lediglich bis zur nötigen Tiefe entfernen und sparen Zeit. Die Fräse holt also den Großteil der unterirdischen Pflanzenteile aus dem Boden. Das, was bleibt, wird im Laufe der Zeit von selbst verrotten und sollte nicht weiter stören.
- Feuer ist nicht geeignet!
Manch Einer glaubt, sich Feuer zu Nutze machen zu können, um sich die Arbeit zu erleichtern. Doch gerade, wenn Sie noch lebende Pflanzen entfernen, können Sie davon ausgehen, dass sie noch viel zu feucht sind und bestenfalls Unmengen an Rauch produzieren werden, wenn Sie sie anzünden. Auch abgestorbene Wurzeln sind meistens aufgrund der feuchten Erde, die sie umgeben, noch zu nass.
Kümmern Sie sich zum Schluss um den Boden
Möchten Sie im Nachhinein neue Pflanzen einpflanzen, sollten Sie den Boden gut vorbereiten. Lockern Sie ihn und entfernen Sie dabei eventuelle Pflanzenreste, die jetzt noch zum Vorschein kommen. Mischen Sie gerne auch Humus unter. Je nach der vorherigen Pflanze könnte auch der pH-Wert des Bodens nicht mehr so optimal sein. Messen Sie ihn deshalb vorsichtshalber und treffen Sie geeignete Maßnahmen, um ihn auszugleichen.