Der Geldbaum ist ein beliebtes Geschenk zu verschiedenen Anlässen. Doch er muss nicht unbedingt neu gekauft werden. Falls Sie selbst bereits diese Pflanze besitzen, können Sie auch einfach Ihren eigenen Geldbaum vermehren und die jungen Pflanzen dann verschenken (natürlich hübsch dekoriert). Aber wie funktioniert die Vermehrung?
Stecklinge, Ableger oder doch anders? Es gibt verschiedene Methoden, mit denen man einen Geldbaum vermehren kann und allesamt sind wirklich einfach umzusetzen und selbst für Anfänger bestens geeignet.
Wann ist der beste Zeitpunkt für die Vermehrung?
Generell ist unter häuslichen Bedingungen jede Zeit geeignet, solange es wirklich ausreichen warm und hell ist. Dennoch gilt der Frühling als optimal.
Braucht man spezielle Erde für den Geldbaum?
Mischen Sie am besten selbst die perfekte Anzuchterde, um den jungen Pflänzchen optimale Bedingungen zu geben. Kakteenerde ist hierbei besonders gut geeignet. Um Staunässe zu vermeiden, mischen Sie noch ein wenig feinen Kies unter. Blähton ist als alternativen mineralischen Substratanteil ebenfalls möglich.
Geldbaum vermehren mit welchen Methoden?
Sowohl Ableger eignen sich beim Geldbaum (oder Pfennigbaum/ Glücksbaum, wie er ebenfalls genannt wird) für die Vermehrung, als auch Stecklinge, wobei Sie für letztere nicht nur einzelne Blätter verwenden können, sondern auch Triebstücke. Diese Varianten sind zudem jederzeit und somit auch spontan durchführbar und so einfach, dass man nur staunen kann. Wie funktioniert das Ganze?
Wie Sie aus der Sukkulente Stecklinge erhalten
Wie bereits erwähnt, kann man sowohl die Blätter, als auch beliebig große Triebe inklusive Blätter verwenden, wenn man einen Geldbaum vermehren möchte. Blattstecklinge sind für spontane Vermehrungen gut geeignet, während Sie Triebstecklinge nutzen können, wenn sowieso ein Formschnitt bei Ihrem Glücksbaum ansteht.
Blattstecklinge erhalten Sie, indem Sie:
- Suchen Sie sich beliebig viele Blätter aus Ihrer Mutterpflanze aus. Achten Sie darauf, dass diese gesund und kräftig sind. Wählen Sie außerdem am besten von unterschiedlichen Stellen aus, damit keine kahlen Stellen entstehen, die zu sehr auffallen würden.
- Schneiden Sie die ausgewählten Blätter mit einem scharfen und sauberen Messer oder einer Schere ab. Der Schnitt erfolgt direkt am Trieb.
- Die Schnittstellen sollten nun einige Tage trocknen. So vermeiden Sie Schimmelbildung und/oder Erkrankungen durch die offene Wunde.
- Bereiten Sie einen Pflanzbehälter mit der Anzuchterde vor und stecken Sie die Blätter ganz einfach mit der Schnittstelle nach unten in die Erde.
- Befeuchten Sie die Erde am besten mit einer Sprühflasche, um die Blätter nicht wegzuschwemmen. Halten Sie die Erde von nun an feucht, aber nicht nass.
- Mehr brauchen Sie nicht tun. Die Blätter der Sukkulenten werden in Nullkommanichts Wurzeln ausbilden und mit ihrem normalen Wachstum beginnen.
Sie sollten den Geldbaum richtig schneiden, um geeignete Triebstecklinge zu erhalten:
- Wählen Sie nur kräftige und gesunde Triebstücke. Wichtig ist auch, dass diese noch nicht verholzt sind. Idealerweise sind die Triebe um die 10 cm lang.
- Verwenden Sie zum Schneiden nur sauberes und scharfes Werkzeug!
- Blätter zehren Nährstoffe, deshalb sollten davon nicht zu viele am Trieb verbleiben. Es gilt, dass alle Blätter bis auf das oberste Blattpaar überflüssig sind und entfernt werden können.
- Nachdem Sie die Triebe vorbereitet haben, müssen die Schnittstellen wie auch bei den Blattstecklingen einige Tage antrocknen.
- Bereiten Sie wieder Pflanzbehälter mit Erde vor und stecken Sie die Stecklinge hinein. Je nach Größe kann pro Topf ein Pflänzchen oder gleich mehrere gesetzt werden. Der Vorteil von mehreren ist, dass das Ganze schneller buschiger wirkt, denn bei einer Einzelpflanze erreichen Sie das erst im Laufe der Zeit durch regelmäßiges Schneiden.
- In den Anzuchttöpfen bleiben die Pflanzen, bis sie komplett durchwurzelt sind. Danach können Sie in ihren dauerhaften Behälter.
Tipp: Beide Steckling-Varianten können Sie theoretisch auch mit Wasser durchführen, nur, dass es bei den Blättern eher schwierig ist, die Schnittstellen in Wasser zu tauchen, ohne gleich das ganze Blatt darin zu verlieren. Für Triebstecklinge ist dies schon eher geeignet, denn diese stellen Sie wie Schnittblumen einfach ins Wasserglas. Sobald ausreichend lange Wurzeln entstanden sind, können Sie die Pflanzen einpflanzen.
Geldbaum vermehren – Was ist der Unterschied bei Ablegern?
Ableger werden nicht von vornherein abgeschnitten, sondern so auf die Erde gelegt, dass sie Wurzeln bilden können, während sie noch an der Mutterpflanze wachsen. Da Sukkulenten sehr vermehrungsfreudig sind, kommt es nicht selten vor, dass der Geldbaum Ableger sogar an der Luft ausbildet (aus den Trieben wachsen Wurzeln). Solche Geldbaumtriebe können Sie nutzen, wenn Sie den Geldbaum vermehren möchten, um das Ganze etwas zu beschleunigen.
Hinweis: Die Vermehrung gilt als abgeschlossen, wenn die Jungpflanzen neue Triebe bilden. Wurzeln sind nicht unbedingt ein Anzeichen für eine geglückte Vermehrung.
Kann man Samen verwenden?
Theoretisch kann man durchaus durch Samen Sukkulenten züchten und somit auch den Glücksbaum. Das Problem besteht eher darin, dass dieser als Zimmerpflanze selten dazu neigt, tatsächlich Blüten zu entwickeln, die jedoch, wie Sie wissen, für die Samenbildung notwendig sind. Sollten Sie dennoch einmal das Glück haben, können Sie einfach auf die reifen Samen warten und es einmal probieren.
Wo sollten Stecklinge und Ableger nach dem Einpflanzen stehen?
Der richtige Standort ist wichtig, damit die zukünftigen Pflanzen sich gut entwickeln können und die Stecklinge und Ableger nicht schon vorher absterben. Demnach sollte:
- die Pflanze an einem hellen Ort stehen.
- dem Geldbaum eine Temperatur von etwa 20 Grad gewährleistet werden.
- direkte Sonneneinstrahlung vermieden werden, damit die Erde nicht zu schnell austrocknet.
- Optional können Sie auch ein kleines Gewächshaus für die erste Zeit kreieren, in dem es schön warm und feucht ist. Lüften Sie dieses jedoch täglich.