Wie Sie vielleicht bereits wissen, gibt es bei den Hortensien unterschiedliche Schnittgruppen. Sie werden also nicht alle zur selben Zeit und gleich geschnitten. Wem dies jedoch nicht bekannt ist, der riskiert, etwas falsch zu machen, was Sie auch die Blüte in der kommenden Saison kosten kann. Wie sollte man konkret die Rispenhortensien schneiden und welche Fehler sollte man unbedingt vermeiden?
Schnitte sind bei diesen Sträuchern sehr wichtig, denn von ihnen hängt die Blüte ab. Wird richtig geschnitten, können Sie mit einer üppigen, imposanten Blüte rechnen. Mit unserer Hilfe werden Sie alles richtig machen!
Rispenhortensien schneiden und fatale Fehler vermeiden
Die Rispenhortensie ‚Vanille Fraise‘, ‚Sugar Rush‘, ‚Pinky Promise‘, ‚White Lady‘, ‚Lime Light‘, ‚Sundae Fraise‘ und nicht zu vergessen die beliebte und beeindruckende ‚Grandiflora‘ – sie alle finden immer wieder ihren Weg in die heimischen Gärten und werden allesamt auf dieselbe Weise geschnitten. Machen Sie dabei keinesfalls Folgendes falsch:
1. Der falsche Zeitpunkt: Wann schneidet man Hortensien dieser Art?
Rispenhortensien schneiden Sie immer im Frühjahr zurück. Dabei gilt es jedoch ebenfalls, den richtigen Zeitraum zu treffen. Diese Hortensienart blüht von Juli bis September. Wird der Rückschnitt zu spät durchgeführt, verschiebt sich auch die Blütezeit, weshalb Sie ruhig schon etwas eher mutig sein dürfen.
Machen Sie sich über Frost keine Sorgen, denn sie können schon eine recht gute Menge davon vertragen. Daher empfiehlt sich das Schneiden von Rispenhortensien (Hydrangea paniculata) sogar bereits Anfang Februar. Falls Sie es dann noch nicht schaffen, haben Sie noch Zeit bis zum Ende des Monats. Der absolut letzte Termin, den Sie aber möglichst nur im Notfall erwägen sollten, wäre Mitte März.
Muss man Rispenhortensien schneiden?
Generell gilt für diese Hortensienart, dass es auch nicht weiter schlimm ist, wenn Sie den Schnitt einmal ausfallen lassen. Es wird das Wachstum und die Blüte nicht gleich drastisch beeinflussen.
Übrigens können Sie eine geschützt stehende Rispenhortensie auch schon im Herbst kürzen.
2. Sie scheuen sich vor einem starken Rückschnitt
„Die Hortensie ist gerade so schön buschig. Ich kann dich nicht einfach so mir nichts, dir nichts alles wegschneiden!“ Doch, das können und sollten Sie! Glauben Sie uns, wenn wir sagen, dass sie dem Strauch damit nichts Schlechtes tun, sondern im Gegenteil. Er wird schneller wieder austreiben, als Sie gucken können, und das sogar noch üppiger und mit zahlreichen Blüten.
Und die Blüten werden dadurch nicht reduziert? Nein, denn diese Hortensienart bildet die Blütenknospen erst noch (im Gegensatz dazu legen andere Arten die Knospen schon im Vorjahr an und bei einem Rückschnitt im Frühling würde man diese entfernen).
Wie Sie die Rispenhortensien richtig schneiden:
- Nehmen Sie sich erst die alten Blütentriebe vor. Kürzen Sie sie mutig und so weit es geht. Das hat auch einen verjüngenden Effekt, denn schneidet man hier zu wenig, wird sich das im Laufe der Zeit negativ auf die Blütenmenge auswirken. Die Zweige werden nicht mehr so viele tragen.
- Orientieren Sie sich an einem Knospenpaar. Überlegen Sie, bis wohin Sie den jeweiligen Trieb kürzen möchten, suchen Sie sich das Knospenpaar (auch Augenpaar genannt), dass sich dort befindet und schneiden Sie mit einer scharfen Schere oberhalb dieses Paars den alten Trieb ab.
- Es gilt: Je weniger Augenpaare übrig bleiben, desto kräftiger der neue Austrieb, desto mehr Blüten und desto größer die Blütenrispen. Dennoch sollten Sie natürlich nicht alle Knospen entfernen, es sei denn, ein Trieb stört Sie besonders und soll weg. Zwei bis drei Paare können durchschnittlich bleiben (mehr dazu unten).
3. Fehler, wenn Sie Rispenhortensien schneiden: Es ist zu radikal
Ja, was denn nun? Nicht zu wenig von den Rispenhortensien schneiden, aber auch nicht zu viel? Ganz genau, das ist die Regel. Was meinen wir damit genau?
Sie wollen die natürliche Form der Pflanze nicht beeinträchtigen, was ein Radikalschnitt aber tun würde. Deshalb dürfen Sie zwar kräftig kürzen, aber eben nicht alles radikal bis auf den Boden. Gibt es ein paar Regeln, an die Sie sich halten können?
Wie schneidet man Rispenhortensien zurück?
- Schwache Triebe entfernen Sie komplett.
- Untersuchen Sie die Mitte des Strauchs, wo die dicken, alten Äste aus dem Stamm wachsen. Fällt Ihnen solch ein alter Ast auf, der an sich recht kurz ist und aus dem nur einige dünne Triebe herauswachsen? Dieser kann ebenfalls weg.
- Ansonsten können Sie die Triebe in der Mitte der Pflanze etwas länger lassen und die Außentriebe, die meist auch jünger sind, kräftiger kürzen. Drei oder vier Augenpaare für das Zentrum und ein oder zwei Paare für die äußeren Zweige wäre eine gute Orientierung.
- Haben Sie so weit ausgeputzt, kommt nun der nächste Schritt und dieser ist das Auslichten. Das ist wichtig, damit ausreichend Licht ins Innere des Strauchs gelangen und auch die inneren Triebe mitsamt Blättern gut wachsen können. Zwischen den Zweigen, die übrig bleiben, sollte also ausreichend Freiraum bleiben. Bedenken Sie, dass jeder gestutzte Trieb zwei-drei neue hervorbringen wird. Haben Sie nicht ausreichend ausgelichtet, wird es ziemlich eng da drinnen. Beginnen Sie damit, die schwachen Triebe zu entfernen und im Anschluss alles Übrige, das Ihnen zu dicht erscheint und sich kreuzt.