Kletterpflanzen sind eine schöne Möglichkeit, Hauswände, Mauern, Zäune, Tore oder die Pergola zu verschönern. Rankengewächse, die an einem Zaun empor klettern, sind nicht nur eine wahre Zierde, sondern machen auch den eigenen Garten privater. Leider können einige Kletterpflanzen so destruktiv wie schön sein und den Gartenzaun sogar schädigen. Sie müssen also sicherstellen, dass die ausgewählte Pflanzenart zur Zaunbegrünung geeignet ist. Hier sind ein paar Dinge, die Sie beachten sollten, bevor Sie Ihren Zaun begrünen.
Kletterpflanzen, die zur Zaunbegrünung nicht geeignet sind
Schnell wachsende, holzige Kletterpflanzen und invasive Pflanzenarten sind zur Zaunbegrünung eher nicht geeignet. Obwohl viele von ihnen schön aussehen, können sie Ihren Zaun beschädigen und sollten ihm deswegen nicht einmal nahe kommen.
Holzige Kletterpflanzen
Einige holzige Kletterpflanzen sind aus gutem Grund Favoriten der Gärtner. Viele von ihnen, wie Glyzinien oder Trompetenblumen, bilden wunderschöne, duftende Blüten, die Kolibris oder Schmetterlinge anlocken. Wenn sich diese Kletterpflanzen jedoch über die Oberfläche Ihres Holzzauns ausbreiten, halten sie überschüssige Feuchtigkeit am Holz. Dies öffnet die Tür für Fäulnis sowie Pilz, Insekten und andere Gefahren, die Schäden an Ihrem Zaun verursachen können. Die holzigen Ranken stellen auch ein Problem dar: Die kräftigen Holzwurzeln der Kletterpflanzen können zwischen die Brettern eines Holzzaunes oder in vorhandene Risse geraten. Bei anhaltend hoher Feuchtigkeit kann das Holz auch unter dem Druck brechen. Vor allem auf schnell wachsende holzige Kletterpflanzen sollten Sie also verzichten.
Invasive Arten
Viele glücklose Hausbesitzer entscheiden sich für eine schöne Kletterpflanze, erfahren aber erst später, dass sie zu einer invasiven Art gehört. Nach kurzer Zeit stellt sich heraus, dass sie einen andauernden Krieg mit der Pflanze führen müssen, damit sie nicht den ganzen Garten ersticken. Solche Pflanzenarten sind zum Beispiel die Fingerblättrige Akebie (Akebia quinata), der Englische Efeu (Hedera), der Kletterspindel (Euonymus fortunei radicans) und das Japanische Geißblatt (Lonicera japonica).
Alle Probleme, die mit dem Wachstum von holzigen Kletterpflanzen auf Ihrem Zaun auftreten können (Feuchtigkeit und die damit verbundenen Schäden) werden durch die Eigenschaften der invasiven Arten verstärkt. Sie wachsen schnell, völlig unkontrolliert und füllen jeden Quadratzentimeter des verfügbaren Raums aus. Dies schließt den Zaun, Rasen, andere Pflanzen und Bäume und sogar die Hauswand ein. Ist dies der Fall kann es ziemlich schwierig sein, diese Pflanzen loszuwerden.
Zaunfreundliche Reben
Das Material und der Typ Ihres Zaunsystems bestimmen die Art von Kletterpflanzen, die darauf problemlos wachsen können. Selbst die sanftesten Ranken halten Feuchtigkeit an den Teilen Ihres Holzzauns, die sie berühren. Jedoch reagieren Aluminium- und Kunststoffzäune gut auf die meisten Kletterpflanzen, da sie haltbarer und wetterfester als Holzzäune sind.
Kletterpflanzen für Holzzäune
Wenn Sie einen Gartenzaun aus Holz besitzen, werden wahrscheinlich die meisten Arten von Kletterpflanzen Einfluss auf die Langlebigkeit Ihres Zauns haben. Um Verrottung, Rissbildung und andere strukturelle Schäden zu vermeiden, sollten Sie die Kletterpflanzen für Holzzaun sorgfältig auswählen.
Die besten Kletterpflanzen für Holzzäune sind einjährige, krautige (nicht holzige) Kletterpflanzen. Ihre Stängel können sich um den Holzzaun wickeln, verursachen aber keine strukturellen Schäden wie die holzigen Kletterpflanzen. Sie können ihren Wuchs so steuern, dass sie um die Zaunpfosten herum oder entlang dem oberen Rand des Zauns wachsen. Auf diese Weise werden die Pflanzen auch viel Licht bekommen.
Obwohl sie am Ende der Vegetationsperiode entfernt werden sollten, lassen sich einjährige Kletterpflanzen wie die Prunkwinde (Ipomea), die Duftende Platterbse (Lathyrus odoratus) und Kletter-Kapuzinerkresse gut mit Holzzäunen kombinieren. Diese Pflanzen zeichnen sich durch einen luftigen, leichten Wuchs aus, wodurch die Feuchtigkeit zwischen der Pflanze und dem Zaun minimiert wird. Sie lassen sich leicht aus Samen ziehen und können auf dem Höhepunkt der Saison erstaunliche Längen von 3 bis 4,5 Metern erreichen. Sie bieten nicht viel Privatsphäre, aber sie entwickeln im Sommer schöne Blüten, die Schmetterlinge und Vögel anlocken. Gärtner, die ihre Bepflanzung von Jahr zu Jahr variieren möchten, werden die Gelegenheit genießen, jedes Jahr eine neue krautige Sorte zu pflanzen.
Für Kunststoffzäune
Kunststoffzäune werden meist aus einem robusten, witterungsbeständigen Material hergestellt und können fast alles aushalten. Also die genannten Probleme, die bei Holzzäunen auftreten können, gelten meistens nicht für den Gartenzaun aus Kunststoff.
Wegen ihrer Haltbarkeit sind Kunststoffzäune ideal für Hausbesitzer, die ihrem Grundstück mehr Privatsphäre mit Kletterpflanzen geben möchten. Das Rote Geißblatt (Lonicera brownii ‚Dropmore Scarlet‘) oder die Clematis können einen Kunststoffzaun schnell beranken. Diese Pflanzen bilden in kurzer Zeit einen guten Sichtschutz und können normalerweise innerhalb der jährlichen Wachstumssaison die Höhe Ihres Zauns erreichen.
Auch wenn die holzigen Reben bei ihrem Wuchs nicht die Struktur des Kunststoffes schädigen werden, können sie immer noch Feuchtigkeit halten. Und ein feuchter Standort bietet perfekte Bedingungen für eine ganze Reihe von Organismen – von Schimmel und Grünalgen bis zu Käfern. Glücklicherweise wäre der Grünbelag auf Ihrem Kunststoffzaun kein großes Problem. Im Gegensatz zu Holz hat Kunststoff eine nicht poröse Oberfläche, die keine Verfärbung zulässt und sehr leicht zu reinigen ist.
Auf der anderen Seite könnten Ungeziefer ein Problem darstellen. Die Feuchtigkeit, die köstlichen Pflanzenstoffe und die zähe Struktur einer buschigen Kletterpflanze mögen eine höfliche Einladung für Käfer sein, die nach einem Zuhause suchen. Lassen Sie sich informieren, welche Schädlinge, wenn überhaupt, die ausgewählte Kletterpflanze befallen können und unternehmen Sie die richtigen Schritte gegen Insektenbefall.
Für Aluminiumzäune
Aluminium- und Metallzäune lassen sich wunderbar mit Kletterpflanzen verschönern. Ihre Haltbarkeit und die meist senkrechten Stäbe bilden eine hervorragende Grundlage für einen „lebenden Zaun“. Glyzinien, Kletterhortensien, Kletterrosen und andere schwere, holzige Reben, die die meisten Zaunarten überfordern könnten, sind für Metallzäune perfekt geeignet. Aluminium kann problemlos Feuchtigkeit und Rost widerstehen. Auch Maschendrahtzäune können durch einen Bewuchs mit Kletterpflanzen blickdicht werden. Diese Pflanzen können innerhalb weniger Vegetationsperioden einen dichten Sichtschutz bilden und Ihrem Garten strahlende Farbe und schönen Duft verleihen. Kletterpflanzen mit Dornen dienen nicht nur als Augenweide, sondern zur Fernhaltung unerwünschter Gäste.
Was ist der Unterschied zwischen Rankpflanzen und Schlingpflanzen
Unter den Kletterpflanzen gibt es zwei verschiedene Arten. Wer seinen Zaun begrünen will, muss zwischen den beiden unterscheiden.
Die Schlingpflanzen – auch Winder genannt – sind Kletterpflanzen, die mit Hilfe ihres windenden Sprosses an einer Stütze hochziehen. Schlinger und Winder benötigen Kletterhilfen wie Stäbe, Seile, Spaliere oder auch Pergolen.
Die zweite Art werden als Selbstklimmer bezeichnet. Statt stützender Strukturen verfügen sie über spezielle Haftorganen (Ranken oder Haftwurzeln), mit denen sie sich problemlos an Fassaden und Mauerwerken haften, um in die Höhe wachsen zu können.
Schlingpflanzen
Mit einer stabilen Stützhilfe können Schlingpflanzen über einen Zaun klettern, da sich jeder neue Trieb um das nächste wickelt. Zu dieser Kletterpflanzenart gehört zum Beispiel die Japanische Wisteria (Wisteria floribunda), die für ihre duftenden, rosa, weißen oder lavendelfarbenen Frühlingsblüten geschätzt wird. Die Wisteria floribunda erreicht Längen von 9 bis 15 Metern. Die Duft-Clematis Armandii (Clematis armandii) ist ebenfalls eine winterharte, robuste Schlingpflanze, die auch im Winter grün bleibt. Armands Clematis erreichen bei ihrer Reife eine Höhe von 4,5 bis 6 Metern.
Rankpflanzen
Rankpflanzen brauchen vielleicht zuerst etwas Hilfe, bis sich die kurzen Ranken an den Zaun haften. Danach benötigen sie wenig bis gar keine Unterstützung zum Klettern. Wenn die Jungpflanze erst einmal mit Bindfäden gebunden ist, findet sie meist ihren eigenen Weg nach oben. Ein Beispiel für einen robusten Ranker ist die Selbstkletternde Jungfernrebe (Parthenocissus quinquefolia), noch Wilder Wein genannt. Der Mauerwein ist eine schnellwachsende Rankpflanze mit bronzefarbenen Blättern, die von tiefem Grün im Sommer bis Burgunderrot im Herbst variieren. Mit Sommerblüten in Rosa überzeugt der Korallenwein (Antigonon leptopus) – ein kräftiger, trockenheitsresistenter Ranker.
Beliebteste Kletterpflanzen für Zäune
Der Kiwi-Baum (Actinidia cinesis) ist eine schöne Bereicherung für jeden Garten. Jedoch wird er nur Früchte tragen, wenn Sie eine männliche und eine weibliche Pflanze haben.
Clematis sind sehr beliebt in Deutschland, da sie fast das ganze Jahr blühen! Dies sind typische Kletterpflanzen für Spaliere und präsentieren ein atemberaubendes Farbspiel von Rosa, Lila und Blau.
Klettertrompeten (Campsis radicans) sind großartige Kletterer und blühen im Sommer mit orange / roten Trompetenblüten.
Jasminum nudiflorum, oder der Winterjasmin gedeiht am besten in der Sonne oder im Halbschatten. Wie der gewöhnliche Jasmin produziert er zarte sternförmige Blüten, die von Januar bis März zu sehen sind. Diese Farbintensität zu Beginn des Jahres wird Ihnen helfen, Ihren Garten an trüben Tagen aufzuhellen. Obwohl es bis zu 3 Meter hoch werden kann, ist ein Rückschnitt nach der Blüte im April empfehlenswert.
Hortensie anomala subsp. petiolaris – Die Kletterhortensie ist mit ihren weißen Blüten eine Zierde im Garten. Der dekorative Kletterstrauch ist winterhart und pflegeleicht.
Humulus lupulus ‚Goldene Tassels‘ ist eine kompakte Sorte mit schlingenden Wuchs.
Rosa ‚Zephirine Drouhin‘ – Eine Kletterrose ohne Stacheln mit starkem Duft. Sie blüht von Juni bis Oktober mit tiefrosa Blüten.
Wisteria floribunda ‚Alba‘ – Der weiße Japanische Blauregen ist ein tolles Zierelement.
Die Staudenwicke (Lathyrus latifolius) blüht mehrere Monate im Jahr. Als Kletterhilfe eignen sich nicht zu hohe Gartenzäune.
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