Es ist inzwischen gar nicht mehr so unüblich, Tomatenpflanzen auf dem Balkon oder der Terrasse zu kultivieren. Nicht nur, um die Ernte zu erhöhen, sondern auch, um Gemüse großziehen zu können, wenn man nur einen kleinen oder sogar gar keinen Garten hat. Und statt in den normalen Kübeln kann man auch Tomaten im Pflanzsack pflegen. Wie funktioniert das und was sind die Vorteile gegenüber zum Topf?
Kartoffeln, Paprika, Gurken, Zucchini, Tomaten – sie alle können in den Pflanzbeutel gepflanzt werden und werden sich dort pudelwohl fühlen. Doch damit das Ganze auch wirklich klappt, sollten Sie ein paar wenige Dinge beachten.
Was stellt der Pflanzbeutel dar?
Es handelt sich um einen Vliesbeutel, den es inzwischen in den verschiedensten Ausführungen gibt. Der verwendete Stoff sorgt dafür, dass der Sack sozusagen atmen kann. Diese atmungsaktive Eigenschaft verhindert somit bestens, dass Staunässe entsteht, was den Tomatenpflanzen sehr schaden würde.
Gleichzeitig bedeutet dies aber auch, dass immer regelmäßig gegossen werden sollte. Denn eine bessere Durchlüftung bedeutet auch schnelleres Austrocknen der Tomaten im Pflanzsack.
Tipp: Beim Gießen läuft das Wasser aufgrund der Wasserdurchlässigkeit an den Seiten und am Boden heraus. Bedenken Sie das, wenn Sie den Standort wählen und stellen Sie sie gegebenenfalls auf eine Unterlage.
Was muss der Beutel für Tomatenpflanzen mitbringen?
Im Prinzip sollte lediglich die Größe für die Tomaten im Pflanzsack stimmen. An Erde darf es nicht mangeln, denn diese Gemüsepflanzen wachsen schnell und brauchen dafür viele Nährstoffe und Feuchtigkeit. Aus diesem Grund sollte die Größe nicht zu klein sein.
- Pro Pflanze sind etwa 15 Liter zu empfehlen, damit sie gut gedeihen kann.
- Größere Sorten, wie die Buschtomaten, brauchen mehr Platz. Hier sollten Sie ca. 20 Liter besorgen.
Welche Arten sind für die Art von Anbau geeignet?
Wir haben eine gute Nachricht: Möchten Sie Tomaten im Sack anbauen, sind im Prinzip alle Tomatensorten geeignet. Nichtsdestotrotz entscheiden sich die meisten beim Kübelanbau für Buschtomaten beziehungsweise Strauchtomaten, da man diese nicht ausgeizen muss, sodass Sie diese auch für den Pflanzbeutel wählen können. Auch kleine Tomatenarten, wie die Cherrytomate, sind optimal. Dann kann gegebenenfalls sogar ein kleinerer Sack verwendet werden.
Diese Sorten können Sie beispielsweise wählen:
- ‚Bajaja‘
- ‚Lizzano
- ‚Primabell‘
- ‚Rotkäppchen‘
Tomaten im Pflanzsack anbauen – So pflanzen Sie sie ein
Wichtig ist auch, dass die verwendete Erde nährstoffreich ist, damit die junge Pflanze gleich mit allem versorgt wird, was sie benötigt. Welche Erde ist für Tomaten im Kübel am besten geeignet? Im Handel wird hierfür spezielle Gemüseerde angeboten, die optimal ist.
Wenn Sie möchten, können Sie Ihre Gemüseerde auch selbst mischen. Hierfür verwenden Sie Kompost, normale Gartenerde und gröberen Sand zu gleichen Teilen. Der Sand soll das Substrat durchlässiger machen und ein Verklumpen und Staunässe verhindern.
Haben Sie also Sack, Pflanze und Erde besorgt, können Sie auch schon loslegen:
- Befüllen Sie den Beutel mit der Erde. Lassen Sie aber einen guten Abstand bis zum Rand, damit beim Gießen das Wasser nicht gleich herausläuft, sondern im Behälter bleibt, bis es eingesickert ist. Im Endeffekt sollten die ersten Blätter sich oberhalb des Sacks befinden (bedenken Sie, dass Sie möglicherweise ein paar der ersten Blatttriebe entfernen werden).
- Jetzt können Sie den Pflanzsack bepflanzen. In die lockere Erde und aufgrund der Flexibilität des Beutels sollten Sie nun bequem ein Loch graben können, in das Sie den Wurzelballen setzen. Die Pflanze sollte tief genug stehen, um auch einen Teil des Haupttriebs mit Erde zum Umschließen. So kann sie dort weitere Wurzeln ausbilden, was sie kräftiger macht.
- Entfernen Sie nun noch die ersten paar Blatttriebe. Das ist auch deshalb von Vorteil, weil Sie so nicht riskieren, die Blätter beim Gießen zu nässen, denn das kann zu Krankheiten führen.
- Zum Schluss fügen Sie noch eine Rankhilfe hinzu, die die Tomaten während des Wachstums stützen soll.
Wie die Tomaten im Pflanzsack pflegen
- Standort
Da Tomaten Regen nicht sonderlich mögen, stehen die Tomaten im Pflanzsack am besten geschützt. Das kann ein Dachvorsprung sein oder ein speziell angefertigtes Tomatenhaus. Achten Sie darauf, dass es der Pflanze dort aber nicht an Sonnenlicht mangelt, denn das beeinflusst die Fruchtbildung stark negativ.
- Düngen
Nach etwa 6 Wochen sind die Nährstoffe so ziemlich aufgebraucht. Dann ist es an der Zeit, das erste Mal nach dem Einpflanzen zu düngen. Von nun an sollten Sie das auch regelmäßig wiederholen. Flüssigdünger, den Sie mit dem Gießwasser verabreichen, ist optimal.
- Gießen
Nicht nur im Gartenbeet und Kübel, sondern auch Tomaten im Pflanzsack brauchen reichlich Wasser, besonders während der Sommerhitze. Vernachlässigen Sie das also nicht. Tägliches Gießen ist Pflichtprogramm, wenn Sie saftige, aromatische Früchte ernten möchten.
Achten Sie, wie bereits erwähnt, darauf, dass Sie beim Bewässern nicht auch die Blätter befeuchten, um Pilzerkrankungen zu vermeiden.