Das Frühlingserwachen scheint rasend schnell voranzugehen und plötzlich steht man mit so vielen nötigen Gartenarbeiten da, dass man kaum weiß, wo man anfangen soll. Falls es Ihnen gerade um die Rasenfläche geht, brauchen Sie womöglich eine Übersicht, die Ihnen einen Überblick über die Frühjahrspflege für den Rasen gibt.
Wann wird gemäht, wann vertikutiert und wann gedüngt? Und muss man Sand oder Kalk austragen und in welcher Reihenfolge erfolgt das alles eigentlich? Geraten Sie nicht in Stress, sie werden in wenigen Minuten wissen, wie Sie den Rasen nach dem Winter pflegen!
3, 2, 1 … Los geht’s mit der Frühjahrspflege für den Rasen!
Damit der Rasen im neuen Jahr wieder saftig grün wird und zum Verharren einlädt, sollte beizeiten mit der richtigen Rasenpflege begonnen werden und das am besten natürlich in der richtigen Reihenfolge. Schließlich bringt es nichts, nachzusäen, wenn Sie anschließend beim Harken des übrigen Herbstlaubs sämtliche Samen dorthin verteilen, wo es unnötig ist. Also, wie pflege ich meinen Rasen im Frühjahr?
Sollte man kalken?
Kalken Sie, wenn überhaupt, erst, wenn der letzte Schnee geschmolzen ist. Dieser Schritt erfolgt vor jeglichen anderen, die im weiteren Artikel folgen. Bevor Sie jedoch zu Kalk greifen, ist es wichtig, den pH-Wert des Bodens zu messen. Sinn macht diese Pflegemaßnahme nämlich nur bei einem zu sauren Gartenboden, um diesen Wert wieder auszugleichen.
1. Entfernen Sie alles, was nicht auf den Rasen gehört
Wir meinen damit natürlich das bereits erwähnte Laub. Sicher haben Sie bereits im Herbst und teilweise zu Beginn des Winters fleißig die abgefallenen Blätter entsorgt. Doch auch danach kommt noch so einiges an Gartenabfall zustande, schon allein durch Winde beispielsweise. Machen Sie also den Rasen frei, indem Sie Blätter, Zweige und Äste aufsammeln.
Zu den Aufräumarbeiten gehört aber auch das Entfernen von abgestorbenen/vertrockneten Grashalmen und Maulwurfshügeln. Dafür ist ein Rechen sehr gut geeignet, mit dem Sie beim Laubrechen auch gleich die toten Halme mit aus dem Gras ziehen und die Erde der Maulwurfshügel gleichmäßig verteilen.
Diesen ersten Schritt der Frühjahrspflege für den Rasen können Sie zu jeder Zeit vor dem zweiten Schritt durchführen.
2. Verdichtete Böden lüften und dabei sanden
Dieser Schritt ist nicht in jedem Frühjahr notwendig, sondern vielmehr bei Bedarf. Früher oder später kommt die Zeit, in der sich der Rasenboden zu stark verdichtet hat. Dazu trägt nicht nur der schwere Schnee bei, sondern auch die normale Nutzung. Manchmal ist nicht die komplette Rasenfläche betroffen, sondern nur bestimmte Stellen. Falls sich Pfützen bilden, können Sie davon ausgehen, dass der Boden dort zu dicht geworden ist.
Es kann schon ausreichen, die betroffene Stelle mit einer Grabegabel beispielsweise zu durchspießen, damit das Wasser ablaufen kann. Langfristig ist ein Aerifizierer aber die bessere Variante. Diese Lüftungsfunktion haben heutzutage oft auch Vertikutierer enthalten. Ist das bei Ihrem Gerät der Fall, können Sie die Durchlüftung auch erst beim Vertikutieren durchführen. In jedem Fall ist das auch ein guter Zeitpunkt zum Sanden, durch das der Boden durch das Ausstreuen von Sand gelockert wird. Vor allem lehmige Böden profitieren stark davon. Dafür müssen Sie das aber mehrere Jahre hintereinander durchführen.
Auch bei Vermoosung und vielen Unkräutern kann das Lüften notwendig und von Vorteil sein. Es ist wichtig, mit diesem Schritt den Rasen auf die erste Maht vorzubereiten. Der Boden sollte hierfür nämlich trocken sein.
3. Die erste Maht im Frühling
Es kann endlich wieder gemäht werden, was das müde alte Gras entfernt und zu neuem Wachstum anregt. Aber ab wann darf man eigentlich den Rasen mähen?
Den richtigen Zeitpunkt erkennen Sie daran, dass der Rasen wieder begonnen hat, zu wachsen. Sobald er eine Länge von etwa 7 Zentimetern erreicht hat, können Sie den Rasenmäher anschmeißen. Üblicherweise ist das bereits im März oder spätestens im April.
Wichtig ist, dass Sie es mit der Schnitttiefe nicht übertreiben. Die Grashalme haben noch nicht so viel Kraft getankt und zu kurze Halme könnten daher austrocknen. Belassen Sie es vorerst also bei einer Rasenhöhe von 4 oder 5 Zentimetern.
Obwohl manche das Gras ohne Korb mähen und als Dünger einfach liegen lassen, was auch nicht schlecht ist, empfiehlt es sich, damit bis frühestens zur nächsten Maht zu warten. Es gilt jetzt, die Fläche freizuhalten, damit nicht nur ausreichend Licht an jeden Grashalm gelangen kann, sondern auch keine Feuchtigkeit unter dem Rasenschnitt staut, die die Pflänzchen krank machen kann.
4. Das Düngen als wichtiger Schritt in der Frühjahrspflege für den Rasen
Das Sie im Frühjahr das Gras düngen sollten, wird Ihnen bewusst sein. Aber wann ist der richtige Zeitpunkt dafür? Die erste Rasendüngung erfolgt nach der ersten Maht. Jetzt braucht der Rasen nämlich Kraft zum Wachsen und Grünen. Sie können sich zeitlich an den Forsythien orientieren. Wenn diese beginnen zu blühen, kann auch gedüngt werden.
Verwenden Sie einen Langzeitdünger, der die Pflänzchen mehrere Monate versorgt, aber sie auch gleich zu Beginn mit ausreichend Nährstoffen versorgt.
5. Ab wann kann man den Rasen vertikutieren?
Auch dieser Schritt der Frühjahrspflege für den Rasen wird meist bei Bedarf durchgeführt. Er dient vor allem dazu, Rasenfilz zu entfernen. Dieser Pflegeschritt erfolgt erst später, denn zu Beginn der Saison ist der Boden einfach noch zu weich dafür und der Rasen könnte Schäden davontragen. Generell vertikutiert man zeitgleich mit dem Düngen.
6. Rasen säen
Haben Sie diese Schritte befolgt, können Sie auch bei Bedarf Rasen nachsäen. Es kommt immer mal vor, dass während des Winters manche Stellen Schäden davontragen. Das sieht natürlich nicht schön aus, kann aber durch das Aussäen neuer Rasensamen recht schnell und einfach behoben werden.
Die Samen können Sie am besten in die Erde andrücken, indem Sie die Flächen anschließend auch noch walzen. So verringert sich auch das Risiko, dass diese bei Regen weggeschwemmt werden.