An Bäumen, Pflastersteinen und sogar auf Naturstein – überall tummeln sich früher oder später Flechten auf den Oberflächen im Freien. Was für die einen natürlichen Charme mit sich bringt, ist anderen ein Dorn im Auge. Gehören Sie zur zweiten Gruppe und würden gerne die Flechten von Steinen entfernen? Wie klappt das langfristig?
Schön oder nicht, Fakt ist, dass der Belag dafür sorgt, dass sich die Oberflächen schneller abnutzen und auch frostempfindlicher sind. Daher macht es bei manchen Gartenelementen durchaus Sinn, gegen den Flechtenbelag vorzugehen. Was hilft gegen Flechten auf Steinen?
Warum der Steinbelag schädlich ist
Flechten sind eine Kombination aus Pilzen und Bakterien, die also wie in einer WG sozusagen zusammenleben, wodurch sich die Flechte bildet. Diese kann braun, grün oder grau sein, einen weißen Rand oder auch schwarze Punkte bilden. Da sie wie Schwämme Feuchtigkeit aufnehmen und speichern, um davon zu leben, werden die Oberflächen empfindlicher für Wettereinflüsse.
Das ist problematisch, wenn es sich um zierenden Naturstein handelt, aber auch auf Gehwegen, die dadurch rutschig werden und so Verletzungsgefahr besteht.
Wie kann man Flechten von Steinen entfernen?
Vergessen Sie chemische Unkrautvernichter, denn diese haben tatsächlich keine Wirkung in diesem Fall. Es ist sogar so, dass Sie die Ausbreitung dadurch nur noch mehr verstärken könnten. Abkratzen ist ebenfalls keine Option, zumindest nicht, wenn Sie die Steinoberfläche nicht auch noch beschädigen möchten. Welche Mittel gegen Flechten auf Steinen sind denn dann effektiv? Was könnte stärker als ein Unkrautvernichter sein?
Das gute alte Natron als Flechtenentferner
Das so unscheinbare Hausmittel ist in vielen Situationen ein wahres Wundermittel. Und auch wenn es komisch scheint, aber selbst als Flechtenentferner kann es sehr wirksam sein. Wie kann man mit Natron den Pilz auf Steinplatten und anderem Stein loswerden?
- Warten Sie einen trockenen Tag ab. So kann das Mittel besser wirken und wird nicht nur Feuchtigkeit verdünnt oder durch Regen gar weggespült.
- Kochen Sie Wasser auf und lösen Sie darin das Natronpulver auf. Hierbei gilt: 10 bis 15 g auf 10 Litern. Passen Sie die Menge einfach auf Ihre Bedürfnisse an. Falls Sie große Flächen zu bearbeiten haben, erhöhen Sie die Zutatenmmenge proportional.
- Die erhaltene Natronlauge tragen Sie auf die Flechten auf. Hierfür können Sie eine Sprühflasche oder einen Nebelsprüher verwenden.
- Lassen Sie die Lauge etwa 24 Stunden wirken. Danach schrubben Sie die Flechten ab, am besten mit einer Drahtbürste.
- Spülen Sie die Flächen dann mit Wasser ab.
Flechten auf Pflastersteinen werden Sie auf diese Weise los.
Flechten von Steinen entfernen: Ist das Abbrennen eine gute Idee?
Vielleicht hat Ihnen jemand empfohlen, einen Unkrautbrenner zu verwenden, um Pilzbefall auf Steinen loszuwerden, und jetzt fragen Sie sich, ob man so wirklich Flechten von Steinen entfernen sollte. Bei Naturstein sollten Sie das unbedingt bleiben lassen, denn das würde den Stein nur beschädigen.
Es kommt auf das Material an. Pflastersteine sind üblicherweise geeignet, um auf diese Weise behandelt zu werden. Dennoch sollten Sie einiges beachten:
- Das Gerät sollte auf die zu bearbeitende Fläche abgestimmt sein. Es gibt unterschiedliche Größen zur Auswahl.
- Treffen Sie Sicherheitsvorkehrungen, denn es herrscht Brand- und Verletzungsgefahr.
- Brennen Sie die Flechten ab. Richten Sie die Flamme nur solange auf sie, bis sie selbst in Flammen stehen.
- Die übrige Asche, die nach dem Abbrennen verbleibt, fegen Sie dann einfach weg.
Was kann man gegen Flechtenbefall auf Holzmöbeln tun? Lesen Sie hier nach!
Reines Wasser zum Beseitigen verwenden?
Nein, da müssen wir Sie enttäuschen. Allein mit Wasser und einer Bürste wird das wohl eher schwierig, wenn nicht gar unmöglich sein. Mit dem richtigen Druck sieht das jedoch wieder anders aus.
Ein Hochdruckreiniger kann Ihnen beispielsweise helfen. Richten Sie hierfür den Strahl direkt auf die Flechte. Nach einiger Zeit werden Sie feststellen, wie Sie die obere Schicht löst. Bedenken Sie, dass die Flechte auch aus Pilzen besteht, die wiederum aus Pilzsporen wachsen. Bei der Verwendung von Wasserstrahlen werden diese wahrscheinlich auch in die weichen Fugen gedrückt, wodurch sich nach einiger Zeit neue Flechten bilden können. Haben Sie die alten also erst einmal gelöst, sollten Sie die gesamte Fläche inklusive Fugen noch einmal gründlich mit Wasser abspülen.
Hinweis zu Salz und Essigessenz als Mittel gegen Flechtenbefall
Kann man mit Essig oder Salz Flechten von Steinen entfernen? Immer wieder liest man von Essigessenz als Mittel, das unter anderem bei gelben und lilafarbenen Steinflechten helfen soll. Salz wiederum soll die Pilz-Bakterien-Lebensgemeinschaft austrocknen und dadurch abtöten, vor allem in Kombination mit Sonnenlicht. Doch so effektiv diese Hausmittel auch sein mögen, sind sie für die Anwendung im Außenbereich gesetzlich verboten.
Essig sorgt dafür, dass der Boden übersäuert und gelangt außerdem ins Grundwasser, während Salz die Mikroorganismen ebenfalls abtötet. Beides ist also in gewissem Maße umweltschädlich und daher der Natur zuliebe nicht zu empfehlen.
Haben Sie Baumflechten? Wie Sie gelbe Flechten an Bäumen entfernen können, erfahren Sie hier.
Einer erneuten Flechtenbildung vorbeugen
Sie können das erneute Erscheinen von Steinflechten verhindern oder zumindest hinauszögern, indem Sie folgende Dinge einhalten:
- Reinigen Sie Oberflächen regelmäßig mit einem Hochdruckreiniger.
- Reduzieren Sie Schatten, damit die Steine schneller trocknen können, denn ohne Feuchtigkeit entstehen auch keine Flechten.
- Ein wenig bekannter Trick ist die Verwendung von Metall gegen die Flechtenbildung. Im Baumarkt können Sie spezielle Metallstreifen besorgen, die auf dem Dach befestigt werden. Regnet es, gelangt immer etwas Metall durch das abfließende Wasser auf die Steinoberflächen, was wiederum die Bestandteile abtötet.