Ist Ihr Boden im Garten lehmig, kann es eine Herausforderung sein, passende Blumen, Sträucher und Stauden zu finden. Ist das bei Ihnen der Fall und Sie wüssten also gerne, welche Pflanzen für Lehmboden geeignet sind?
Ein Großteil der Pflanzen verträgt Staunässe nicht, doch bei einem lehmigen Gartenboden besteht eben diese Gefahr. Denn der hohe Lehmanteil speichert reichlich Wasser und trocknet langsamer aus. Klingt an sich für heiße Sommerphasen ganz gut, jedoch führt die Trockenheit wiederum dazu, dass die Erde steinhart wird. Klingt kompliziert, oder?
Welche Pflanzen für Lehmboden wählen?
Sie brauchen also ziemlich tolerante Pflanzenarten, die mit all diesen Nachteilen umgehen können. Die Wurzeln sollten nicht zu feuchtigkeitsempfindlich und gleichzeitig kräftig genug sein, um sich durch den festen Boden arbeiten zu können.
Wichtig ist auch der pH-Wert, denn dieser kann von Boden zu Boden unterschiedlich sein. So gibt es schwere Böden, die sauer sind, aber auch kalkhaltigere. Bei Bedarf muss der Gartenboden also noch aufgearbeitet werden. Eine Lockerung ist in jedem Fall vor dem Einpflanzen zu empfehlen.
Bäume für lehmige Gartenböden
Die Auswahl an geeigneten Bäumen ist eigentlich recht groß, wahrscheinlich, weil sie kräftige Wurzeln bilden. Die Exemplare, die unten aufgelistet sind, eignen sich sowohl für den sonnigen Standort, als auch für den Halbschatten.
- Amerikanischer Amberbaum (Liquidambar styraciflua)
- Bergahorn (Acer pseudoplatanus)
- Espe (Populus tremula)
- Himalajabirke (Betula utilis var. jacquemontii)
- Korkenzieherweide (Salix matsudana)
- Kornelkirsche (Cornnus mas)
- Lebensbaum (Thuja)
- Liguster (Ligustrum)
- Mispel (Mespilus germanica)
- Roter Fächerahorn (Acer palmatum)
- Sauerbaum (Oxydendrum arboreum)
- Silber-Weide (Salix alba)
- Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera)
- Tulpen-Magnolie (Magnolia soulangiana)
- Maulbeere (Morus)
- Winterlinde (Tilia cordata)
- Quitte (Cydonia)
- Zierapfel (Malus)
Welche Stauden für Lehmboden
Folgende Exemplare sind recht tolerant gegenüber schweren Gartenböden. Nichtsdestotrotz würden Sie auch ihnen einen Gefallen tun, wenn Sie ihn zuvor ein wenig aufarbeiten. Welche Pflanzen mögen Lehmboden?
- Bergenie (Bergenia)
- Berg-Flockenblume (Centaurea montana)
- Blauer Eisenhut (Aconitum napellus)
- Chinaschilf (Micanthus sinensis)
- Chinesische Wiesenraute (Thalictrum delavayi)
- Herbst-Eisenhut (Aconitum carmichaelii)
- Hohe Flammenblume (Phlox paniculata)
- Hoher Wald-Geißbart (Aruncus dioicus)
- Johanniskraut (Hypericum)
- Kaukasusvergissmeinnicht (Brunnera macrophylla)
- Kerzenknöterich (Polygonum amplexicaule)
- Kissenprimel (Primula acaulis)
- Erdbeere
- Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
- Pfingstrosen (Paeonia)
- Prachtspiere (Astilbe)
- Raublatt-Aster/ Neuengland-Aster (Aster novae-angliae)
- Sonnenauge (Heliopsis helianthoides)
- Sonnenbraut (Helenium)
- Storchschnabel (Geranium)
- Taglilie (Hemerocallis cultorum)
Toniger Boden wird auch von Sträuchern vertragen
Einige Sträucher für Lehmboden finden Sie bereits in der Liste mit den Bäumen, da manche Exemplare sowohl als Sträucher, als auch als kleinwüchsige Bäume durchgehen. Dazu gehören beispielsweise die Magnolie, der Lebensbaum und die Kornelkirsche. Es gibt sowohl blühende Sträucher für Lehmboden als auch immergrüne als Option?
- Bambus (Bambusoideae); Rhizomsperre nicht vergessen
- Berberitze (Berberis)
- Echter Eukalyptus (Eucalyptus gunni)
- Echter Schneeball (Viburnum opulus)
- Feige (Ficus)
- Heckenkirsche (Lonicera xylosteum)
- Heckenspiere (Spiraea vanhouttei)
- Hunds-Rose (Rosa canina)
- Mahonie (Mahonia aquifolium)
- Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
- Ranunkelstrauch (Kerria japonica)
- Rosen
- Roter Hartriegel (Cornus sanguinea)
- Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
- Sternmagnolie (Magnolia stellata)
- Traubenkirsche (Prunus padus)
- Vogelkirsche (Prunus avium)
- Wildflieder (Syringa vulgaris)
Bodendeckende Exemplare für Ihren Garten
Möchten Sie konkret Bodendecker in den Lehmboden pflanzen, empfehlen wir Ihnen unter anderem:
- Ananasminze (Mentha suaveolens variegata)
- Bergamotte-Indianernessel (Monarda fistulosa)
- Gewöhnliches Seifenkraut (Saponaria officinalis)
- Goldnessel (Lamium galeobdolon)
- Kleines Immergrün (Vinca minor)
- Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
- Schlangenknöterich (Bistorta officinalis)
- Storchschnabel (Geranium)
- Teppich-Phlox (Phlox subulata)
Welche Pflanzen für Lehmboden im Schatten?
Während die oben genannten Exemplare eher die sonnigen und halbschattigen Bereiche im Garten bevorzugen, um nicht allzu lange nasse Füße zu haben, gibt es auch noch einige, die selbst im feuchten Schatten gedeihen können. Sollten Sie bei der Gartengestaltung also vor dieser Herausforderung stehen, könnten Sie folgende Pflanzen, die Staunässe vertragen, wählen:
- Duftender Frauenmantel (Alchemilla mollis)
- Farne
- Funkie (Hosta)
- Gold-Erdbeere (Waldsteinia ternata)
- Herbst-Eisenhut (Aconitum carmichaelii)
- Kaukasusvergissmeinnicht (Brunnera macrophylla)
- Kleines Immergrün (Vinca minor)
- Prachtspieren (Astilbe)
Rasen oder Blumenwiese bei Lehmboden?
Eine der Eigenschaften, die Lehmböden im Garten komplizierter gestalten, ist, dass sie aufgrund ihrer Dichte auch recht wenig Nährstoffe enthalten. Das ist für eine Wiese optimal, für Rasen jedoch weniger. Ein toniger Boden ist dennoch rasentauglich, wenn Sie ihn angemessen vorbereiten.
Vor dem Aussäen des Rasens:
- Boden auflockern (zum Beispiel durch Vertikutieren).
- Nicht zu feinen Quarzsand einarbeiten, um eine lockere, luftigere Erde zu erreichen.
- Humus und Kompost einarbeiten.
- Dünger ausbringen, um den Lehmboden mit Nährstoffen zu versorgen.
Bewässern Sie den Rasen in Zukunft außerdem häufiger, aber dafür mit geringerer Wassermenge.
Was ist mit der Blumenwiese?
Ein geringer Nährstoffgehalt ist für viele einheimische Wiesenblumen kein Problem. Nichtsdestotrotz fühlen sich nicht alle Arten in lehmigem, trockenem oder zu feuchtem Boden wohl. Daher sollten Sie die Blumen weise und dem Standort entsprechend wählen.
Pflanzen für trockenen Lehmboden sind recht einfach zu finden, jedoch sollte das Auspflanzen immer erst nach den Bodenvorbereitung kommen. Denn damit die Samen keimen können, sollten Sie zumindest ein wenig in die Erde dringen können und nicht einfach nur auf den harten Lehm gestreut werden.