Als wäre es nicht schon genug, dass die Larven immer mal wieder im Gartenbeet zu finden sind, erscheinen sie zu allem Ungut manchmal auch noch im Topf oder Blumenkasten. Sind Engerlinge im Blumentopf schädlich? Sollte man sie sofort entfernen oder macht es den Pflanzen nichts aus, ihren Lebensraum vorübergehend mit den Eindringlingen zu teilen?
Im Prinzip gilt: Sie können in der Erde bleiben, müssen aber auch nicht. Jedoch sollten Sie sich dazu auch sicher sein, dass es sich wirklich um eine Larvenart handelt, die den Wurzeln nicht schadet.
Sind Engerlinge im Blumentopf schädlich?
Als Engerlinge werden die Larven verschiedener Käfer bezeichnet. Einige von ihnen ernähren sich ausschließlich von Pflanzenresten und -abfall in der Erde, solange solche vorhanden sind. Andere naschen auch gleich an den Pflanzenwurzeln, was auf Dauer zum Absterben der Pflanze führt.
Engerlinge im Blumenkasten oder Topf sind also nur dann ein Dorn im Auge, wenn es sich um letztere handelt. Dazu gehören die Larven von:
- Maikäfer
- Junikäfer
- Gartenlaubläfer, der vor allem Rasenflächen befällt
- Brachkäfer
Dicke, weiße Engerlinge im Blumentopf können aber auch von Nützlingen sein. Dazu gehören:
- Nashornkäfer
- Rosenkäfer
Ob Engerlinge im Blumentopf schädlich sind, können Sie also nur herausfinden, indem Sie überprüfen, worum es sich bei Ihrer Plage handelt. Meist ist das an der Art der Fortbewegungen der jeweiligen Larve zu erkennen, denn diese unterscheiden sich bei den einzelnen Arten.
Hinweis: Damit auch die nützlichen Larven aus Hungersnot nicht früher oder später doch die Wurzeln befallen, lohnt es sich, immer mal wieder abgestorbene Pflanzenteile in den Boden einzuarbeiten und die Engerlinge sozusagen zu füttern.
Wie Sie die Käferlarven loswerden
Handelt es sich um eine schädliche Art oder möchten Sie sie einfach nur weghaben, können Sie mit nur einem einzigen Mittel gegen Engerlinge im Blumentopf vorgehen. Generell ist die Bekämpfung im Kübel bedeutend einfacher als im Freiland.
Das „Mittel“, das wir meinen, sind nämlich Ihre eigenen Hände (gerne auch mit Handschuhen geschützt, weil Sie eine Abneigung gegen die dicken Larven verspüren). Da sich alle Eindringlinge auf einer begrenzten Fläche befinden, wird es auch nicht schwierig sein, an alle zu gelangen. Im Beet wäre das schon etwas schwieriger, weshalb man gerne auch Nematoden zurückgreift.
Engerlinge im Topf bekämpfen – So einfach funktioniert’s
Alles, was Sie tun müssen, ist, die Käferlarven abzusammeln. Da Sie die Engerlinge wahrscheinlich bereits bemerkt haben, als Sie eine neue Pflanze einpflanzen wollten, ist das sogar noch einfacher, denn Sie müssen gar nicht erst die Pflanze herausnehmen. Falls Sie aber doch erst zu einem späteren Zeitpunkt darauf aufmerksam geworden sind.
- Nehmen Sie die Pflanze aus dem Topf.
- Schütteln Sie die Erde vom Wurzelballen (und dabei wahrscheinlich auch die ein oder andere Larve) ab.
- Schauen Sie sämtliche Blumenerde durch und sammeln Sie die Larven heraus. Ein Sieb könnte dabei auch behilflich sein.
- Ist die Erde und Pflanze frei von Engerlingen, können Sie sie (wieder) einpflanzen.
Tipp für große Kübelpflanzen
Befinden Sie die Engerlinge in einem sehr großen Kübel (z. B. einer Palme) und Sie möchten sich nicht die schwere Arbeit machen, die Pflanze extra herauszunehmen, können Sie auch auf Nematoden zurückgreifen, um die Engerlinge im Blumentopf zu vernichten. Wie man diese richtig einsetzt, können Sie hier nachlesen.
Oder wie wäre es mit einer (unschädlichen) Falle?
- Füllen Sie einen Eimer mit Pferdemist oder Kompost.
- Graben Sie ihn an einer beliebigen Stelle in den Gartenboden ein.
- Stellen Sie die befallene Pflanze mitsamt Topf daneben.
- Lassen Sie den Eimer bis zum Herbst, wo er ist.
- Da der Pferdemist/Kompost bedeutet schmackhafter als die langweilige Blumenerde ist, werden die Käferlarven schnell dorthin wandern.
Engerlingen im Blumentopf vorbeugen
Damit es gar nicht erst zu einem Befall kommt, können Sie vorbeugende Maßnahmen ergreifen. Wie können Sie die Käfer daran hindern, ihre Eier ausgerechnet in den Kübeln und Kästen abzulegen?
Der Pflanzenschutz beginnt diesbezüglich schon im April, wenn diese Insekten in der Phase der Eiablage sind.
- Machen Sie die Erdoberfläche weniger attraktiv. Ist sie schön locker und fluffig, ist das natürlich optimal für die Eiablage. Stattdessen wird eine Kiesschicht sie daran hindern.
- Möchten Sie nicht jedes Mal Steine verteilen und wieder entfernen, können Sie auch einfach Vlies verwenden.
- Der Geruch bestimmter Pflanzen wirkt ebenso abschreckend auf die Käfer, vor allem, wenn sie in Form von konzentriertem Sud wirken können. Das schadet den Pflanzen wiederum gar nicht. Vor allem die Jauche aus Rainfarn hat sich als sehr effektiv erwiesen.