Der Garten im Frühling ist besonders schön, braucht aber auch viel Arbeit. Für viele Allergiker bereitet der Start der Gartensaison allerdings mehr Sorgen als Freude. Wer mit Pollenallergie zu kämpfen hat, der weiß: selbst kurzer Aufenthalt im Freien kann Symptome auslösen. Zum Glück gibt es auch Pflanzen bei Pollenallergie, die sehr wenig bzw. gar keine Pollen in die Luft freigeben. Wir haben eine Liste erstellt.
Pollenfreier Garten im Frühling: Blumen für Allergiker
Windblütige Pflanzen verteilen Pollen über den Wind und sind daher ungünstig für Allergiker. Sie lösen allergischen Heuschnupfen, der sich durch typische Symptome wie tränende Augen, verstopfte Nase und reizende Haut auszeichnet. Zum Glück gibt es aber Blumenarten, die klebrige, schwere Pollen haben. Sie haben eine andere Überlebensstrategie. Anstatt sich über fliegende Pollen zu vermehren, werden sie von Hummeln, Bienen und Schmetterlinge bestäubt. Deswegen blühen diese Blumen in auffälligen Farben, die die Insekten anlocken und haben ungefüllte Blüten, sodass Biene und Co. die Pollen problemlos erreichen können.
Blumen, bei denen man die Staubgefässe gleich sieht und die in Pink, Lavendel, Blau, Rot oder leuchtend Gelb blühen, gelten deswegen als allergikerfreundlich. Aber auch Blumen mit gefüllten Blüten sind ein schöner Zusatz zum allergiearmen Beet. Vor allem deswegen, weil die Pollen dort gut in der Blüte „versteckt“ sind.
- Begonien
- Katzenschwanzpflanzen
- Clematis
- Akelei
- Krokusse
- Narzisse
- Geranien
- Iris
- Lilien
- Stiefmütterchen und Hornveilchen
- Kletterrosen
- Petunien
- Phlox
- Löwenmäulchen
- Tulpen
- Eisenkraut
- Zinnie
Es gibt auch bestimmte Kreuzungen, die sich für Allergiker gut eignen. Es lohnt sich auf jeden Fall, im Gartencenter nachzufragen, denn online sind selten die allergiefreundlichen Alternativen als solche markiert. Somit steht die Gestaltung eines bunten Blumenbeetes nichts mehr im Wege. Und diese Blumen haben noch einen entscheidenden Vorteil: Sie locken Bienen an und ermöglichen die Bestäubung auch von anderen Pflanzenarten in der Nähe. Ein blühendes Blumenbeet direkt neben dem Gemüsegarten erweist sich daher als sehr nützlich.
Allergiearme Sträucher und Bäume
Es gibt auch viele Sträucher und Bäume, die gut für Allergiker sind. Wir listen mehrere Arten auf, die mindestens 150 cm hoch werden und deren Pollen ebenfalls sehr schwer sind und vom Wind nicht getragen werden können.
Sträucher:
- Azaleen
- Hibiskus
- Hortensien
- Schneeball
- Buchsbaum (wenn regelmäßig geschnitten)
- Himbeeren
- Johannisbeeren
- Rosen
Bäume:
- Obstbäume: Apfel, Kirsche, Gartenbirne, Pflaume
- Palmen: Chinesische Livingstonpalme (weibliche Blüten)
- Schlankes Afrogelbholz (immergrüner Nadelbaum)
- Hartriegel
- Europäische Stechpalme
- Magnolienbaum
- roter Ahorn (weibliche Blüten)
Obwohl die oben aufgelisteten Arten als allergikerfreundlich gelten, sollte der Hobby-Gärtner bei der Pflege einiges beachten. Sträucher und Bäume werden am besten direkt nach Regen geschnitten – dann ist die Pollenanzahl in der Luft deutlich geringer und der Regen hat auch die Pollen in den Blüten quasi abgewaschen. Alternativ kann man sie vor dem Frühjahrsschnitt mit Wasser besprengen.
Pollenarme Kräuter
Zum Glück sind die meisten Krautarten pollenarm. Das liegt daran, dass die Pflanzen von Insekten bestäubt werden. Umso mehr – einige Kräuter können sogar die Beschwerden lindern. Dazu zählen unter anderem:
- mediterrane Kräuter wie Thymian, Lavendel, Oregano, Salbei und Rosmarin
- Pfefferminze
- Petersilie
- Eukalyptus kann sogar den Heuschnupfen lindern
- Kamille
Gibt es pollenfreie Gräser?
Die meisten Gräser gelten als Allergieauslöser. Deswegen empfiehlt es sich, die Rasenfläche so kompakt wie möglich zu halten. Auch Ziergräser in Kübeln, die oft als Sichtschutz verwendet werden, sollten vermieden werden. Eine Ausnahme gibt es zum Glück: Sankt Augustine Gras ist eine Art, die sich als Lückenfüller in Kübeln bietet.
Gartenpflege: Nützliche Tipps für das Frühjahr
Allergien können übrigens auch durch direkten Kontakt mit bestimmten Pflanzenteilen ausgelöst werden. Dabei sollte man zwischen giftigen Pflanzen, die für alle Menschen gefährlich sind, und Allergieauslösern, die nur bei Allergikern eine Reaktion hervorrufen, unterscheiden. Die passende Kleidung – Handschuhe, Hosen und Blusen mit langen Ärmeln – kann der Ausbruch einer allergischen Reaktion verhindern.
Im Frühling sind nicht nur Pollen, sondern auch Schimmelpilzsporen auf dem Vormarsch. Sie sind zunächst im Boden zu finden, gelangen aber dann bei der Gartenarbeit in der Luft und können Kontaktallergien und Asthma auslösen. Um dies zu vermeiden, kann man Sand in den Boden einarbeiten und so seine Durchlässigkeit verbessern. Zudem sollte man sparsam gießen, bleibt der Boden lange feucht, können sich die Schimmelpilze vermehren.
Der Frühling stellt eine große Herausforderung vor den allergischen Gartenfans. Um die Ausbreitung von Pollen im eigenen Garten zu verringern, bieten sich pollenarme Blumen, Sträucher und Gräser. Sie sind umweltfreundlich, denn sie bieten Nahrung für zahlreiche bestäubende Insekten, und stehen in Sachen Blütenpracht den anderen Pflanzen in nichts nach.