Hier und da die ein oder andere Frucht naschen, während man gemütlich durch den eigenen Garten spaziert und darin verweilt: Klingt das nicht wunderbar? Himbeersträucher, Kirschen, Blaubeeren und Cherrytomaten sind hierfür perfekt geeignet und auch schon fast Standard im Eigengarten geworden. Doch es gibt auch essbare Bodendeckerpflanzen, die hauptsächlich zur Zierde gepflanzt werden, aber auch für den sofortigen Verzehr oder die Küche geeignet sind. Welche sind das?
Wenn Sie also Pflanzen in den Garten holen, die sowohl hübsch aussehen, als auch zum Essen geeignet sind, schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe. Hinzu kommt, dass bodendeckende Exemplare perfekte Lückenfüller sind und dabei meist wenig Platz einnehmen, sodass sie auch in kleinen Gärten willkommen sind.
Essbare Bodendeckerpflanzen zur Unkrautbekämpfung, Zierde und Ernte
Klingt wie eine Superpflanze, nicht wahr? Und im Prinzip ist auch so, denn von wie vielen anderen Pflanzen können wir das Gleiche behaupten? Folgende Exemplare sind empfehlenswert und auch sehr beliebt:
Vogelmiere für den Schatten
Wer gerne Salate isst und die üblichen Gemüsesorten wie Eisberg, Spinat, Rucola und Co. aufwerten möchten, kann dafür sorgen, dass frische Vogelmiere (Stellaria media) immer erntebereit ist. Gerade für den Schatten ist es eine Herausforderung, geeignete Pflanzen zu finden, aber mit diesem Exemplar können Sie auch diese letzten kahlen Fleckchen im Garten bepflanzen. Die Blätter sind nicht nur frisch, sondern auch gedünstet sehr lecker.
Gundermann mit Blüten in Lila
Mit hübschen Blüten in Lila zieht der Gundermann (Glechoma hederacea) alle Blicke auf sich. Hinzu kommt, dass der essbare Bodendeckerpflanzen wirklich kompakt und niedrig bleibt. Besonders die Blätter sind für den Verzehr sehr beliebt und werden beispielsweise zum Würzen von Salaten verwendet. Da das Aroma sehr intensiv ist, schmeckt das Kraut aber auch in einer Kräuterbutter bestens.
Essbare Bodendeckerpflanzen: Duftveilchen für hübsche Deko
Haben Sie nicht auch schon einmal diese hübsch angerichteten Bowls, Torten und Salate mit essbaren Blüten gesehen? Nun, warum nutzen Sie diese Idee nicht auch für Ihre eigenen Leckereien? Duftveilchen (Viola odorata) sind beispielsweise perfekt geeignet und wenn Sie ab und zu ein paar Blüten ernten, wird das nicht gleich die ganze Blume im Garten ruinieren. Hübsch und gleichzeitig mit angenehmem Duft kriechen sie über den Boden und unterdrücken dabei auch noch Unkräuter.
Kapuzinerkresse zum Essen: Blätter, Blüten und Samenkapseln
Ein etwas höher wachsender Bodendecker, der auch recht bekannt und verbreitet ist, ist die Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus). Nicht nur die leuchtend orangen, roten oder gelben Blüten sind schön anzusehen. Auch die Blätter haben eine schmückende Eigenschaft. Essbar sind hier sowohl Blätter und Blüten, als auch die Samenkapseln und all das erhalten Sie, ohne viel Mühe in die Pflege zu stecken.
Walderdbeeren als Bodendecker im Garten
Wer unbedingt essbare Bodendeckerpflanzen in den Garten pflanzen möchte, sollte auf diese Erdbeerart keinesfalls verzichten. Die kleinen Früchte sind unglaublich aromatisch und viele meinen, dass sie sogar besser schmecken als unsere Gartenerdbeeren (ich eingeschlossen). Die Blüten der Walderdbeeren (Fragaria vesca) ähneln denen der normalen und sind weiß und ebenfalls hübsch anzusehen.
Kleinwüchsige Waldheidelbeere
Essbare Pflanzen im Garten erhalten Sie auch mit der Waldheidelbeere (Vaccinium myrtillus). Hier ist es ähnlich wie bei der Walderdbeere: Sie sind kleiner als die üblichen Gartensorten, dafür aber auch intensiver im Geschmack und sogar noch gesünder. Sie mögen es schattig und im sauren Boden und sind dank ihres dichten Wuchses mit nur 40 cm Höhe perfekt bodendeckend.
Preiselbeeren in den Garten pflanzen
Preiselbeeren (Vaccinium vitis-idaea) sind zwar essbare Bodendecker, aber in Bezug auf den Geschmack nicht jedermanns Sache. Sie sind nämlich säuerlich und kommen daher eher als Zutat in verschiedenen Gerichten zum Einsatz (Soßen oder Marmelade beispielsweise), wo ein wenig Säure hinzugefügt werden soll. Gesund sind sie aber so oder so. Falls Sie noch einen Bodendecker für den Halbschatten suchen, haben Sie mit der 30 cm hohen Pflanze vielleicht genau das Richtige gefunden.
Römische Scheinkamille – Bodendeckend und heilend
Ein Meer aus weißen Blüten, die essbar und sogar heilwirkend sind: Klingt doch super, oder? Sowohl frisch gepflückt, als auch getrocknet gelagert sind die Blüten dieser Kamillenart (Chamaemelum nobile) verwendbar, wobei Sie für die Ernte eine beträchtliche Zeit haben, denn die Blütephase beginnt im Juni und dauert bis September. Hinzu kommt, dass die robust, pflegeleichte Pflanze auch im Winter grün bleibt.
Ein paar Stauden mit langer Blütezeit finden Sie hier.
Bodendecker-Tomaten? Ja, sicher!
Klingt das zu schön, um wahr zu sein? Alle Tomatenfans werden sich freuen, dass es inzwischen tatsächlich eine bodendeckende Sorte gibt und diese nennt sich „BoToma“. Im Prinzip brauchen wir hierfür nichts weiter erklären, denn die Pflegemaßnahmen unterscheiden sich nicht von der normalen Tomate. Sonnig oder zumindest halbschattig sollte es sein und man sollte regelmäßig düngen, damit die Pflanze saftige, gesunde Früchte ausbilden kann.
Welcher essbare Bodendecker könnte noch in Ihren Garten ziehen?
Falls die obige Auswahl für essbare Bodendeckerpflanzen noch nicht genug ist, schauen Sie sich die folgende Liste mit weiteren Exemplaren für Salate, Beeren und Kräuter als Bodendecker an:
- Bärentraube (Arctostaphylos uva-ursi)
- Bärlauch (Allium ursinum)
- Cranberry (Vaccinium subg. oxycoccus), immergrün
- Feldsalat (Valerianella)
- Klee (Trifolium)
- Kriechende Mahonie (Mahonia repens)
- Kriechender Rosmarin (Rosmarinus officinalis ‚Prostratus‘)
- Löwenzahn (Taraxacum)
- Moltebeere (Rubus chamaemorus)
- Neuseeländischer Spinat (Tetragonia tetragonioides), b.z.w. Spinat im Allgemeinen (bleibt nur niedrig, wenn regelmäßig abgeerntet)
- Portulak (Portulaca oleracea)
- Thymian (Thymus)
- Waldmeister (Galium odoratum)