Selten bekommt man mit dem Kauf einer neuen Pflanze einen Alleskönner. Die Schwarzäugige Susanne kommt dem aber ziemlich nahe. Das Einzige, was sie nicht kann, ist den Winter zu überstehen, aber das macht sie mit anderen Eigenschaften wett. Sie haben sich die Schönheit zugelegt und wüssten jetzt gerne, wie Sie die Thunbergia pflegen sollten?
Der richtige Standort mit der anschließenden Pflege sind essenziell für eine gesunde Pflanzenentwicklung. Nur so kann sie Ihnen das geben, was Sie von ihr erwarten. Aber glauben Sie uns, wenn wir Ihnen sagen, dass die Pflege alles andere als schwierig ist.
Was die Schwarzäugige Susanne alles kann
Es handelt sich bei diesem Exemplar um eine Kletterpflanze, die nicht nur sehr dicht wachsen kann, sondern dabei auch noch schöne Blüten ausbildet. Falls Sie noch darüber nachdenken, ob Sie sich diese Pflanze zulegen sollten, hier ein kurzer Steckbrief, wobei wir auf die Standortbedingungen und Pflegebedürfnisse später eingehen:
- Kletterpflanze mit Rankhilfe oder Hängepflanze ohne Spalier
- Wuchshöhe: zwischen 120 und 150 cm
- schnellwachsend: 20 cm pro Woche
- Lange Blütezeit: von Juni bis Oktober
- Blütenfarben: Weiß, Gelb, Orange oder gemischt
- kübeltauglich
- einjährig
- nicht winterhart, sondern frostempfindlich
- nicht giftig, Blüten sind sogar essbar (theoretisch alle Pflanzenteile, aber die Blüten gelten eher als schmackhaft)
Thunbergia pflegen als Topf- oder Gartenpflanze?
Bleibt die Schwarzäugige Susanne im Topf oder sollte sie besser in den Garten gepflanzt werden? Beides ist möglich.
- Generell gilt: Das Freiland ist für jede Pflanze die bessere Variante.
- Sollten Sie der Thunbergia den richtigen Standort im Garten zur Verfügung stellen können, pflanzen Sie sie nach dem Kauf aus.
- Der Topf sollte größer gewählt sein, damit die Blume sich gut entfalten kann.
Rankgitter, oder nicht?
Im Prinzip können Sie das selbst entscheiden, je nachdem, was Sie von der Garten- oder Topfpflanze erwarten.
- Möchten Sie Rankpflanzen kultivieren, die Ihnen eventuell sogar als Sichtschutz dient (ja, das ist auch bei der Topfpflanze möglich), brauchen Sie definitiv eine Rankhilfe. Die Triebe sind nicht stabil genug, um ohne Spalier in die Höhe zu wachsen. Auch eine Pergola können Sie mit ihr bepflanzen.
- Falls Sie kein Rankgitter verwenden, können Sie eine Hängepflanze erhalten, sodass Sie mit der Susanne Hängetopfe, aber auch Stützwände von Gartenhängen bepflanzen können.
- Kriechen, beziehungsweise auf dem Boden aufliegen, sollten die Triebe aber nicht, denn das kann auf Dauer Fäule verursachen.
Welchen Standort die Kletterpflanze braucht
Die Licht-/Sonnenverhältnisse, aber auch die Bodenbedingungen spielen wie bei allen Pflanze eine wichtige Rolle.
- Der richtige Standort
Der sonnige und warme Standort ist optimal für die aus Afrika stammende Pflanze. Das ist auch der Grund dafür, dass sie Frost nicht verträgt und nicht zu früh in den Garten ziehen sollte. Üblicherweise ist Mitte Mai aber die richtige Zeit gekommen, denn eine Gefahr für Spätfrost gibt es nicht mehr.
Richten Sie sich außerdem nach dem üblichen Wetter in Ihrer Region. Da die Susanne keinen übermäßigen Regen verträgt, sollte sie möglichst davor geschützt werden, wenn es bei Ihnen des Öfteren vom Himmel gießt. Viele Regentage bedeuten meist auch niedrigere Temperaturen. Da die Thunbergia es aber warm mag, sollten Sie ihr in diesem Fall zumindest auch einen windgeschützten Ort bieten.
Im Topf können Sie das Ganze meistens einfacher kontrollieren und ihn bei Bedarf umstellen. Falls die Blume jedoch ins Freiland kommt, sollten Sie sich den Standort im Voraus gut überlegen.
- Welchen Boden bevorzugt die Thunbergia?
In Bezug auf die Bodenbeschaffenheit gibt es einige wenige Dinge zu beachten, obwohl die Pflanze auch in normaler Erde gedeihen kann. Ob sandig oder lehmig spielt schon einmal keine Rolle. Auch wenn Ihr Gartenboden kalkhaltig ist, müssen Sie sich keine Sorgen machen.
Jedoch benötigt die Schwarzäugige Susanne ausreichend Nährstoffe für ihren üppigen Wuchs, weshalb Sie regelmäßig düngen sollten, falls Ihr Boden eher nährstoffarm ist. Ein humusreicher Boden mit einem pH-Wert von um den Neutralpunkt ist empfehlenswert.
Thunbergia pflegen für üppigen Wuchs
Ihre Schwarzäugige Susanne steht jetzt also glücklich an ihrem neuen Platz. Was nun?
- Bewässerung
Der Boden sollte möglichst nie austrocknen. Dabei achten Sie aber auch unbedingt darauf, das überschüssige Wasser zu entfernen, denn Staunässe beeinflusst erst die Blütenmenge negativ und auf Dauer faulen die Wurzeln, was zum Absterben der Thunbergia führt.
- Wie Sie die Schwarzäugige Susanne düngen
Wie bereits erwähnt, ist eine nährstoffreiche Erde wichtig. Im Topf können Sie passende Blumenerde verwenden, im Garten mischen Sie dafür am besten Kompost oder anderen organischen Dünger (z. B. Hornmehl oder -späne) unter die Pflanzerde.
Die hungrige Pflanze wird die zugegebenen Nährstoffe recht schnell aufbrauchen, deshalb sollten Sie ihr ab sofort im 2-Wochen-Takt Flüssigdünger verabreichen. So bekommt sie alles, was sie für ihren schnellen, dichten und blütenreichen Wuchs benötigt.
- Helfen Sie der Kletterpflanze
Bevor sie in der Lage ist, sich selbst am Gitter emporzuklimmen, müssen sie der Pflanze in den ersten Wochen eventuell ein wenig helfen. Hierfür führen Sie längere Triebe, die das Gitter nicht zu finden scheinen, einfach mit der Hand in die richtige Richtung und wickeln sie vorsichtig um die Rankhilfe.
Achtung: Denken Sie daran, dass die Triebe sich immer entgegen dem Uhrzeigersinn winden und genau so sollten auch Sie sie wickeln, wenn das notwendig ist.
Überprüfen Sie die Pflanze regelmäßig, damit Sie verirrte Triebe beizeiten umleiten können. Seien Sie beim Lösen vorsichtig.
Wie Sie die Rankpflanze überwintern
Während Sie Ihre Thunbergia pflegen, stellen Sie sich vielleicht bald (spätestens zum Ende der Saison) auch die Frage, was Sie mit ihr im Winter machen. Wahrscheinlich wundern Sie sich sogar, ob es überhaupt Sinn macht, wenn es sich doch eigentlich um eine einjährige Pflanze handelt.
Ausgepflanzte Thunbergia werden den Winter nicht überleben. Bereits ab dem ersten Frost beginnen sie abzusterben. Topfpflanzen können jedoch überwintert werden, was zwar nicht weiter kompliziert, aber eigentlich unnötig ist. Die Blüte wird in der kommenden Saison weniger üppig ausfallen, daher lohnt es sich eher, die Blume einfach wieder auszusäen.
Falls Sie die Überwinterung dennoch testen möchten:
- Holen Sie die Susanne rechtzeitig ins Winterquartier. Unter 10 Grad sollten die Temperaturen noch nicht gefallen sein.
- Dieselbe Temperatur ist auch optimal für die gesamte Überwinterungszeit.
- Wässern Sie sparsamer. Die Kletterpflanze sollte weder austrocknen noch ständig nass stehen. Überwässerung ist im Winter jedoch ein erhöhtes Risiko, da die Töpfe langsamer austrocknen, was man oft vergisst und wie gewohnt weiter gießt.
- Düngen Sie nicht.
- Schneiden Sie Thunbergia im Februar komplett zurück.