Kein Problem, denn es gibt einige im Herbst blühende Kletterpflanzen, die Sie im und für den Herbst pflanzen und nicht selten auch untereinander kombinieren können. Welche sind das?
Die Passionsblume für den Kübel
Eine wahre Schönheit, die manch einem nicht unbedingt gleich in den Sinn kommt, ist die Passionsblume (Passiflora). Ein großer Fehler, denn ihre einzigartigen Blüten sehen nicht nur unglaublich hübsch aus, sondern sind aufgrund der langen Blütephase vom späten Frühling und den ganzen Sommer hindurch bis in den Oktober hinein eine hervorragende Nahrungsquelle für einen Großteil der Nützlinge in Ihrem Garten.
Blüht Ihre Passionsblume nicht? Daran könnte es liegen.
Die Pflanze benötigt einen sonnigen Standort, kann aber auch im Halbschatten gedeihen, falls es nicht anders geht. Bedenken Sie, dass die Passionsblume nicht winterhart ist und daher besser in einem Kübel mit Rankhilfe kultiviert wird. So können Sie sie bequem überwintern und im Frühjahr wieder nach draußen stellen, um die Blüten aufs Neue zu genießen.
Die orange Klettertrompete
Die Amerikanischen Klettertrompeten (Campsis radicans) sind ebenso im Herbst blühende, rankende Pflanzen, die es am liebsten sonnig mögen. Sie klettern nicht nur Rankgitter empor, sondern auch Mauern. Um ihre schönen Blüten entwickeln zu können, braucht sie ausreichend Nährstoffe, sodass man regelmäßig düngen sollte. Ihre Blütezeit beginnt im Juli und kann sich bis in den Oktober hinein ziehen. Die Pflanze ist eine optimale Nahrungsquelle für Bienen.
Kletterrosen sind pflegeleichte, im Herbst blühende Kletterpflanzen
Ebenso echte Dauerblüher sind die Kletterrosen, die mit ihrer Blütenpracht ab Juni beeindrucken und diese bis Oktober beibehalten können, auch wenn es zu kurzen Blühpausen kommen kann. Die zwischen drei und fünf Meter hohen Sommer- und Herbstblüher vertragen die pralle Sonne über mehrere Stunden nicht so gut, weshalb Sie sie am besten auf der Ostseite oder notfalls auch auf der Westseite Ihres Hauses einpflanzen sollten.
Der unscheinbare Efeu mit immergrünem Laub
Kommen wir zu einer etwas unscheinbaren Pflanze, was die Blüte betrifft. Diese erscheint recht spät (September und Oktober) und ist durch ihre kleine Größe und der weißgelben Farbe eher weniger auffällig. Nichtsdestotrotz ist der Efeu (Hedera helix) ein wertvoller Zusatz für den Garten, denn gerade die späte Blütezeit versorgt die Insekten noch eine Weile mit wertvoller Nahrung, wo andere Pflanzen längst verblüht sind.
Vermeiden Sie beim Efeu unbedingt direkte Sonne, da er sie alles andere als gut verträgt. Hell sollte es aber trotzdem sein, nur eben in einer schattigen Lage. Achten Sie auch darauf, dass der Boden nicht zu lange zu trocken ist, denn die Pflanzen liebt Feuchtigkeit.
Der schnellwüchsige Schlingknöterich
Die Blüten des Schlingkröterichs (Fallopia aubertii) erstrahlen in schlichtem Weiß, Gelb oder Rosa, doch diese Kletterpflanze beeindruckt außerdem auch mit einem schnellen Wuchs und vor allem mit ihrer Pflegeleichtigkeit. Die Blütezeit reicht von Juni/Juli bis Oktober. Mit einer maximalen Wuchshöhe von 8 bis 15 Metern können Sie bequem lange Gitter, Bögen und Pergolen mit diesem Kletterprofi bepflanzen.
Selbst in Bezug auf den Standort stellt die Kletterpflanze keine hohen Ansprüche. Ob Schatten, Halbschatten oder Sonne, sie wächst an allen Plätzen gleichermaßen fleißig. Aufgrund ihres schnellen Wuchses lohnt es sich, die Pflanze regelmäßig zu düngen, denn so lässt sich die Wuchsgeschwindigkeit sogar noch erhöhen. Besondere Anforderungen an den Boden stellt der Schlingknöterich nicht, außer, dass er eine normale Feuchte haben soll. Gießen Sie also mäßig und regelmäßig.
Die Waldrebe: Ist sie nicht eigentlich ein Sommerblüher?
Ja, so ist es. Doch heutzutage gibt es ja von den meisten Pflanzen auch zahlreiche Züchtungen und daher kann man auch unter dieser Schönheit ein Exemplar finden, dass zwar im Sommer mit der Blüte beginnt, diese aber bis in den Oktober hinein trägt: die Clematis serratifolia ‘Golden Tiara’. Sie besitzen eine gelbe Farbe und erscheinen bereits im Juni, sodass Sie sich den ganzen Sommer über an ihnen erfreuen können.
Diese Sorte sollte an einem sonnigen bis halbschattigen Standort stehen. Wie alle Waldreben mag sie einen feuchten und kühlen Fuß, den Sie ihr mit einer Schicht Mulch garantieren können. Suchen Sie winterharte Herbstblüher, treffen Sie mit dieser Clematis genau die richtige Wahl, denn sie verträgt Temperaturen von sage und schreibe bis zu Minus 34 Grad problemlos. Um die Pflanze nicht um ihre Blüte zu bringen, bedenken Sie in Bezug auf den Rückschnitt, dass diese Sorte der dritten Schnittgruppe angehört. Das bedeutet, dass sie auf etwa einen halben Meter über dem Boden zurückgeschnitten werden sollte.
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