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Rhododendren – die wunderschönen, immergrünen Sträucher, die in vielen Gärten eine prächtige Farbpracht liefern. Aber gerade im Winter können diese Pflanzen unter den kalten Temperaturen und trockenen Winden leiden. Damit Ihre Rhododendren gesund und kräftig durch den Winter kommen, sollten Sie ein paar einfache, aber wichtige Pflegeschritte beachten.
Warum Rhododendren im Winter Schutz brauchen
Obwohl Rhododendren robuste Pflanzen sind, sind sie gerade im Winter empfindlich gegenüber Kälte. Das Problem? Kälte allein ist es nicht, sondern die Kombination aus eisigen Winden und trockenem Boden. Kalte Winde entziehen den Blättern Feuchtigkeit, und wenn der Boden gefroren ist, kann die Pflanze kein Wasser nachziehen. Das Ergebnis? Die Blätter welken, und in extremen Fällen können ganze Zweige absterben.
Ideal ist es, den Rhododendron an einem geschützten Ort zu pflanzen – Halbschatten im Winter und Sonne im Frühjahr sind perfekt. Ein Platz, der vor kalten Winden abgeschirmt ist, verringert die Gefahr von Frostschäden erheblich.
Warum Rhododendronblätter hängen und sich einrollen
Ein häufiges Phänomen bei Rhododendren im Winter ist das Hängen und Einrollen der Blätter. Viele Gartenbesitzer fragen sich, ob dies ein Zeichen von Krankheit oder Schädlingsbefall ist – doch keine Sorge, es handelt sich um einen natürlichen Schutzmechanismus der Pflanze. Bereits bei Temperaturen um die 2 °C beginnen die Blätter leicht zu hängen. Sinkt die Temperatur auf den Gefrierpunkt (0 °C), rollen sich die Blätter an den Rändern ein. Bei Temperaturen unter -4 °C sind die Blätter dann fest eingerollt.
Dieser Vorgang, auch als thermonastische Blattbewegung bekannt, hilft der Pflanze, sich vor Kälte und Wasserverlust zu schützen. Kalte, trockene Winde können nämlich dazu führen, dass den Blättern zu viel Feuchtigkeit entzogen wird, ohne dass genügend Wasser aus dem gefrorenen Boden nachkommt. Durch das Einrollen der Blätter reduziert der Rhododendron die Oberfläche, über die Wasser verdunsten kann, und minimiert so den Schaden.
Interessanterweise zeigen nicht alle Rhododendrenarten dieses Verhalten. Während das bei Rhododendron catawbiense häufig vorkommt, reagiert zum Beispiel Rhododendron ponticum weniger stark auf die Kälte und zeigt diese Reaktion nicht.
Wenn Sie also bemerken, dass Ihre Rhododendronblätter im Winter hängen oder eingerollt sind, sollten Sie sich keine Sorgen machen – sobald die Temperaturen wieder steigen, erholen sich die Blätter von selbst.
Wurzelaktivität im Winter – Was passiert unter der Erde?
Während die oberirdischen Teile des Rhododendrons im Winter in eine Art Ruhezustand verfallen, bleiben die Wurzeln aktiv. Ja, richtig gehört! Die Wurzeln sind während der Wintermonate nicht komplett inaktiv. Wenn der Boden nicht unter -7 °C fällt, können sie sogar noch weiterwachsen. Sobald der Boden leicht auftaut und Temperaturen zwischen 0 °C und 5 °C erreicht, erwachen die Wurzeln aus ihrer Winterruhe. Diese Fähigkeit der Wurzeln, auch im Winter Wasser aufzunehmen, ist essenziell, um das Austrocknen der Blätter zu verhindern.
Besonders wichtig ist ein guter Schutz der Wurzeln vor Frost. Eine dicke Schneedecke kann den Boden isolieren und die Wurzeln vor Frost schützen. Später Schneefall, wenn der Boden bereits gefroren ist, kann hingegen das Gegenteil bewirken. Wiederholtes Einfrieren und Auftauen des Bodens kann die feinen Wurzeln schädigen, die für die Wasser- und Nährstoffaufnahme verantwortlich sind. Deshalb ist es so wichtig, den Boden gut zu mulchen und vor starken Temperaturschwankungen zu schützen.
Welche Rhododendren brauchen besonderen Winterschutz?
Junge Pflanzen
Neu gepflanzte oder noch junge Rhododendren haben noch kein tiefes Wurzelsystem entwickelt und sind daher empfindlicher. Sie sollten mit Jutesäcken oder speziellen Frostschutzabdeckungen geschützt werden, bis sie sich akklimatisiert haben. Eine empfehlenswerte Option finden Sie hier auf Amazon. Achten Sie jedoch darauf, die richtige Größe der Abdeckungen auszuwählen, damit sie die Pflanze nicht einengen.
Empfindliche Sorten
Einige Rhododendrenarten sind anfälliger für Kälte, insbesondere solche, die aus wärmeren Regionen stammen. Hybriden wie Rhododendron ‘Catawbiense’ oder Rhododendron ‘Nova Zembla’ brauchen in besonders kalten Wintern zusätzlichen Schutz.
Knospende und blühende Sorten
Rhododendren mit empfindlichen Blütenknospen, wie manche laubabwerfende Azaleen, benötigen zusätzlichen Schutz, um die Blütenknospen vor Frostschäden zu bewahren. Insbesondere in Gegenden mit starken Temperaturschwankungen im Winter sollten diese Pflanzen geschützt werden.
Es gibt jedoch auch Sorten, die für ihre Kälteresistenz bekannt sind. Rhododendron ‘P.J.M.’ ist eine besonders winterharte Sorte, aber auch andere wie Olga Mezitt und Spring Parade haben sich in strengen Wintern als widerstandsfähig erwiesen.
So schützen Sie Ihre Rhododendren im Winter:
Mulch schützt die Wurzeln
Rhododendren haben ein sehr flaches Wurzelsystem. Deshalb ist es besonders wichtig, den Boden um die Pflanze mit einer dicken Mulchschicht zu bedecken. Verwenden Sie dafür etwa 10 cm organischen Mulch, wie Rindenmulch oder Piniennadeln. Das schützt die Wurzeln vor Kälte und reduziert die Verdunstung von Wasser aus dem Boden.
Richtig gießen
Bevor der erste Frost einsetzt, ist es wichtig, Ihre Rhododendren durchdringend zu wässern, um sie gut mit Wasser zu versorgen. Doch auch während des Winters sollten Sie die Pflanzen im Auge behalten. Wichtig ist es, nicht zu häufig zu gießen.
Statt kleinen Wassermengen täglich, empfiehlt es sich, alle drei bis vier Wochen kräftig zu wässern – und das nur bei trockenem und klarem Wetter. Besonders bei frisch gepflanzten Rhododendren ist dies entscheidend, da ihre Wurzeln noch nicht tief genug reichen. Wenn der Unterboden gefroren ist, achten Sie darauf, nur die oberste Schicht leicht zu befeuchten, um Staunässe zu vermeiden.
Windschutz anlegen
Kalte Winde sind einer der Hauptgründe für Kälteschäden. Ein Windschutz aus Vlies (wie dieser auf Amazon) kann die Winde bremsen und die Verdunstung der Blätter reduzieren. Achten Sie darauf, die Pflanze nicht komplett abzudecken – die American Rhododendron Society empfiehlt, niemals die Oberseite der Pflanze zu bedecken, damit genügend Luftzirkulation gewährleistet ist.
Sie können also den Winterschutzsack am unteren Ende aufschneiden und mit Pflanzenstützstäben eine geeignete Konstruktion schaffen, die der Pflanze zusätzlichen Halt bietet, ohne die Luftzirkulation zu beeinträchtigen.
Schutz bei starkem Schneefall
Wenn Sie in einer milden Region leben, die gelegentlich von starkem Schneefall betroffen ist, sollten Sie Ihren Rhododendron etwas schützen, um ein Brechen der Äste zu verhindern. In Gebieten, in denen es regelmäßig schneit, ist dies normalerweise nicht nötig.
Bei regelmäßigem Schneefall kann sich der Schnee nach und nach auf den Pflanzen ansammeln, wodurch sich die Äste langsam an das zusätzliche Gewicht anpassen können. Gelegentliche schwere Schneefälle hingegen zwingen die Äste dazu, sich plötzlich stark zu biegen, was häufig zu Bruch führt. Um dies zu verhindern, können Sie bei starkem Schneefall eine Decke, Jutesack oder eine Plane über die Pflanze legen, um den Ästen zusätzliche Stabilität zu geben.
Ein paar lange Stöcke in die Pflanze gesteckt, können der Abdeckung zusätzlichen Halt geben. Ein einfacher Trick ist es, eine Schaufel in den Boden zu stecken, um die Plane zu stabilisieren. Entfernen Sie die Abdeckung jedoch, sobald sich das Wetter bessert.
Für besonders ambitionierte Gärtner besteht auch die Möglichkeit, Mini-Gewächshäuser um den Rhododendron herum zu bauen, um einen noch besseren Schutz zu bieten.
Was tun bei Frostschäden?
Sollten Ihre Rhododendren trotz aller Vorsicht Frostschäden erlitten haben, schneiden Sie die betroffenen Blätter und Triebe im Frühjahr ab. So können sich die Pflanzen schnell erholen und kräftig neu austreiben.
Quelle:
American Rhododendron Society: Caring for Rhododendrons in Winter by Steve Henning