Wie die meisten Exoten ist auch die Physalis eine mehrjährige Pflanze. Mit der richtigen Pflege kommt sie gut durch den Winter und trägt auch im nächsten Jahr reichlich Früchte. Was Sie dabei beachten sollten, erklären wir Ihnen im heutigen Artikel.
Physalis zuerst ernten und dann überwintern
Wann die Physalis überwintern wird, hängt von mehreren Faktoren ab. Grundsätzlich gilt: die Pflanzen kommen kurz nach der Ernte und noch vor dem ersten Frost ins Winterquartier. Da sich hierzulande die Erntezeit bei warmem Wetter bis Mitte Oktober erstrecken kann, wird der Exot in der Regel erst Anfang November eingetopft. In kälteren Regionen kann man den Reifeprozess beschleunigen, indem man die Pflanzen über Nacht mit Vlies abdeckt. Sollte dieser Trick nicht helfen, kann die Pflanze mitsamt Früchten drinnen gebracht werden. Grüne Früchte sollten auf keinen Fall geerntet werden – sie reifen nicht nach und sind giftig. Die gute Nachricht: Wenn die Pflanze im Winterquartier hell und frostfrei steht, dann trägt sie im nächsten Jahr früher Früchte, die dann schneller erntereif werden.
Ist der Exot winterhart? Diese Temperaturen kann die Pflanze vertragen!
Die Physalis ist nicht winterhart und hat eine sehr geringe Kältetoleranz. Temperaturen unter 5 Grad Celsius kann sie nur kurzfristig aushalten, muss aber dann schnellstmöglich reingeholt werden. Kübelpflanzen reagieren dabei empfindlicher als Gartenpflanzen auf Temperaturschwankungen.
Im Herbst kann die Gartenpflanze eingetopft werden
Beetpflanzen werden im Herbst ausgegraben und eingetopft. Die Physalis hat einen kompakten Wuchs und erreicht selten ihre maximale Höhe von 2 Metern. Dafür hat die Pflanze aber große Wurzelballen. Als optimal erweist sich daher ein Topf mit 25 bis 35 Litern Erdvolumen und einer Höhe von 45 cm. Kübelpflanzen werden im Herbst nicht umgetopft, man kann aber bei Bedarf die Erde austauschen. Als optimal erweisen sich durchlässige, torffreie Substrate für Gemüse wie z.B. Tomatenerde. Man kann aber auch Blumenerde nehmen und etwas Steinmehl beimischen.
Zurückschneiden: Notwendig oder doch nicht?
Vorerst: Während der Wachstumsphase im Frühling und die Fruchtbildung im Sommer sollte die Physalis regelmäßig ausgegeizt werden, um die Bildung von gesunden und großen Früchten zu fördern. Im Herbst ist dann ein schonender Rückschnitt empfehlenswert. So kann die Pflanze während der Ruhephase ihr Wurzelwerk weiter ausbilden. Zudem sind die geschnittenen Pflanzen besser vor Pilzkrankheiten und Bakterien im Winterquartier geschützt.
Physalis im Topf überwintern: So machen Sie es richtig!
1. Ist die Erntezeit bereits vorbei, kann es mit der Überwinterung losgehen. Zuerst werden alle Pflanzen auf Schädlingen und Krankheiten überprüft. Überwintert werden nur vitale, kräftige Exemplare ohne Frostschäden.
2. Wählen Sie einen frostfreien, sonnigen Tag und graben Sie die Wurzelballen vorsichtig aus. Ziehen Sie die Pflanze dann vorsichtig am Ansatz.
3. Füllen Sie einen Topf bis zur Mitte mit Erde und buddeln dann vorsichtig die Wurzeln ein. Bedecken Sie die Wurzeln komplett mit Erde.
4. Falls es noch einige grüne Früchte gibt, dann kann man sie einfach lassen. Wurde die Pflanze allerdings überhaupt nicht geerntet, dann sollte man mindestens die Hälfte der Früchte entfernen.
5. Nach dem Eintopfen können Sie die Pflanze gleich zurückschneiden. Einfach die Physalis um ein Drittel einkürzen, alle gelben und braunen Blätter entfernen. Wenn es Triebe gibt, die kein Sonnenlicht abbekommen, dann diese direkt abschneiden. Jetzt ist auch der richtige Zeitpunkt, Stecklinge zu schneiden.
4. Die Pflanze kann jetzt ins Winterquartier gebracht werden.
Welches Winterquartier eignet sich am besten? Kann man Physalis in der Wohnung halten?
Der Exot wird hell und warm überwintert. Die Raumtemperatur sollte zwischen 5° Celsius und 15° Celsius liegen. Ein unbeheizter Raum mit Fenster ist das perfekte Winterquartier. Gut eignen sich zum Beispiel ein Wintergarten oder ein Keller. Sie können die Pflanze auch in der Wohnung halten, solange Sie ein unbeheiztes Zimmer (z.B. Gästezimmer) haben.
Im Winter, also ab Ende November, können Sie die Wassergaben reduzieren. Die Düngegaben sollten bereits Ende September eingestellt werden. Ansonsten braucht die Pflanze keine besondere Pflege und kommt gut durch den Winter.
So vermehrt man Physalis über Stecklinge
Aus gesunden Seitentrieben kann man Stecklinge schneiden und die Pflanze vermehren. Zu diesem Zweck einfach zuerst Früchte und Verblühtes entfernen. Dann die Spitze abschneiden, die Seitentriebe um ein Drittel einkürzen. Etwa 4 bis 5 Blätter pro Steckling lassen und die Stecklinge in ein tiefes Glas mit Wasser geben. Die Stecklinge verwurzeln relativ schnell und können dann in Töpfe mit Anzuchterde gesetzt werden, wo sie den Winter verbringen. Nach den Eisheiligen dürfen sie ins Freie ausgepflanzt werden.