Doch damit die Heckenpflanzen gut gedeihen können, sollten einige Dinge beachtet werden, sowohl beim Hochbeet selbst, als auch bei der Pflanzenwahl. Mit der richtigen Vorgehensweise erhalten Sie ein praktisches Hochbeet im Garten mit Sichtschutzfunktion.
Die Vorteile einer Hecke im Hochbeet
1. Eine schnellere oder günstigere Hecke
Einer der größten Vorteile ist wahrscheinlich, dass Sie mit dieser Methode bedeutend schneller eine hohe Sichtschutzhecke erhalten, als wenn Sie die Pflanzen direkt in den Gartenboden pflanzen würden. Ein Hochbett ist meist um die 100 cm hoch. Baumschulen empfehlen, beim Kauf immer eine Pflanzengröße zu wählen, die bereits mindestens einem Drittel der gewünschten Heckenhöhe entspricht. Wenn Sie also eine 2 Meter hohe Hecke wünschen, sollten die Pflänzchen beim Setzen um die 65 cm groß sein.
Wenn Sie nun aber dank des Hochbeets bereits einen Meter einsparen können, können Sie folgendermaßen profitieren:
- Sie rechnen nur noch mit der nötigen Resthöhe (vom Hochbeet aus gemessen) und können somit kleinere Pflanzen kaufen, die günstiger sind,
oder
- Sie bleiben bei der Mindesthöhe, die Sie vom Boden aus gemessen wählen würden (also in unserem Beispiel die 65 cm) und erhalten dadurch die Endhöhe viel schneller.
2. Ästethik
Klar, auch normale Hecken sind sehr schön anzusehen, unabhängig davon, welche Pflanzenarten Sie gewählt und gemischt haben. Doch stehen sie erhöht auf dieser Art Podest, wirken sie noch imposanter. Besonders, wenn als Stützmauer Naturstein oder moderner Beton gewählt wird, entsteht eine elegante Optik, die außerdem für Struktur sorgt. Soll das Ganze natürlicher wirken, ist auch Holz geeignet.
3. Einfache Pflege
Einer der vielen Gründe, weshalb man sich heutzutage oft für Hochbeete entscheidet, anstatt für die klassischen auf Bodenebene, ist, dass die Arbeit darin bequemer ist. Man muss zum Unkrautjäten nicht die ganze Zeit in die Hocke oder auf die Knie gehen, sondern kann stehen. Und das ist auch sehr praktisch, wenn man seine Hecke unkrautfrei halten möchte. Aber auch, wenn man zwischendurch mal hier und da ein paar niedrige Zweige stutzen möchte, erweist sich das Hochbeet als praktisch. Haben Sie Spalierobst als Hecke gewählt? Dann wird auch die Ernte ein Klacks!
4. Perfekt für Pflanzen mit Rhizomsperre
Es gibt Pflanzenarten, die recht invasiv sind, und deshalb mit einer Rhizomsperre eingepflanzt werden sollte. Dazu gehört beispielsweise der Bambus. Es wäre bedeutend anstrengender, diese Sperre in den Boden zu graben, als sie beim Bau eines Hochbeets gleich zu integrieren. Daher ist das erhöhte Beet beispielsweise für eine Bambushecke sehr praktisch.
Wie Sie das Beet gestalten sollten
Wichtig sind robuste Stützwände, die das hohe Gewicht der Erde im Inneren später halten können. Sie können wahlweise aus Holz, Stein, Beton oder Metall (Cortenstahl ist besonders beliebt) bestehen. Beim Befüllen ist eine Drainageschicht sehr wichtig, um Staunässe zu verhindern. Darauf werden dann organische Materialien wie Blätter und Zweige verteilt, woraufhin mit Kompost und Blumenerde aufgefüllt wird.
Etwas graben müssen Sie trotzdem: Das Hochbeet sollte mindestens 30 cm tief in den Boden gesetzt werden, um einen guten Halt zu bekommen. Der Standort befindet sich optimalerweise in der Sonne oder zumindest im Halbschatten, denn im Schatten fühlen sich zahlreiche Heckenpflanzen nicht wohl.
Weitere Tipps finden Sie in diesem Artikel.
Welche Pflanzen für die Hecke im Hochbeet?
Zum einen müssen Sie entscheiden, ob Sie einen Sichtschutz kreieren möchten. In diesem Fall sollten Sie Heckenpflanzen wählen, die auch eine ausreichende Höhe erreichen können. Dient die Hochbeethecke lediglich der Zierde, können Sie auch mittelgroße Pflanzenarten wählen oder solche, die eher langsam wachsen.
Hohe Hecken erhalten Sie mit:
- Bambus (Fargesia oder Phyllostachys-Arten)
- Eibe (Taxus baccata)
- Feldahorn (Acer campestre)
- Hainbuche (Carpinus betulus)
- Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus)
- Liguster (Ligustrum vulgare)
- Rotbuche (Fagus sylvatica)
- Sommerflieder (Buddleja davidii)
- Stechpalme (Ilex aquifolium)
- Thuja (Thuja occidentalis)
Für mittelhohe Hecken im Hochbeet eignen sich folgende Exemplare. Da sie im erhöhten Beet stehen, können Sie ebenfalls eine Sichtschutzfunktion einnehmen, was unter normalen Umständen weniger umsetzbar wäre.
- Berberitze (Berberis thunbergii)
- Buchsbaum (Buxus sempervirens)
- Deutzie (Deutzia gracilis)
- Felsenbirne (Amelanchier lamarckii)
- Fingerstrauch (Potentilla fruticosa)
- Hibiskus (Hibiscus syriacus)
- Kleine Stechpalme (Ilex crenata)
- Lavendelheide (Pieris japonica)
- Roter Hartriegel (Cornus sanguinea)
- Spierstrauch (Spiraea japonica)
- Sommerflieder (Buddleja davidii)
- Thuja ‘Smaragd’
- Zwerg-Lorbeer (Prunus laurocerasus)
Kleine Heckenpflanzen sind:
- Berberitze (Berberis thunbergii)
- Buchsbaum (Buxus sempervirens)
- Deutzie (Deutzia gracilis)
- Fingerstrauch (Potentilla fruticosa)
- Heckenrose (Rosa rugosa)
- Lavendel (Lavandula angustifolia)
- Kleine Stechpalme (Ilex crenata)
- Kriechspindel (Euonymus fortunei)
- Polsterphlox (Phlox subulata)
- Rote Johannisbeere (Ribes rubrum)
- Steinbrech (Saxifraga x arendsii)
- Zwerg-Lorbeer (Prunus laurocerasus)
- Zwergspiere (Spiraea japonica)
Sie können die Hecke unterpflanzen
Wenn Sie möchten, können Sie für die Unterpflanzung weitere Exemplare ins Hochbeet setzen. Achten Sie hierbei besonders auf den Standort und bedenken Sie, dass die Heckenpflanzen ebenfalls Schatten werfen. Hängepflanzen sind in diesem Fall eine tolle Idee für Kombipartner.
Für die Unterpflanzung im Schatten eignen sich diese Pflanzen.
Kleines Hochbeet mit Buchsbaum und Bäumchen