Tomaten, Gurken und Radieschen mögen es sonnig. Paprika, Basilikum und Oregano können ebenfalls nicht im Schatten gedeihen. Doch es gibt auch Nutzpflanzen, die nicht unbedingt den ganzen Tag lang in der Sonne liegen müssen. Ist der eigene Garten oder Balkon nach Norden ausgerichtet, dann ist vor allem Geduld gefragt. Doch die Mühe lohnt sich auf jeden Fall, denn mit bisschen Vorkenntnisse steht einem Gemüsegarten nichts im Wege. Wir kommen den Hobby-Gärtnern zur Hilfe und bieten eine Liste mit passenden Pflanzarten. Was Sie dabei beachten müssen und wie Sie die Herausforderung mit viel Kreativität meistern, erraten wir Ihnen ebenfalls im Artikel.
Gemüse für Halbschatten – wie viel Stunden Sonne am Tag brauchen die Nutzpflanzen?
Gemüse und vollsonnige Standorte gehen für die meisten Gärtner Hand in Hand. Und in der Tat – empfindliche Nutzpflanzen wie Tomaten oder Gurken können wirklich Schatten, Wind und Kälte nicht gedeihen und wachsen am schnellsten in sonnigen Standorten. Wer jedenfalls einen solchen passenden Standort einfach nicht hat – es sei, weil er schon angepflanzt ist, oder weil ein Haus/ ein Baum Schatten auf das Grundstück wirft – der muss nicht aufgeben und auf ein Kräuter- bzw. Gemüsegarten komplett verzichten. Hier helfen eine durchdachte Pflanzenauswahl und bisschen Geduld.
Als Faustregel gilt in diesem Fall: wenn Sie die Pflanze für seine Wurzeln oder Früchte anbauen, dann sollten Sie sich einen sonnigen Standort aussuchen. Das Bedeutet, das Beet sollte über 6 Stunden am Tag in der Sonne liegen. Wenn Sie jedenfalls die Blätter, die Stiele oder die Knospen gebrauchen, dann ist ein Standort im Halbschatten (also von 3 bis 6 Stunden Sonne am Tag) völlig in Ordnung. Keine Nutzpflanze wird im dichten Schatten eines Laubbaumes (weniger als 3 Stunden direktes Sonnenlicht am Tag) aushalten.
Gemüse für Halbschatten – Rukola wächst schnell
Die Rukola ist eine anspruchslose Pflanze, die sich schnell im Garten verbreitet und selbst im Halbschatten wächst. Doch hier teilen sich die Meinungen – was die Einen als leckere Nutzpflanze beschreiben, ist für die Anderen komplett geschmacklos.
Gemüse für halbschattige Standorten – Bohnen
Ähnlich wie Erbsen, sind Bohnenpflanzen ein echtes Geschenk für die Hobby-Gärtner: sie wachsen schnell und sind, was die Sonne angeht, ziemlich anspruchslos. Besonders empfehlenswert sind alle Stangenbohnen-Arten. Sie benötigen nur eine Rankhilfe, um die sie selber hochwinden. Erntereif werden die Stangenbohnen frühestens drei Monaten nach dem Aussaat im Mai. Mitte bis Ende August werden also normalerweise die Hülsen gepflückt.
Gemüse für Halbschatten – rote Beete
Die Rote Beete lässt sich leicht kultivieren und gedeiht überraschenderweise problemlos im Halbschatten. Zusammen mit Buschbohnen kann sie in einer Mischkultur angepflanzt werden. Die Pflanze liebt gelockerten, durchlässigen und gedüngten Boden, der nass gehalten werden muss. Eine regelmäßige Wässerung stellt sicher, dass die Rüben schneller erntereif werden.
Brokkoli wachsen problemlos im Halbschatten
Brokkoli gehören zu diesen Pflanzen, die die sonnigen Beete umranden können. Das Kopfgemüse ist an halbschattigen Standorten gewohnt und kann bei richtiger Pflege zweimal im Sommer geerntet werden – ein großer Vorteil, da die empfindlichen Röschen selbst bei einer Haltung im Kühlschrank maximal 3-4 Tage aushalten können. Wichtige Rolle für die frühe Erntereife spielt dabei der nasse, nährstoffreiche und kalkhaltige Boden. Schon nach dem Aussaat wird der Kohl gründlich gewässert. Nach drei Wochen können Sie Dünger geben.
Der Rosenkohl wird erst im Herbst geerntet
Wenn es um Gemüse für Halbschatten geht, wird der Rosenkohl irgendwie immer vergessen. Doch er ist eigentlich der meist geeignete Kandidat – die Pflanze wird im Mai angepflanzt, erreicht ihre maximale Höhe Mitte Juli und wird ab Oktober geerntet. Frost, Regen und Schnee trotzt der Brüssele Kohl problemlos.
Der Blumenkohl als Topfpflanze für den nach Norden gerichtete Balkon
Blumenkohl und Brokkoli werden meistens in einem Hochbeet oder Topf angepflanzt – die beiden Nutzpflanzen gehören nämlich zu derselben Gattung und haben ähnliche Ansprüche, was die Pflege angeht. Umso mehr – Blumenkohl kann sogar die Herbstkälte ganz gut vertragen, und ist deswegen ein schöner Zusatz zum Gemüsebeet im Hochsommer.
Gemüse für Halbschatten: verschiedene Salate-Arten sorgen für Abwechslung im Sommer-Menü
Ob Kresse, Zierkohl, Endivie oder vielleicht Kopfsalat – die große Auswahl an Salatsorten stellt sicher, dass jeder Hobby-Gärtner das Passende zum eigenen Geschmack finden wird. Die einzelnen Arten sind auch als Topfpflanzen bestens geeignet und können zusammen angepflanzt werden. Ein Sandboden, der regelmäßig gewässert wird, stellt die beste Voraussetzung für ihre schnellere Reife. Im Fachhandel werden meistens Setzlinge verkauft, die im Frühjahr schon auf dem Balkon dürfen. Zuerst werden sie an einen windgeschützten Standort gestellt, nach einer Woche können sie schon bedingt Kälte und Luftzug gedulden. In den Sommermonaten werden dann die einzelne Gewächse nach und nach geerntet und mit Neuen ersetzt.
Erbsen im Schattengarten
Erbsen stellen eigene Anforderungen auf den Boden – sie können Staunässe schlecht vertragen und lieben im Unterschied zu den anderen oben genannten Gemüsen einen humusreichen Boden. Auch eine Mischkultur kommt für sie nicht in Frage – besonders mit Bohnen. Sie eignen sich dafür besser als Vorkultur im Beet, da sie früher als die anderen Pflanzen erntereif werden. Im Hochbeet können zum Beispiel Brokkoli nach den Erbsen angepflanzt werden. Manche Sorten brauchen Rankhilfe zur Unterstützung. Der Aufwand lohnt sich aber auf jeden Fall, da die Gewächse auf diese Weise Platz sparen.
Gemüse für Halbschatten – Spinat
Spinat gedeiht überraschend gut in halbschattigen Standorten – die Pflanze braucht nur wenige Stunden Sonnenlicht am Tag und liebt das etwa kühlere Frühlings- und Herbstwetter. In diesem Fall sollte aber lieber auf Dünger komplett verzichtet werden, damit sich keine Nitrate in seinen Blättern bilden. Ansonsten ist die Pflanze anspruchslos und gilt als pflegeleicht. Sie findet in einer Mischkultur im Sommer keinen Platz, sondern kann im selben Beet einfach vor- und nachgepflanzt werden. Der Spinat ist ein beliebter Zutat nicht nur zahlreicher Salate, sondern auch Topfgerichte.
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