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Cortenstahl liegt im Trend – ob als Hochbeet, Sichtschutz oder dekorative Feuerschale. Der wetterfeste Baustahl überzeugt mit seiner markanten Rostoptik, die sich mit der Zeit von selbst bildet und dem Garten ein modernes, aber natürliches Flair verleiht. Doch so schön die Patina aussieht: Viele Gartenbesitzer fragen sich früher oder später, ob Cortenstahl auch Rostflecken auf Stein hinterlässt – und was man dagegen tun kann.
Läuft da wirklich Rostwasser ab?

Die Antwort ist: Ja, zumindest in der Anfangszeit. Wenn Cortenstahl dem Wetter ausgesetzt wird, beginnt er zu rosten – und dieser Prozess ist gewollt. Die sogenannte Edelrost-Patina bildet sich nach und nach und schützt das Material vor weiterer Korrosion. Doch bis sich diese schützende Schicht vollständig entwickelt hat, kann es passieren, dass sich Rostpartikel mit Regenwasser lösen. Dieses Rostwasser läuft dann über den Rand des Stahlobjekts ab – und landet nicht selten auf benachbarten Steinplatten, Pflasterflächen oder gar dem Terrassenboden. Dort hinterlässt es unschöne, rostbraune Flecken.

Gerade bei Hochbeeten, Pflanzkübeln oder Rasenkanten aus Cortenstahl, die direkt auf Stein oder Pflaster stehen, ist das Risiko besonders hoch. Auch bei senkrechten Sichtschutzwänden oder Wasserobjekten mit Ablaufspuren ist Vorsicht geboten. Die typische Frage „Färbt Cortenstahl auf Pflaster ab?“ lässt sich also mit einem klaren Ja beantworten – zumindest solange die Oberfläche nicht versiegelt wurde.

Wie kann man Rostflecken vermeiden?
Damit es gar nicht erst zu Abfärbungen kommt, ist eine Versiegelung des Cortenstahls eine sinnvolle Maßnahme. Es gibt spezielle Rostversiegelungen, etwa auf Leinölbasis, die genau für diesen Zweck entwickelt wurden. Diese Produkte binden die losen Rostpartikel auf der Oberfläche und verhindern, dass sie sich im Regenwasser lösen.

Ein Beispiel: Im Baumarkt (z. B. bei OBI) sind spezielle Versiegelungsprodukte erhältlich, die nicht nur die Oberfläche fixieren, sondern auch einen leichten Glanz hinterlassen – das verstärkt den warmen Farbton des Rostes und wirkt sogar etwas edel. Alternativ setzen manche Gartenfreunde auf Hausmittel wie klassisches Leinöl. Es zieht tief in die Oberfläche ein, isoliert und verfestigt den Rost. Allerdings muss die Anwendung regelmäßig wiederholt werden.

Auch bei der Planung kann man clever vorbeugen: Cortenstahlkübel zum Beispiel stellt man idealerweise auf ein Kiesbeet – der grobe Untergrund verhindert, dass Rostwasser auf empfindliche Steinflächen trifft. Ein kleiner Kiesstreifen oder eine Unterlage aus Gummi oder Folie ist besonders in der Anfangszeit eine gute Idee.
Rostflecken auf Stein – und nun?
Wenn es schon passiert ist und sich unschöne Flecken auf dem Pflaster breitgemacht haben, ist das noch lange kein Grund zur Panik. Je nach Art der Oberfläche gibt es verschiedene Möglichkeiten, Rostflecken zu entfernen:
Bei empfindlichen Natursteinen wie Sandstein, Kalkstein oder Marmor sollten Sie unbedingt auf säurefreie Reinigungsmittel zurückgreifen. Produkte wie Lithofin Rost-EX oder S-Pro – RostGo wurden speziell für diesen Zweck entwickelt. Sie werden unverdünnt auf die trockene Fläche aufgetragen, kurz mit einer Bürste verteilt und nach etwa zehn Minuten gründlich abgespült. Keine Sorge, wenn sich die Oberfläche dabei violett verfärbt – das ist normal und verschwindet nach dem Nachspülen.

Für härtere, säurebeständige Steine wie Granit, Beton oder Fliesen darf es etwas kräftiger zugehen. Hier helfen Oxalsäure-Reiniger. Oxalsäure gibt es auch als Pulver zum Anmischen. Wichtig: Immer erst an einer unauffälligen Stelle testen, um sicherzugehen, dass keine Schäden entstehen.
Hausmittel gegen Rostflecken – was funktioniert?
Wenn Sie lieber auf Hausmittel setzen, gibt es auch dafür einige bewährte Tricks. Eine einfache Zitronensäurelösung – etwa zwei Teelöffel Zitronensäure auf 200 ml Wasser – kann bereits ausreichen, um leichten Flugrost zu lösen. Die Lösung kurz einwirken lassen, dann mit einer Reisbürste schrubben und gründlich mit Wasser abspülen.
Für Pflastersteine oder Betonflächen hat sich folgende Methode bewährt: 100 g Zitronensäure-Granulat in einem Liter warmem Wasser auflösen, großzügig auf die betroffenen Stellen gießen und mit einer harten Bürste bearbeiten. Nach zwei bis drei Stunden noch einmal schrubben und mit viel Wasser abspülen – auch zum Schutz angrenzender Pflanzen und des Rasens.
Bei hartnäckigeren Flecken lohnt sich ein Versuch mit Backpulver und Wasserstoffperoxid. Daraus lässt sich eine Paste anrühren, die über Nacht einwirken kann – am besten unter einer Folie, um die Wirkung zu intensivieren. Aber Vorsicht: Nicht jede Steinart verträgt diese Anwendung, auch hier ist ein Test vorab sinnvoll.

Noch ein paar Worte zur Vorbeugung
Auch wenn Cortenstahl irgendwann seine stabile Rostschicht erreicht hat, bleibt eine regelmäßige Pflege sinnvoll. Besonders lose Rostpartikel lassen sich mit einem einfachen Küchenschwamm oder feinem Schleifpapier leicht entfernen, bevor sie sich auf dem Stein festsetzen können. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte bei der Gartenplanung immer einen kleinen Abstand zwischen Metall und empfindlichen Steinflächen einplanen.

Fazit: Cortenstahl ist wunderschön – aber nicht ganz ohne Tücken. Mit ein wenig Vorbereitung und der richtigen Pflege lässt sich das Risiko von Rostflecken deutlich minimieren. Und falls doch mal etwas daneben geht, gibt es zum Glück viele wirksame Mittel, um den Stein wieder sauber zu bekommen. So steht der stilvollen Gartengestaltung mit Cortenstahl nichts mehr im Weg.