So oder so ist nun wichtig: Problem identifizieren und handeln! Ganz besonders Bakterien und Viren können in einem enormen Tempo große Schäden anrichten, weshalb man nicht lange damit warten sollte, sie zu behandeln. Eine schlechte Nachricht haben wir dennoch: Nicht jede Krankheit lässt sich auch erfolgreich behandeln. Sie können es versuchen, aber eine Garantie gibt es nicht. Kommen wir nun aber zu den möglichen Ursachen für gelbe Flecken auf Gurkenblättern.
Blattflecken vs. gelbe Blätter

Sie fragen sich also, ob es sich um einen Pflegefehler oder eine Krankheit handelt? Nun, der Fakt, dass es sich um Flecken und nicht um komplett gelbe Blätter handelt, weist leider meist darauf hin, dass Sie bei der Pflege nichts falsch gemacht haben, sondern dass die Pflanze sich mit etwas angesteckt hat. Sie könnten eventuell insofern schuld daran sein, wenn Sie die Pflanze nicht regelmäßig mit Dünger gestärkt haben. Doch auch das ist kein hundertprozentiger Schutz vor Krankheitserregern.
Worum könnte es sich also handeln, wenn gelbe Flecken auf Gurkenblättern entstehen?
Die Eckige Blattfleckenkrankheit
Das Bakterium Pseudomonas syringae pv. Lachrymans verursacht diese Krankheit, wobei die Flecken eher glasig-gelb und zu Beginn eckig geformt sind, später werden sie braun, trocknen aus und fallen ab. Man kann die Krankheit auch daran erkennen, dass sich an den Blattunterseiten Bakterienschleim bildet, was aber nicht immer der Fall ist. Auf den Früchten wiederum entstehen bei der Eckigen Blattfleckenkrankheit dunkle Flecken mit matschiger Textur und einem weißen Punkt in der Mitte.
Temperaturen von über 24 Grad in Kombination mit hoher Luftfeuchtigkeit begünstigt die Krankheit. Wichtig ist, gesunde Samen zu verwenden, da das Bakterium mit ihnen verschleppt wird. Um die Krankheit auszurotten, dürfen in den kommenden drei Jahren keine Kürbisgewächse angebaut werden. Alternativ kann man sich auch für resistente Sorten entscheiden, zu denen ‚Saladin‘ und ‚Flamingo‘ gehören.
Gurkenmosaikvirus

Diesmal zwar ein Virus, aber ebenso für alle Kürbisgewächse gefährlich: Von hohen Temperaturen begünstigt und durch Blattläuse übertragen, verursacht das Virus bei Gurken und Co. gelbe bis hellgrüne Flecken, die in ihrer Optik an Mosaik erinnern. Die jungen Pflanzenblätter verformen sich und können auch Beulen bekommen, während auf den Früchten Warzen entstehen. Flecken sind dort ebenfalls möglich. Möchten Sie den Erreger loswerden und eine weitere Übertragung vermeiden, sollten Sie gegen die Blattläuse vorgehen. In Zukunft entscheiden Sie sich am besten für die resistenten Sorten ‚Loustik‘, ‚Silor‘, ‚Marketmore‘ und ‚Paska‘.
Pilzkrankheiten verursachen gelbe Flecken auf Gurkenblättern
Es gibt einige Pilzkrankheiten, die ebenfalls gelbe Flecken auf Gurkenblättern verursachen. Dazu gehört unter anderem der Falsche Mehltau. Es entstehen gelbliche Flecken mit eckiger Form auf der Blattoberseite, während auf der Unterseite häufig ein grauvioletter Belag zu erkennen ist – das aber eher bei hoher Luftfeuchtigkeit.
Zum Glück lässt sich ein Pilz einfacher behandeln als Viren und Bakterien. Sie sollten die befallenen Blätter sofort entfernen und entsorgen (nicht auf dem Kompost, sondern im Hausmüll). die Pflanze sollte dann möglichst luftig stehen, damit eine gute Luftzirkulation garantiert wird. Falls ein Umstellen nicht möglich ist (z. B. im Beet), achten Sie darauf, dass Sie die Blätter trocken halten, wenn Sie die Pflanzen gießen. Bringt das alles nichts, weil der Befall schon stark fortgeschritten ist, kann ein Fungizid eingesetzt werden – achten Sie auf ein biologisches Produkt, das für essbare Pflanzen geeignet ist. Oder probieren Sie es mit diesen Hausmitteln.

Wenn es sich um Sonnenbrand handelt – durchatmen!
Ärgerlich ist es natürlich trotzdem, denn die betroffenen Blätter werden sich nicht mehr erholen. Jedoch wird nur selten und bei längerem Aussetzen in der Sonne die ganze Pflanze zerstört. Sonnenbrand erkennen Sie an gelblich-weißen, trockenen Flecken. Selbst sonnenliebende Pflanzen wie die Gurken können verbrennen, wenn man sie zuvor nicht an die Sonne gewöhnt hat. Bemerken Sie Sonnenschäden, sollten Sie die Gurke vorübergehend schattieren und allmählich abhärten.
Magnesium- und Kaliummangel
Auch das ist ein Problem, das Sie recht einfach beheben können, solange Sie wissen, dass es sich um einen Mangel handelt. Sie erkennen ihn daran, dass die gelben Flecken zwischen den Blattadern oder an den Rändern entstehen und das für gewöhnlich erst an den älteren Blättern. In diesem Fall sollten Sie die Pflanze mit den nötigen Mineralien versorgen, indem Sie ihr den passenden Dünger verabreichen.
Hinweis: Auch eine Überdüngung kann zu Flecken führen. Deshalb sollten sie es damit auch nicht übertreiben.
Sind es vielleicht Schädlinge?
Spinnmilben oder Thripsen und andere Schädlinge verursachen ein Schadbild, das wie gelbe Flecken aussehen kann, da sie die Pflanzensäfte aussaugen. Manchmal sind es auch einfach nur helle Punkte. So oder so reicht meist ein genauer Blick auf die Pflanze aus: feine Gespinste, silbriger Glanz und klebrige Blätter verweisen schnell auf das Problem. In anderen Fällen schauen Sie sich einfach die Blattunterseite und Verzweigungen an, um die lästigen Tierchen zu finden.

Als Erstes können Sie die Pflanze gut abduschen, um einen Teil der Schädlinge wegzuspülen. Im Anschluss lohnt es sich, ein unschädliches Spritzmittel zu verwenden oder Nützlinge (besonders im Gewächshaus effektiv) einzusetzen.
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