Ob zusammen mit Sukkulenten in einem Florarium, mit Bodendeckern in einem Blumentopf oder mit Kristallen, Kies und Steinen in einer Pflanzschale: Kakteen sind echte Teamplayer und lassen sich kreativ zu farbenfrohen Wüstenlandschaften arrangieren. Wir zeigen Ihnen einige Gestaltungsideen für einen Minigarten mit Kakteen und geben Ihnen nützliche Tipps, welche Blumen und Pflanzen dabei in Frage kommen, sowie wie Sie die Kakteen richtig pflegen und zum Blühen bringen. Lassen Sie sich von den Vorschlägen in der Fotostrecke inspirieren und bringen Sie die Natur in Ihr Haus, Büro oder auf den Balkon mit einem exotischen Wüstengarten im Kleinformat!
Minigarten mit Kakteen anlegen: Die Wüstenpflanze ist ziemlich anspruchslos
Kakteen erfreuen sich einer großen Popularität und sind oft in Gärten in Wüstengebieten in den USA und in Mexiko zu finden. In Deutschland sind sie beliebte Mitbewohner und bringen einen Hauch Natur in die eigenen vier Wände. Die aus Südamerika stammenden Sukkulenten gelten als pflegeleichte Zimmerpflanzen und zieren deshalb oft die Häuser beschäftigter Singles oder gelegentlich enthusiastischer Hobby-Gärtner. Damit sie sich wohlfühlen, brauchen die anspruchslosen Exoten einen passenden Standort, wasserdurchlässiges Substrat und mäßiges Gießen.
1. Der Standort. Kakteen brauchen mehrere Stunden am Tag Sonnenlicht und Wärme, daher ist ein Südfenster oder ein Wintergarten für die Pflanzen optimal. Weniger geeignet sind dagegen die Ost- und die Westfensterbank, die nur für kurze Zeit täglich Sonne erhalten. Wieviel direktes Sonnenlicht die einzelnen Arten vertragen können, hängt von mehreren Faktoren ab. Grundsätzlich gilt: behaarte oder bedornte Kakteen sind lichthungriger als die Blattkakteen.
Temperaturschwankungen können dafür alle südamerikanischen Wüstenpflanzen problemlos gedeihen. Für sie kommen deswegen auch Standorte, die sich am Tag stark aufheizen und am Abend sich schnell abkühlen, in Frage. Solche sind zum Beispiel verglaste Treppenhäuser oder Gewächshäuser.
Die Pflanzen brauchen noch unbedingt einen windgeschützten Standort im Sommer und einen zugluftsicheren Platz im Winter.
2. Das wasserdurchlässige Substrat ist in drei Varianten verfügbar: für die Kakteenarten, die kein Humus vertragen, wird eine mineralische Mischung aus Lava-Stein oder gebrochenem Blähton, Bims und Sand angeboten. Ein humusreicher Mix besteht aus Kompost (mindestens vier Jahre alt) und Torf. Für die Bergkakteen empfehlen die Experten eine Mischung aus Blumenerde mit hohem Tonanteil und gebrochenem Blähton oder Lava-Stein. Egal, für welches Substrat sich der Hobby-Gärtner entscheidet, eines haben alle drei Varianten gemeinsam: der pH-Wert liegt zwischen 5 und 5.6.
Je nachdem, ob der Minigarten mit Kakteen in einer großen Schale oder in einem kleinen Florarium angelegt wird, kann die passende Körnung ausgesucht werden. Als Faustregel gilt: je kleiner der Topf, desto feiner die Körnung. Die Anteile sollten im Grunde genommen nicht größer als 1 cm sein.
3. Dünger wird den Wüstenpflanzen während der Wachstumsperiode im Frühling und im Sommer bei Bedarf gegeben. Meistens benötigen die Kakteen Dünger, wenn sie in einem kleinen Topf bepflanzt sind und deswegen die Nährstoffe der Erde schnell verbrauchen. In diesem Fall kann ihnen einmal im Monat speziellen Kakteendünger verabreicht werden.
4. Gießen. Kakteen speichern über längere Perioden Wasser in Ihren Knollen und brauchen daher seltener Wasser als die anderen Pflanzen. Wenn das sandige Substrat komplett austrocknet, wird die Pflanze durchdringend gegossen. Dann soll der Hobby-Gärtner wieder abwarten, bis die Erde trocknet und erst dann erneut die Pflanze gründlich wässern. Dabei sollte immer darauf geachtet werden, dass keine Staunässe entsteht. Diese kann kein Kaktus vertragen. Wer sich nicht sicher ist, wie oft seine Sukkulenten Wasser brauchen, sollte lieber zu selten als zu oft gießen.
5. Eintopfen und Umtopfen. Kakteen müssen in der Regel jede 4 bis 5 Jahren umgetopft werden. Das ist deswegen notwendig, weil die Pflanzen ihr Substrat für die Periode verbrauchen oder weil sie zu groß für den alten Topf geworden ist. Ein Umtopfen kann das Wachstum und die Blütenbildung fördern. Der richtige Zeitpunkt für Ein- und Umtopfen ist ab Mitte Februar bis Ende März oder im Herbst, gerade nach dem Ende der Blütezeit. Die erfahrenen Gärtner raten dazu, die Pflanze mindestens eine Woche vor dem Umtopfen nicht mehr zu gießen, damit sie dann leichter aus dem Blumentopf gelöst werden kann. Styroporplatten oder spezielle Handschuhe für Kakteen können den Hobby-Gärtner vor den Dornen beim Umtopfen schützen.
6. Kakteen überwintern. Im Winter gönnen sich die Kakteen eine Ruhepause. Gerade in dieser Periode können die Pflanzen mit deutlich weniger Licht und Wärme auskommen und können problemlos in unbeheizten Räumen gelagert werden. Ihr Wasserbedarf ist auch deutlich geringer, sie müssen jede 3-4 Wochen gegossen werden. Da ihr Wachstum während dieser Periode eingeschränkt ist, brauchen sie keinen Dünger.
Minigarten mit Kakteen im Glas anlegen: Die Grundprinzipien eines Florariums
Eine kleine Wüstenlandschaft im Glas wirkt sehr dekorativ und holt einen Hauch Exotik in die eigenen vier Wände. Damit der Minigarten mit Kakteen gut in einem Florarium gedeiht, spielen das richtige Substrat, die Drainage und die Anzahl der Pflanzen eine entscheidende Rolle. Wir geben Ihnen eine Schritt-für-Schritt Anleitung für einen Minigarten im Glas.
Ein Florarium ist ein Terrarium im Kleinformat, das bepflanzt wird. Auf dem Markt werden zwar spezielle Florarium-Gefässe aus Glas verkauft, ebenso gut eignen sich aber eine tiefe Glasschale oder ein Einmachglas.
Materialien: Für ein Florarium brauchen Sie weißen Zierkies, farbigen Sand, Substrat für Kakteen und Sukkulente, Aktivkohle (mindert die Geruchsbildung) und Blähton, Deko-Steine und Kristallen (auf Wunsch), ein offenes Glas-Gefäß wie zum Beispiel eine Vase, eine Schale oder ein Terrarium, Kakteen und andere Sukkulenten nach eigener Wahl.
Anleitung: Die untere, 2 cm hohe Schicht dient als Drainage und besteht aus Zierkies. Darauf folgen zuerst eine fingerdicke Schicht Aktivkohle und Blähton und dann eine 3 cm hohe Schicht Kakteen-Substrat. Anschließend werden die Pflanzen eingesetzt. Auf Wunsch kann ein Abdeckmaterial (in diesem Fall der farbige Sand) darüber verlegt werden. Er schützt die Erde vor Austrocknung und Samenunkräuter. Zum Schluss lässt sich das Florarium beliebig mit Dekosteinen und Kristallen dekorieren.
Wir haben bereits mehrmals gesagt, dass Kakteen einen sonnigen Standort vorziehen. Die Kakteen im Florarium sollten Sie jedenfalls an einen halbschattigen Standort stellen. Ansonsten kann das intensive Sonnenlicht, das durch die Glaswände des Florariums scheint, die Pflanzen verbrennen. Da das Gefäß unten verschlossen ist, sollten Sie den Minigarten mit Kakteen auch weniger und seltener als gewöhnlich gießen.
Minigarten mit Kakteen in einer Schale anlegen
Eine Pflanzschale ist ein flacher Blumentopf, der sich perfekt für ein Arrangement mit Kakteen, sonnenliebenden Bodendeckern und anderen Sukkulenten eignet. Unterschiedlich hohe Pflanzen mit verschiedenen Blattformen und in verschiedenen Farben bringen Abwechslung und machen die grüne Pflanzenpracht spannungsreicher.
Wenn auf einen Mindestabstand von 2 – 3 cm zwischen den Kakteen und Sukkulenten in der Schale geachtet wird, dann vertragen sich die meisten Wüstenpflanzen ganz gut. Folgende Arten werden oft als Teamplayer von den Hobby-Gärtnern gewählt:
Die wurzelechte Pflanze Aztekium hintonii, die kompakte Pflanze mit schmalen Blättern Agave victoriae-reginae, Zwergkakteen Sulcorebutia und die Pflanze Haworthia attenuata können kalt überwintert werden und haben ähnliche Ansprüche im Bezug auf das Substrat und das Gießen.
Ein wesentlicher Nachteil haben jedoch alle Kakteen-Arrangements: das Umpflanzen fällt deutlich schwieriger. Dabei besteht immer die Gefahr, dass die Pflanzenwurzeln beim Ausgraben beschädigt werden. Wem diese Aufgabe zu zeitaufwendig und schwierig ist, kann die einzelnen Kakteen in Mini-Pflanztopfen bepflanzen und diese dann im Florarium arrangieren. Die Blumentöpfe werden dann mit einer Schicht Dekosand „versteckt“. So kann der Hobby-Gärtner dann bei Bedarf einzelne Pflanzen austauschen und im Nu ein neues Arrangement kreieren. Die Kakteen und Sukkulente werden in diesem Fall monatlich rausgenommen und einzeln im Wasser getaucht.
Ob als Solisten in einem Minigarten oder als Teil eines exotischen Arrangements in einer Pflanzschale: Kakteen machen überall eine gute Figur. Wir haben in der Fotostrecke für Sie weitere Beispiele für phantasievolle Gestaltung zusammengestellt.
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