Roter Ahorn (bot. Acer rubrum), auch Rot-Ahorn, Rotahorn oder Sumpf-Ahorn genannt, ist ein schnellwachsender Zierbaum. Im Frühling ist er mit seiner reichen Blüte ein Hingucker schlechthin und im Herbst sorgt das Gehölz mit seinem attraktiven rot gefärbten Blattwerk für Farbenpracht im Garten. Der Baum ist nicht nur ein echter Blickfang, sondern auch ein praktisches Gestaltungselement im Outdoor-Bereich. Seine runde Baumkrone wirft kühlenden Schatten im Sommer und schirmt das Haus und den Außenbereich vor neugierigen Blicken ab.
Pflegeleicht und anspruchslos: Der Rot-Ahorn erfreut sich nicht nur in seinem Heimatland USA großer Beliebtheit. Auch in Deutschland gehört er zu den populärsten Ziergehölzen. Und wer nicht ausreichend Platz im Garten für den Baum hat, der kann auf der Terrasse mit einem Bonsai-Baum für Farbtupfer sorgen. Wir erklären Ihnen, worauf Sie bei der Wahl des Standorts achten müssen, wie Sie mit der richtigen Pflege das Wachstum fördern können und wie Sie die Krankheiten rechtzeitig erkennen und bekämpfen können.
Roter Ahorn: Herkunft und Sorten
Der Rotahorn gehört zu den Seifenbaumgewächsen und ist in Nordamerika beheimatet. Heutzutage ist er in den östlichen kanadischen und amerikanischen Wäldern verbreitet, wo er auf einer Höhe von 400 bis zu 1600 Metern wächst. Besonders während der „Indian Summer“, eine trockene und warme Wetterperiode von September bis Oktober, begeistert das Gehölz mit einer roten Laubfärbung. Obwohl es nicht einheimisch ist, sondern nach Europa gebracht wurde, ist der Baum ein wichtiger Teil des Ökosystems geworden und trägt vor allem als „Bienenbaum“ zum Bienenschutz bei. Da die Wildart eine Wuchshöhe von bis zu 30 Metern erreichen kann, wurden mehrere niedrigere Sorten für Garten gezüchtet. Der Hobby-Gärtner kann im Handel unter anderem folgende Zierbäume finden:
1. Sorte „October Glory“ ist ein Zierbaum, der eine Wuchshöhe von bis zu 12 Metern erreicht. Seine dunkelroten Äste und grau-blauer Stamm machen ihn zu einem Eyecatcher. Sein rotgefärbtes Laub behält der Baum bis zum Spätherbst. Geeignet als: Solitärbaum im Vorgarten, der Sicht- und Sonnenschutz für die Terrasse bietet. Frostempfindlich und deswegen in Süddeutschland verbreitet.
2. „Northwood“ ist eine sehr winterharte Pflanze, der problemlos Schnee, Frost und starkem Wind trotzen kann. Verliert seine Blätter früher als die Sorte „October Glory“. Er wird bis zu 12 Metern hoch und wird vor allem als Solitärbaum in mittelgroßen Gärten in Szene gesetzt.
3. „Snow fire“ ist eine raschwüchsige Sorte mit bunten rot-orange-gelb-grünen Blättern. Im Herbst färben sich seine grünen Blättern in Gelb bis intensiv Feuerrot. Die Krone ist breit pyramidal, der Zierbaum erreicht eine Wuchsbreite von bis 10 Metern und eine Maximalhöhe von 15 Metern.
4. Die Krone von „Red sunset“ ist ebenfalls pyramidal und breit. Diese Sorte wirft sein Laub am Herbstende ab und ist für ihr schönes rotes Blattwerk beliebt. Der Zierbaum ist sehr frosthart, selbst Minustemperaturen kann er problemlos gedeihen.
Roter Ahorn: Aussehen
Der Rotahorn ist ein mittelhoher Baum. Die gezüchteten Sorten erreichen eine Maximalhöhe von 12-14 Metern und werden in der Regel um acht Meter breit. Mit einem Zuwachs von durchschnittlich 50 cm pro Jahr gehört das Gehölz zu den schnellwachsenden Bäumen. Er ist ein Herzwurzler, das heißt, seine Wurzeln entwickeln sich zuerst nach unten und dann bildet sich ein weiteres System unter der Oberfläche. Herzwurzler gelten als sehr anspruchslos und können sich an die Terraingegebenheiten anpassen. Bei der Auswahl des Standortes sollten Sie jedenfalls aufpassen, denn das schnellwachsende Wurzelwerk kann Terrassenbeläge und Gartenwege anheben.
Wuchsform und Krone
Je nach der Sorte kann der Rot-Ahorn entweder als Hochstammbaum oder als mehrstämmiger Strauch wachsen. Nur wenige Sorten haben einen kompakten aufrechten Wuchs, bei den meisten ist die Krone breit und variiert von kegelförmig bis zu rundlich. Die Äste sind dunkelrot bis rotbraun und der Baumstamm hat eine grau-blaue Farbe. Bereits nach vier Jahren kann der Baum Schatten spenden und beginnt, Biene und Schmetterlinge in den Garten anzulocken. Im Sommer wird er oft als Nistplatz verwendet.
Roter Ahorn: Blätter
Die Baumblätter sind glänzend, drei- bis fünflappig und gegenständig angeordnet. Der Baum wird grün im Frühling und behält sein grünes Laub auch im Sommer. Erst am Herbstanfang, also im September, verfärben sich die Blätter zuerst in Gold, dann in Orange und werden anschließend tief rot. Genau für diese gesättigte rote Nuance ist der Rot-Ahorn so beliebt. Damit bringt er Abwechslung in einen ansonsten langweilig wirkenden Herbstgarten und gibt dem Vorgarten zusätzlichen Farbtupfer. Ist der Winter mild, kann der neue Austrieb bereits im Januar anfangen. Die Blätter sind nur für Pferde sehr giftig.
Blüten und Früchte
Roter Ahorn hat eine kurze Blütezeit von nur zwei Monaten. Die doldenförmigen Blüten sind ebenfalls wie der neue Austrieb in Goldbraun gefärbt. Einen Monat später bildet der Baum Früchte, die im Frühsommer bereits abfallen. Gerade diese frühe Blütezeit und Fruchtbildung sind für die Wildbienen von großer Bedeutung. Denn mit einem guten bis sehr guten Nektar- und Pollenwert erweist sich der Rotahorn als eine wichtige Nahrungsquelle für den Aufbau mehrerer wilden Bienenvölker.
Roter Ahorn: Ansprüche an Standort und Boden
Standort
Roter Ahorn ist ein anspruchsloser Baum, der sich sowohl im Halbschatten, als auch an sonnigen Standorten wohl fühlt. Der Baum kann keine Hitze vertragen, deswegen ist der Südgarten für ihn nicht optimal. Besser eignen sich der warme, nach Westen gerichtete Garten oder ein Grundstück mit einer Ost- oder Nordlage. Ansonsten hat das Gehölz keine besonderen Ansprüche an dem Standort, Frost, Schnee, Regen und Wind kann er problemlos gedeihen.
Bei der Auswahl des Standortes sollten Sie außerdem mit dem schnellen Zuwachs in die Höhe und in die Breite rechnen. Der Rot-Ahorn macht vor allem als Solitärbaum mitten in der Rasenfläche eine gute Figur. So hat er ausreichend Raum, sein Wurzelsystem auszubilden. Auch seine Krone wird in den kommenden Jahren wachsen, deswegen sollten Sie mindestens 10 Meter um den Baum frei lassen oder mit Bodendeckern und niedrigen Blumen bepflanzen.
Boden
Was der Boden angeht, ist roter Ahorn ebenfalls anspruchslos. Als optimal erweist sich ein lockerer, nährstoffreicher, feuchter und leicht saurer Boden. Längere trockene Perioden im Sommer machen ihn nichts aus. Er kann sowohl im sandigen Boden schnell wachsen, als auch eine kurzzeitige Überflutung gut vertragen. Problematisch ist nur kalkhaltige, verdichtete Erde, wo sich Staunässe bilden kann. Der Zierbaum ist mäßig salztolerant.
Pflanzen und Umpflanzen
Im Frühling ist der richtige Zeitpunkt zum Pflanzen eines Rotahorn-Baumes. Nachdem Sie den Standort ausgewählt haben, müssen Sie ein mindestens zwei- am besten sogar dreimal so breites Loch ausgraben. Lockern Sie die Erde auf und verbessern Sie bei Bedarf den Boden mit Quarzsand. Mit Kompost können Sie den Humusgehalt der Erde erhöhen.
Von einem Umpflanzen ist beim Rotahorn abzuraten. Er kann es wirklich nicht gut vertragen und es besteht die Möglichkeit, dass der Baum stirbt. Wenn es nichts anders geht, dann sollten Sie ein 1 Meter – breites und mindestens 80 cm tiefes Loch um den Baum ausgraben und erst dann versuchen, den Baum rauszunehmen.
Roter Ahorn: Pflege, Schneiden und Vermehren
Roter Ahorn kann mit minimaler Pflege gut auskommen. Wasser braucht er nur, wenn es im Sommer eine längere Trockenperiode gibt. Auch Dünger müssen Sie in der Regel nicht dazugeben. Junge Bäume können Sie im Frühling sparsam düngen. Solange aber der Boden allen Ansprüchen entspricht, brauchen Sie den Zierbaum nach dem ersten Jahr nicht mehr mit Dünger zu versorgen. Ein Rot-Ahorn müssen Sie in der Regel nicht schneiden, sollte seine Krone zu dicht und verzwieselt ist, dann können Sie einzelne Äste am Sommerende schneiden.
Was das Vermehren angeht, ist es grundsätzlich möglich, roter Ahorn durch Aussaat zu vermehren. In den meisten Baumschulen werden jedenfalls die Bäume durch die Stecklinge vermehrt. Zu diesem Zweck werden am Ende des Frühlings oder am Anfang des Sommers 15-20 cm lange Austriebe ohne Blüten ausgeschnitten. Füllen Sie einen Blumenkübel mit Anzuchterde und stecken Sie die Antriebe darin. Stellen Sie den Kübel an einen absonnigen bis halbschattigen Standort und bedecken Sie die Austriebe mit transparenter Folie. Lüften Sie regelmäßig die Pflanze, indem Sie die Folie für eine halbe Stunden entfernen. Nach einem Jahr ist der junge Baum grundsätzlich bereit, im Garten gepflanzt zu werden.
Roter Ahorn: Verwendung als Sonnenschutz, Blickfang und Bienenbaum
Roter Ahorn fühlt sich in einem mittelgroßen bis großen Garten wohl. Er kann kühlenden Schatten über gemütliche Sitzgruppen im Garten spenden. Auch am Gartenrand macht der Baum eine gute Figur und zieht die Blicke der Passanten automatisch auf sich. Sie müssen beim Bepflanzen jedenfalls einen Grenzabstand von mindestens drei Metern von den Nachbarn einplanen. Grundsätzlich sollten Sie folgende Faustregeln beachten:
- Immer einen Grenzabstand von mindestens drei Metern zu den Nachbarn einplanen. Ansonsten riskieren Sie Streitigkeiten mit den Nachbarn.
- Lassen Sie einen Mindestabstand von zwei Metern zwischen Baum und Terrasse. So lassen sich Wurzelschäden am Terrassenbelag vermeiden.
- Beachten Sie bei der Planung die Vorschriften der lokalen Behörden im Bezug auf Bäumen.
- Ausreichend Abstand vom Haus garantiert, dass auch nach 5 oder 10 Jahren ausreichend Sonnenlicht ins Haus kommt.
Roter Ahorn: Krankheiten und Schädlinge
Roter Ahorn ist für die meisten Schädlinge nicht anfällig. Sollte der Boden jedenfalls für lange Zeit trocken bleiben, können sich dunkle Flecken auf seine Blätter bilden. Umgekehrt – wenn er lange Zeit Staunässe vertragen muss, dann kann er von unterschiedlichen Pilzkrankheiten befallen werden. Bei Staunässe ist er außerdem vom Blattlausbefall gefährdet.
Bonsai Rotahorn
Wenn Sie nach einer pflegeleichten und äußerst robusten Zimmerpflanze suchen, dann ist die nächste Pflanze genau das Richtige für Sie. Bonsai Ahorne sind pflegeleicht, haben wenige Ansprüche an Standort und Boden und faszinieren mit einem wunderschönen Blattwerk, das im Sommer grün, und im Herbst rotbraun gefärbt wird. Die Bäume im Kleinformat werden bis zu 40 cm hoch und 20 cm breit, sind also super kompakt. Sie können Sie auf einer Kommode oder einem Beistelltisch zur Schau stellen oder beliebig mit anderen Pflanzen arrangieren. Am besten machen jedoch die Amerikaner als Solisten eine gute Figur. Und in Sachen schönen Blättern und Baumkrone stehen sie ihren großen Verwandten nicht nach.
Die Zimmerpflanzen sind bestens für Anfänger geeignet, denn sie können gut in einem warmen Zimmer gedeihen. Als optimal erweist sich jedenfalls nicht der sonnige Standort, sondern ein Standort im Halbschatten. Ein Substrat für Bonsai-Bäume mit Sandanteil bietet die besten Voraussetzungen für ihr schönes Wachstum. Was die Wasserzugabe angeht, Sie müssen nur darauf achten, dass der Boden weder komplett austrocknet, noch zu feucht wird. Die Pflanzen sind für Staunässe sehr empfindlich und können sie schlecht vertragen.
Den Winter kann der Bonsai Ahorn zu Hause verbringen, im Sommer können Sie ihn auf der Terrasse oder dem Balkon zur Schau stellen. Dort kann der Baum bis zum Spätherbst bleiben. Sollten die Temperaturen unter 0 Grad fallen, dann müssen Sie den Bonsai-Baum wieder ins Haus bringen. Stellen Sie die Pflanze zuerst an einem kühlen, trockenen Raum, bis sie sich an den Temperaturwechsel gewöhnt. Erst dann können Sie sie auch in die Zimmer in Szene setzen.
Bonsai Ahorne kosten in der Regel weniger als einem warmen Zimmer, sehen aber genauso schön aus. Sie eignen sich auch als Geschenk zu besonderen Anlässen.
Roter Ahorn ist ein langlebiger Baum, der im Garten zwischen 70 und 130 Jahren alt werden kann. Anspruchslos und schnellwachsend, der Zierbaum ist die perfekte Ergänzung zum großen Garten. Er lässt sich besonders effektvoll als Solist in Szene setzen und macht im Vorgarten eine gute Figur.
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