Wer einen Garten hat, wird früher oder später auch auf die Blattlaus treffen. Diese kleinen Schädlinge sind vor allem auf Rosen häufig zu finden, befallen aber auch andere Pflanzen. Und wer seinen Garten frei von Schadstoffen halten und somit auf chemische Mittel gegen Blattläuse verzichten möchte, stellt sich selbst ohne Frage vor eine große Herausforderung. Denn die Plage kann sich als ziemlich widerstandfähig erweisen. Möchten auch Sie gegen Blattläuse Hausmittel verwenden? Wir erklären Ihnen, wie Sie auf natürliche Weise Blattläuse bekämpfen können.
Blattläuse bekämpfen durch Vorbeugung
Das beste Mittel gegen Blattläuse ist, ihnen gar nicht erst die Möglichkeit zu geben, Ihre Pflanzen zu befallen. Sollten Sie bereits einen Befall festgestellt haben, gehen Sie gleich zu unseren Ideen zur Blattlausbekämpfung über. Da die Tierchen im Winter nicht vertreten sind, haben Sie im Frühjahr erneut die Möglichkeit, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen – Blattläuse bekämpfen, ohne sie bekämpfen zu müssen sozusagen. Was können Sie tun?
- Stärken Sie Ihre Pflanzen mit Dünger! Je schwächer Ihre Gartenpflanzen sind, desto leichter haben es die Blattläuse. Gerade blütenreiche Ziersträucher wie der Hibiskus oder Rosen brauchen sehr viel Kraft, um Ihre Blütenpracht entfalten zu können. Dünger ist also wichtig, um die Pflanzen mit all den nötigen Nährstoffen zu versorgen. Zu viel Stickstoff sollten Sie nicht verabreichen. Er macht das Gewebe der Pflanzen weicher und somit zugänglicher für die Schädlinge. Berücksichten Sie unbedingt die Bedürfnisse der jeweiligen Pflanze und wählen Sie ein geeignetes Düngemittel. Auch den pH-Wert des Bodens sollten Sie beachten.
- Pflanzenstämme säubern – Nur, weil Sie die lästigen Läuse im Winter nicht sehen, bedeutet das nicht, dass sie von selbst vollkommen verschwunden sind. Sie legen ihre Eier nämlich gut versteckt im Gehölz ab (besonders in der Rinde), um im nächsten Jahr erneut anzugreifen. Ein Weißanstrich ist also sinnvoll, wenn Sie Blattläuse bekämpfen möchten. Vorher sollten Sie die Stämme jedoch gut abbürsten.
- Öl gegen Blattläuse einsetzen – Wenn Sie die Stämme mit Öl einsprühen, legt dieses sich wie ein Film über die Eier. Die Sauerstoffzufuhr wird gestört und die abgelegten Eier können den Winter nicht überstehen. Dadurch verhindern Sie eine neue Generation Blattläuse.
- Mischkulturen – So, wie die Schädlinge bestimmte Pflanzen bevorzugen, gibt es auch solche, die sie ganz und gar nicht mögen. Wenn Sie die Lieblinge also mit solchen im Beet kombinieren, können sie abschreckend auf die Plagegeister wirken. Geeignet sind unter anderem: Bohnenkraut, Lavendel, Rosmarin, Salbei, Thymian und Ysop. Beachten Sie bei der Wahl, dass die Mischkulturen ähnliche Bedingungen an Standort und Pflege aufweisen müssen.
Mittel gegen Blattläuse selber machen – Effektive Hausmittel
Im Großen und Ganzen gibt es eine Reihe von Hausmitteln, mit denen Sie Blattläuse bekämpfen können. Und da diese so vielfältig sind, werden Sie garantiert für mindestens einer unserer Rezepte und Ideen die nötigen Zutaten zu Hause haben. Was hilft gegen Blattläuse? Beginnen wir mit einem wahren Alleskönner für Haus und Garten:
Essig gegen Blattläuse
Möchten Sie Blattläuse bekämpfen mit Hausmittel ist Essig eine tolle Wahl. Man hat es immer daheim und kann es gleich anwenden, sobald man die ersten Blattläuse bemerkt. Allerdings sollten Sie damit nur Blattläuse auf Rosen behandeln. Da es sich um eine relativ aggressive Flüssigkeit handelt, bereiten Sie eine Lösung mit Wasser zu. Hierfür vermischen Sie einen halben Liter Brandweinessig mit 4,5 Litern Wasser. Beachten Sie:
- Jungtriebe sind empfindlicher. Reduzieren Sie bei ihnen deshalb die Menge des Essigs in der Lösung auf die Hälfte.
- Je nachdem, wie stark die Rosen bereits befallen sind, könnte eine weitere Behandlung notwendig sein. Diese sollte aber erst drei Tage nach der ersten erfolgen.
Blattläuse bekämpfen mit dem Hausmittel Spülmittel
Spülmittel als Mittel gegen Blattläuse kennen wahrscheinlich die meisten. Aber wissen Sie auch, warum es so wirksam ist? Zum einen bildet es einen Film, durch den die Läuse ersticken, zum anderen wird die Oberfläche auf den Pflanzen so rutschig, dass die Blattlaus nicht hochklettern kann. Verwenden Sie es nur auf Zierpflanzen wie etwa Rosen und Oleander. Verrühren Sie 5 ml mit 500 ml Wasser und sprühen Sie die Lösung dann mit Hilfe einer Sprühflasche auf die Pflanzen. Nach einigen Tagen können Sie den Vorgang gegebenenfalls wiederholen.
Blattläuse bekämpfen mit Milch
Milchsäure ist Ihr Helfer im Kampf gegen die lästigen Blattläuse. Die Säure greift die Lauskörper an, wodurch sie absterben. Daher ist Milch ein wunderbares Hausmittel. Möchten Sie mit Milch Blattläuse bekämpfen, müssen Sie diese im Verhältnis 1:2 mit Wasser verdünnen.
Lavendel gegen Blattläuse
Da wir ja bereits erwähnt haben, dass die Blattlaus kein Fan von Lavendel ist, wird es Sie nicht überraschen, dass Sie damit auch bereits vorhandene Blattläuse bekämpfen können. Sie können Lavendel hierfür unterschiedlich einsetzen. Eine Möglichkeit wäre, getrocknete Blüten mit kochendem Wasser zu übergießen. Zwei Handvoll auf einen Liter Wasser sollten hierbei ausreichen. Dieses Gemisch lassen Sie etwa eine Stunde ziehen, woraufhin Sie den erhaltenen Sud abseihen, in eine Sprühflasche füllen und damit die Pflanzen besprühen können.
Oder wie wäre es, wenn Sie Lavendelöl gegen Blattläuse anwenden? Hierfür geben Sie 10 Tropfen des Öls und einen kleinen Tropfen Spülmittel in einen Liter Wasser. Das Wasser sollte bestenfalls kalkfrei sein (z.B. Regenwasser). Schütteln Sie alles gut durch und besprühen Sie damit die Pflanzen:
- vorbeugend von April bis August alle 1 bis 2 Wochen
- bei starkem Befall alle 2 bis 3 Tage (zusätzlich dazu können Sie die stark befallenen Triebe abschneiden und entsorgen)
Rezept mit Knoblauch
Schon eine einzige Knoblauchzehe kann in manchen Fällen wahre Wunder bewirken. Handelt es sich noch um einen leichten Befall, reicht es schon aus, eine Zehe zu schälen und in die Erde gleich am Stamm zu stecken. Der Knoblauch strömt dann dank seiner ätherischen Öle einen Duft aus, den die Läuse nicht sonderlich mögen.
Alternativ, wenn der Befall schon etwas stärker ist, lässt sich auch Knoblauch mit Wasser gegen Blattläuse kombinieren. Bereiten Sie einfach einen Knoblauchsud gegen Blattläuse zu, indem Sie drei Knoblauchzehen schälen und grob hacken und anschließend in einem verschließbaren Glas mit einem Liter Wasser vermengen. Dieses Gemisch muss nun 2 Wochen ziehen. Den fertigen Sud füllen Sie in eine Sprühflasche, um die Blattunterseiten und Ansätze der Stiele einzusprühen.
Blattläuse bekämpfen mit Zwiebeln
Statt Knoblauch lassen sich auch Zwiebeln verwenden, die als Mittel vor allem für Rosen bestens geeignet sind. Aber wie bekämpft man Blattläuse mit ihnen? Würfeln Sie die Zwiebel und kochen Sie sie in einem Liter Wasser auf. Danach lassen Sie alles etwa 30 Minuten bei schwacher Hitze köcheln. Lassen Sie den erhaltenen Zwiebelsud dann abkühlen, woraufhin Sie die Flüssigkeit absieben und mit ihr unverdünnt Blattläuse bekämpfen können.
Sud aus Brennnesseln
Und wo wir schon beim Thema „Sud“ sind. Auch Brennnesseln sind sehr effektiv. Möchten Sie also Blattläuse bekämpfen und Hausmittel zu diesem Zweck verwenden, machen Sie einen Spaziergang und sammeln Sie Brennnesseln. Der Vorteil an diesem Mittel ist, dass es sich sowohl für Ihre Zierpflanzen eignet, als auch auf Nutzpflanzen eingesetzt werden kann. Ein halben Eimer Brennnesseln übergießen Sie mit frischem Wasser. Stellen Sie den Eimer dann an einen schattigen und nicht zu warmen Ort, wo Sie alles 48 Stunden ruhen lassen. Den unverdünnten Sud sprühen Sie dann auf die betroffenen Pflanzen. Nicht nur der Duft verjagt die Schädlinge, sondern weitere Verbindungen, die in der Pflanze enthalten sind.
Neemöl
Als wahres Wundermittel gilt auch Neemöl gegen Blattläuse. Wenden Sie das Naturmittel auf unterschiedlichste Weise an, wenn Sie damit Blattläuse bekämpfen möchten, je nachdem, ob die Pflanzen bereits stark befallen sind oder Sie vorbeugende Maßnahmen ergreifen möchten:
- Bei starkem Befall hilft ein Spritzer des Öls direkt auf die betroffene Stelle. Tun Sie dies am besten am Morgen und nicht während der heißen Mittagsstunden, um Verbrennungen auf den Blättern zu vermeiden.
- Vorbeugend können Sie ein paar Tropfen Neemöl ins Gießwasser geben. Ein praktischer Bonus: Schwache oder kränkliche Pflanzen erhalten dadurch einen Kraftschub.
Weitere geeignete Mittel:
- Sud aus getrocknetem Oregano: 10 g auf 1 Liter gekochtem Wasser, filtern und im Verhältnis 1:3 mit Wasser verdünnen
- Schwarzer Tee dank Gerbstoffe: 2 Teebeutel Schwarzer Tee in 500 ml Wasser aufkochen, 15 Minuten ziehen und dann abkühlen lassen
- Kartoffelwasser bei leichtem Befall: unverdünnt, kann nach einigen Tagen wiederholt werden
- Rhabarberblatt-Brühe bei Schwarzer Bohnenlaus: 500 g Blätter in 3 Liter Wasser aufkochen, 30 Minuten köcheln lassen, Flüssigkeit abseihen und abkühlen lassen
- Rapsöl nur bei unempfindlichen Pflanzen und zuvor an einer kleinen Stelle der Pflanze testen! 90 ml Rapsöl und 5 Liter Wasser mit einem Tropfen Spülmittel (als Emulgator) mischen, kräftig rühren und mit Pflanzenspritze auf die betroffenen Stellen auftragen, eventuell nach einer Woche wiederholen
Blattlaus-Bekämpfung mit Hilfe von Insekten und Nützlingen
Auch Insekten sind tolle Helfer, wenn es darum geht, gegen einen Blattlaus-Befall vorzugehen. Aber wie bekämpfe ich Blattläuse mit Hilfe von Nützlingen und anderen Insekten bzw. welche sind dazu geeignet? Ameisen lieben Blattläuse und sicher ist Ihnen auch schon mal der Ansturm von Ameisen auf befallene Pflanzen aufgefallen. Jedoch können Sie nicht mit Ameisen Blattläuse bekämpfen. Sie sind nämlich so verrückt nach ihren süßen Ausscheidungen, dass Sie sie nicht direkt fressen, sondern sie wie Nutztiere verwenden und melken und sogar vor anderen Feinden wie dem Marienkäfer schützen.
Im Gegensatz dazu ist der Marienkäfer ein ausgezeichneter Helfer. Ganz besonders gilt das für seine Larven. Es lohnt sich also, den Marienkäfer in den Garten zu locken. Larven können Sie sogar kaufen. Übrigens frisst der Nachwuchs bis zu 800 Läuse pro Tag! Im Vergleich dazu schafft der Käfer nur 150. Weitere geeignete Insekten und Larven, mit denen sich Blattläuse bekämpfen lassen, sind:
- Wespen fressen die Schädlinge und sollten willkommen sein, wenn Sie Blattläuse bekämpfen möchten.
- Die Larven der Florfliegen sind auch für das Gewächshaus geeignet. Sobald sie ausgewachsen sind, fliegen sie davon und müssen ersetzt werden. Florfliegenlarven fressen auch andere Schädlinge wie Spinnmilben, Wollläuse und Thripse.
- Die Puppen der Gallmücken können Sie im Gewächshaus rund um gefährdete Pflanzen aussetzen.
- Allein eine weibliche Schlupfwespe kann gegen 200 Blattläuse vorgehen. Das tut sie auf interessante Weise: Sie legt Ihre Eier in der Blattlaus ab. Nach zwei Wochen schlüpfen die neuen Wespen, die wiederum den Vorgang wiederholen. Möchten Sie auf diese Weise Blattläuse natürlich bekämpfen, sollten Sie aber zu den Gattungen Aphidius colemani oder Aphidius ervi greifen.
Sie können die Population von Insekten mit einem Insektenhotel erhöhen.
Und was tun bei Zimmerpflanzen?
Insekten sind nicht unbedingt für die Verwendung im Haus geeignet und auch das Besprühen mit den erwähnten Mitteln kann kompliziert sein oder aber unangenehm riechen. Was aber, wenn man dennoch in den eigenen vier Wänden Schädlinge wie Blattläuse bekämpfen muss? Hier helfen einfaches Wasser und Ihre Badewanne oder Dusche:
- Decken Sie die Erde und den Topf ab. Das tun Sie am einfachsten mit einer Plastiktüte oder Folie, die Sie gut verschließen.
- Drehen Sie nun Ihre Pflanze auf die Seite. Sie sollte also nicht mehr senkrecht, sondern waagerecht stehen.
- Spülen Sie nun alle Pflanzenteile mit einem nicht zu harten Wasserstrahl ab. Sie sollten sehen können, wie die Tierchen abfallen.
- Am nächsten Tag kontrollieren Sie Ihre Pflanze noch einmal. Sollten Sie weitere Läuse entdecken, duschen Sie Ihre Pflanze einfach ein weiteres Mal ab.
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