Ende August oder Anfang September werden die Beete im Gemüsegarten leer. Zucchini, Auberginen, Tomaten, Zwiebeln und Karotten sind schon geerntet und konserviert. Nur die späten Weißkohlarten warten in der Ecke auf ihre Erntezeit im Oktober und dickbauchige Kürbisse fangen mit ihren orangefarbenen Seiten gierig die Sonnenstrahlen ein. Der Gemüsegarten ist kahl und leer, aber es ist noch zu früh, die Gartenhandschuhe auszuziehen und in den Gartenschuppen zu hängen. Unerfahrene Hobbygärtner wissen oft nicht, dass man schon im Frühherbst den Garten wieder mit buntem, schmackhaftem und gesundem Grün füllen kann. Was kann man also im September noch im Gemüsegarten säen? Im Herbst ist der Boden noch warm, so dass die Samen schnell keimen. Die Liste, müssen wir zugeben, ist gar nicht kurz und lässt Fans verschiedener Blattsalate sich freudig die Hände reiben.
Die Empfehlungen in diesem Artikel sind für gemäßigte bis warme Klimazonen geeignet. Bei einem frühen Frosteinbruch sollten Sie keine Pflanzen aussäen, die eine lange Reifezeit haben, wie Kohl oder Erbsen.
1. Pflücksalate im September ansetzen
Schnittsalate sind nicht nur schmackhaft und enthalten viele Vitamine und Mineralstoffe, sie sind auch wunderbar dekorativ. Sie lassen den Herbstgarten wieder in frischem Grün erstrahlen.
Im Allgemeinen kann man Salate den ganzen Sommer über in kurzen Abständen säen. Hier sind ein paar wichtige Dinge über den Anbau von Schnittsalaten im Herbst:
- Salate vertragen leicht niedrige Temperaturen, wachsen problemlos bei +5 Grad und können auch Frösten bis -5 Grad standhalten.
- Für die Aussaat im September eignen sich grüne Blattsalate mit einer kurzen Vegetationsperiode, die kühle Temperaturen mögen und keine langen Tageslichtstunden benötigen. Dazu gehören zum Beispiel der Rosela-Salat, die Sorte Lollo Bionda und die Batavia-Salate ‚Teide‘ und ‚Leny‘.
- Schnell wachsende Salate entziehen dem Boden auch sehr schnell Nährstoffe, so dass es ratsam ist, das Beet vor der Pflanzung mit Stickstoff-Kalium-Dünger zu behandeln.
Die Arten der Gattung Lactuca werden am häufigsten angebaut. Bekannte Salatsorten dieser Gruppe sind z.B. der Römersalat (Romana-Salat) und der Eisbergsalat. Diese beliebten Salatarten mögen kühle Temperaturen und erreicht seinen besten Geschmack bei einer Temperatur von 10 bis 17 Grad. Wenn sie bei heißem Wetter angebaut werden, erfordern sie viel Wasser und werden schnell bitter schmecken. August und September sind also die beste Zeit für den Salatanbau.
Blattsalate können 35-40 Tage nach der Aussaat verzehrt werden, der Kopfsalat brauchen etwas länger, bis zu 60-80 Tagen. Wenn der Salat nicht rechtzeitig vor dem Frost wächst, reift er unter einer Folie gut nach.
2. Pak Choi
Den Chinesischen Senfkohl (Brassica chinensis), auch Chinesischer Blätterkohl genannt, sollte man nicht mit dem gewöhnlichen Chinakohl verwechseln! Er bildet keinen festen, zylindrischen Kopf, sondern eine Rosette aus dunkelgrünen Blättern an langen, fleischigen Stängeln. Der Pak Choi ist kälteresistenter als der Pekingkohl und wächst gut bei Temperaturen von 14 bis 18 Grad. Über 25 °C beginnt er allerdings zu welken. Deswegen ist diese Gemüsepflanze ein idealer Kandidat für die Aussaat im August und September. Je nach Sorte benötigt der Pak Choi zwischen 40 und 60 Tagen zum Wachsen.
3. Rucola
Eine Pflanze mit einem senf-nussig-würzigen Geschmack der Blätter, die auch sehr gesund ist. Ricola (Eruca sativa) verträgt niedrige Temperaturen gut -wächst optimal bei 14 bis 18 °C und hat keine Angst vor Frost bis -5 oder -7 °C.
Die Rucolasamen setzt man 1,5 cm tief in die Erde, in einem Abstand von etwa 15 cm. Dann dauert es in der Regel 5 bis 15 Tage bis zur Keimung. Die Blätter können bereits 25-30 Tage nach der Aussaat geerntet werden.
Eine kurze Tageslichtdauer ist für die Rucola optimal. Steht sie aber im ständigen Schatten, verliert sie ihren einzigartigen Geschmack. Der Raukensalat muss gut gewässert werden, sonst wird er bitter.
4. Spinat
Die optimale Wachstumstemperatur für Spinat liegt bei 15 – 19 Grad. Während das gesunde Gemüse im Sommer sogar extra beschattet werden muss, ist das Wetter im Herbst genau richtig. Spinat mag reichliche Bewässerung.
Jeder hat schon einmal von den Vorteilen von Spinat für die Gesundheit gehört. Forscher haben sogar vor kurzem festgestellt, dass der Verzehr von Spinat die Darmgesundheit fördern kann. Dieses gesunde Blattgemüse ist je nach Sorte in 30-50 Tagen nach der Aussaat erntereif. Ab Oktober müssen Sie den Spinat mit Vlies abdecken.
5. Gartenkresse
Gartenkresse (Lepidium sativum) ist im August-September besonders schmackhaft und wächst sehr zügig. Viele mögen ihren Geschmack mit Noten von Senf und Meerrettich und verwenden sie gerne roh in einem Salat und als Garnierung von Butterbroten.
Die Kresse bevorzugt wie seine anderen Salatverwandten kühle Temperaturen und wird daher am besten im Frühjahr und Herbst angebaut. Die optimale Temperatur für die Keimung beträgt 7 °C bis 15 °C. Im Gartenbeet können Sie das aromatische Gewürz in Reihen oder in Horsten aussäen. Die Kressesamen werden nur leicht mit Erde bedeckt und 2-mal pro Woche gegossen werden.
Die Gartenkresse wächst extrem schnell: 12-17 Tage von der Aussaat bis zur Ernte. Sind die Pflanzen etwa 8 – 10 cm hoch, können nach Belieben geerntet werden.
Viele Kresseliebhaber wissen, dass man Kresse-Sprossen komplett ohne Erde und mit wenig Aufwand auf der Fensterbank ziehen kann. Für die Aussaat der Samen genügen eine Schale und angefeuchtetes Küchenpapier oder etwas Watte. Die Samen werden als dünne Schicht darauf verteilt und werden 2-mal täglich mit einer Sprühflasche befeuchtet werden.
6. Blattsenf
Blattsenf (Brassica juncea) ist auch ein einfach anzubauender Herbst- und Wintersalat, der kühlere Temperaturen liebt. Die Samen können sogar bei -3 °C bis 2 °C noch austreiben. Die Pflanze mag keine sauren Böden, daher wird empfohlen, sie in neutralen oder leicht alkalischen Böden anzubauen. Der Pflanzabstand beträgt 8-10 cm, der Reihenabstand 25-30 cm, die Pflanztiefe 1-2 cm. Unter günstigen Bedingungen können 20-30 Tage nach der Aussaat der Samen die Salatblätter für den Verzehr geerntet werden.
7. Erbsen
Dieser Vorschlag ist eher für südliche Regionen geeignet, in denen das Klima im September und Oktober gleichmäßig ist, ohne dass es zu einem dramatischen Temperaturabfall kommt.
Zuckererbsen können bereits 30-40 Tage nach der Aussaat geerntet werden. Erbsen vertragen niedrige Temperaturen gut, sie keimen sogar bei 2 °C. Die Keimlinge können bis zu -5 °C überleben. Die optimale Temperatur für Erbsenpflanzen ist 18 °C.
Wenn Sie plötzliche Kälteeinbrüche erwarten, ist es am besten, die Erbsen über Nacht mit Folie abzudecken. Wenn Sie in einer Region leben, wo es früh etwas stärkere Fröste gibt, bilden Erbsen, die im September gepflanzt wurden, möglicherweise überhaupt keine Schoten. Als Bodendünger sind sie jedoch immer noch nützlich und können gehackt und in Beeten verteilt werden. Das Gleiche kann man mit den Hülsen und Blattwerk nach der Ernte machen.
8. Radieschen
Dieses früh reifende, saftige Wurzelgemüse kann die ganze Saison über genossen werden. Es kommt im Frühjahr in die Regale und verlässt sie erst im Spätherbst wieder.
Die Samen können bereits bei 5 °C keimen, aber es dauert sehr lange. Steigt die Temperatur auf 15 °C, keimt die Pflanze nach einer Woche, bei 23 °C kann sie bereits nach 4 Tagen keimen. Die optimale Temperatur für das Wachstum ist 20 °C.
Machen Sie etwa 3 cm tiefe Löcher in die Erde in einem Abstand von etwa 20 cm und stupfen ihre Samen hinein. Wenn der Boden trocken ist, sollten Sie ihn gießen. Wenn Sie die Samen dicht gesät haben, sollten Sie die Setzlinge dann ausdünnen und einen Abstand von etwa 5 cm zwischen den Keimlingen lassen.
Radieschen können bereits 15-20 Tage nach dem Einpflanzen geerntet werden. Die niedrigen Temperaturen im September sind nur gut für sie – sie schmecken im Herbst viel besser, nicht so wässrig wie im Frühjahr und nicht so würzig wie im heißen Sommer.
Gut geeignete Sorten für den Herbstanbau sind ‚Wiener Rote Treib‘, ‚Marieke‘, ‚Eiszapfen‘, ‚Rundes Gelbes‘, ‚Weißes Rundes’‚ ‚Parat‘, ‚Sora‘, ‚Raxe‘ und ‚Rudi‘.
9. Herbstrübe / Speiserübe
Speiserüben (Brassica rapa subsp. rapa) sind weitere schnell wachsende Gemüsepflanzen, die Sie im September im Freiland pflanzen können. Rüben lassen sich schnell und einfach aus Samen ziehen und sind bereits sechs bis zehn Wochen nach der Aussaat erntereif. Sie mögen kühlen, feuchtigkeitshaltenden Boden an einem offenen, sonnigen Standort.
Man kann sie auch in großen Behältern im Freien aussäen, um sie zu ernten, wenn sie klein sind, als Babygemüse.
Säen Sie die Samen dünn in flache Rillen, etwa 1 cm tief. Der Abstand zwischen den Reihen beträgt 23-30 cm bei frühen Sorten und 30 cm bei Herbstrüben. Gießen Sie regelmäßig, vor allem bei trockenem Wetter, sonst werden die Wurzeln klein und holzig. Mitte Oktober kann man sie als golfballgroßes, kleines Gemüse ernten. Perfekt für die Weihnachtstafel.
10. Würzige Kräuter
Im September können Sie auch ein aromatisches Beet mit schnell wachsenden Kräutern wie Dill, Koriander, Basilikum, Petersilie, Frühlingszwiebeln und anderen kältebeständigen Kräutern anlegen. Die Ernte erfolgt etwa 20-40 Tage nach der Aussaat.
Damit die Kräuter schneller sprießen, gibt es ein paar Geheimnisse:
- Reiben Sie die Samen vor der Aussaat in den Handflächen gegeneinander, so dass sie Mikrokratzer bekommen. Das nennt man auf Englisch Seed scarification. Durch diese kleinen Kratzer in der Samenschale (achten Sie darauf, dass der Keim nicht beschädigt wird) können Feuchtigkeit und Luftsauerstoff bis in die Tiefe der Samen eindringen. Dafür können Sie auch Sandpapier verwenden.
- Dann einen Tag lang in warmem Wasser einweichen. Manche empfehlen, sie ein paar Stunden lang in Milch einzuweichen.
- Sie können auch Wachstumsförderer verwenden.
- Der Boden sollte vor der Anpflanzung mit einem Stickstoff-Kalium-Dünger gedüngt werden. Sie können dann damit rechnen, dass innerhalb von 8 bis 10 Tagen nach der Aussaat die ersten Triebe erscheinen, und nach weiteren 2 Wochen können Sie die Kräuter schon essen. Aber wenn es kalt ist, kann es bis zu drei Wochen dauern, bis die ersten Triebe sprießen.
Alle oben genannten Pflanzen können in diesem Jahr noch eine Ernte einbringen. Sie können jedoch in der zweiten Septemberhälfte oder später mit der Aussaat vieler Pflanzen beginnen, um sie im zeitigen Frühjahr zu ernten. Dazu gehören Zwiebeln, Knoblauch, Sauerampfer, Spinat, Rüben, Radieschen, Möhren, Petersilie und viele andere. Denken Sie daran, die Beete zu wechseln, damit der Boden genügend Nährstoffe für die Pflanzen hat und sich keine Krankheiten ansammeln. Für Mischkulturen achten Sie auch auf die richtigen Pflanzpartner im Beet. Nicht alle Pflanzen tolerieren die Nähe der anderen.
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