Selbst die beste Blumenerde schützt nicht vor Staunässe, Schimmel oder gar Schädlingen. Wie wäre es deshalb, wenn Sie stattdessen für Blumenerde einen Ersatz verwenden? Wie das gehen soll? Tonkugeln erweisen sich als wunderbare Alternative, um all die erwähnten Probleme zu vermeiden. Wir erklären, warum es so vorteilhaft ist, Tongranulat statt Blumenerde als Zimmerpflanzensubstrat zu verwenden und wie genau Sie es anwenden. Falls Sie also eh bald Ihre Blumen umpflanzen möchten, ziehen Sie die Tonkugeln in Erwägung! Also, was sind die Vorteile, wenn Sie Pflanzen und Blumen in Tongranulat pflanzen und welche Nachteile bringt es mit sich?
Warum Sie mit Tongranulat Pflanzen verwöhnen können
Was ist Granulat aus Ton?
Zunächst einmal möchten wir klären: Was ist Tongranulat eigentlich? Es handelt sich bei diesem interessanten Substrat um gemahlenen und anschließend granulierten Ton, der schließlich gebrannt wird, was seine Eigenschaften sogar noch verbessert. Er bringt im Gegensatz zur klassischen Blumenerde einige Vorteile mit sich – sowohl für die Pflanzen selbst, als auch für die leidenschaftlichen Pflanzenfans. Woraus genau profitieren Sie, wenn Sie Ihre Pflanzen in Tongranulat pflanzen?
- Ton hat die wunderbare Eigenschaft, Wasser zu speichern. Das ist perfekt, wenn Sie Ihre Pflanzen in Hydrokultur großziehen möchten und das ist im Prinzip bei allen Pflanzen möglich, auch bei Kakteen und Orchideen, die eigentlich trockene Böden und Substrate bevorzugen. Außerdem müssen Sie dann auch seltener Ihre Pflanzen gießen.
- Das luftdurchlässige Zimmerpflanzensubstrat verhindert die Bildung von Pilzsporen, was für Allergiker ganz besonders von Vorteil ist. Bei Pflanzen in Tongranulat gehört Schimmel somit der Vergangenheit an. Sie können Schimmel von Blumenerde zwar entfernen, aber besser ist es doch, es gar nicht erst dazu kommen zu lassen.
- Die Zimmerpflanze ist für Schädlinge weniger attraktiv. Viele Schädlinge benötigen Erde, um ihre Eier darin ablegen zu können (z.B. Trauermücken), weshalb Blumenerde sie natürlich anzieht. Wenn Sie Ihre Pflanzen stattdessen in Tongranulat pflanzen, wird Ihnen dieses Problem keine Sorgen mehr bereiten.
- Wenn Sie in Tonkugeln Pflanzen großziehen, wird auch Staunässe und somit Schimmelbildung an den Wurzeln, also Wurzelfäule, verhindert, da das Substrat luftdurchlässig ist. Die perfekte Drainage!
Tongranulat wie verwenden?
Welche Arten es gibt
Man unterscheidet das Granulat anhand von drei Eigenschaften: seinem pH-Wert und Salzgehalt, seiner Körnung und inwiefern es für welche Pflanzen geeignet ist. Dementsprechend entscheiden Sie natürlich auch, ob Sie Ihre Blumen in Tongranulat pflanzen können und wenn ja, in welche Art von Tongranulat welche Pflanzen kommen.
Möchten Sie Ihre Pflanzen in Tongranulat umtopfen, empfiehlt sich in der Regel eine Körnergröße von vier bis acht Millimetern im Durchmesser. Diese Körnchen sind klein genug, um der Pflanze eine stabile Basis zu bieten, in der sie gut verwurzeln kann. Die kleinen Körner lassen aber auch weniger Luft eindringen. Aus diesem Grund sollten Sie für größere Zimmerpflanzen auch ein Substrat aus größeren Körnern wählen (z.B. 8 bis 16 mm).
Ein neutraler pH-Wert von 7 ist für die meisten Pflanzenarten bestens geeignet. Pflanzen, die einen sauren Boden bevorzugen, können in Seramis gut gedeihen. Auch in Bezug auf den Salzgehalt sollten Sie sich erkundigen, denn der optimale Gehalt ist je nach Pflanze unterschiedlich.
Sollte man Pflanzen nur in Tongranulat pflanzen oder ergänzend zu Blumenerde verwenden?
Beides ist möglich. Für die bereits erwähnte Hydrokultur verwenden Sie nur Granulat. Darin können sich die Wurzeln bestens ausbreiten und Sie erhalten gleichzeitig eine perfekte Drainage für die Pflanzen. Das Pflanzgranulat lässt sich aber auch zusätzlich zu Blumenerde verwenden. Wir erklären:
Nur mit Tonkugeln (am besten im Frühjahr die Pflanzen und Blumen umtopfen):
- Der Topf sollte größer als der vorherige und außerdem wasserdicht sein.
- Befüllen Sie ihn zu einem Drittel mit dem Granulat für Pflanzen. Auf diesem Tongranulat pflanzen Sie gleich die Pflanze in den Topf.
- Nehmen Sie die Pflanze aus der alten Erde, schütteln Sie diese ab und spülen Sie die Wurzeln komplett ab, sodass keine Erde mehr an ihnen klebt.
- Stellen Sie die Pflanze auf das Granulat, sodass bis zum Rand einige Zentimeter frei bleiben.
- Stecken Sie den Gießanzeiger ins Substrat.
- Füllen Sie die freien Stellen mit Granulat auf und drücken Sie alles ein wenig fest.
- Während der nächsten Wochen wachsen die Wurzeln erst noch an.
Gießen Sie erst, wenn der Anzeiger das Minimum anzeigt. Das Maximum sollte nur dann gewählt werden, wenn Sie beispielsweise für längere Zeit abwesend sein werden. Andernfalls wird die Luftdurchlässigkeit gestört und die Wurzeln können beginnen zu faulen.
Tongranulat für Pflanzen – Anwendung als ergänzendes Substrat (Umtopfen am besten im Frühjahr):
- Verwenden Sie einen wasserdichten und größeren Topf als zuvor.
- Füllen Sie ihn zu einem Drittel mit Tongranulat.
- Nehmen Sie die Pflanzen aus dem alten Topf und schütteln Sie die Erde etwas ab (nicht komplett).
- Stellen Sie die Pflanze mit dem Wurzelballen auf das Granulat.
- Füllen Sie die freien Bereiche mit weiterem Granulat auf.
- Verteilen Sie außerdem eine ca. 2 cm dicke Schicht Tongranulat auf der Oberfläche des Wurzelballens.
- Stecken Sie einen Gießanzeiger in die Erde.
Sie erhalten einen Wasserspeicher und eine Drainage zugleich. Daher können Sie auch Tongranulat Pflanzen als untere Schicht bieten (wie eine Kiesschicht) und darüber wie gewohnt Ihre Zimmerpflanze mit Blumenerde einpflanzen.
Nachteile bei der Tongranulat-Anwendung für Pflanzen ohne Erde
Wenn Sie Tongranulat statt Erde verwenden, sollten Sie sich bewusst sein, dass das Granulat Pflanzen nicht mit Nährstoffen versorgen kann. Während diese also in Blumenerde gespeichert und nach und nach abgegeben werden, ist das hier nicht der Fall. Daher müssen Sie die Pflanzen auch häufiger mit der Wassergabe düngen und das ist natürlich mit zusätzlichen Kosten verbunden. Bei der Entscheidung Tongranulat oder Erde sollten Sie also auch diesen Fakt überdenken und abwägen, ob Sie diesen Nachteil in Kauf nehmen möchten und können.
Bei Blumenerde wird auch relativ einfach ersichtlich, wann wieder Zeit zum Gießen ist. Wenn Sie jedoch Pflanzen in Tongranulat pflanzen, sieht die Sache anders aus. Aus diesem Grund benötigt jeder Topf auch einen sogenannten Gießanzeiger, mit Hilfe dessen ersichtlich wird, wann eine Wassergabe erfolgen sollte.
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