Die Orchidee im hübschen Übertopf oder hängend an der Decke kennt wahrscheinlich jeder. Aber wie wäre es, wenn Sie Ihr Schmuckstück zur Abwechslung mal auf eine etwas andere Art zur Schau stellen? Wussten Sie, dass man die Orchidee aufbinden kann? Hierbei wächst sie nicht wie sonst im Orchideensubstrat und -topf, sondern auf einem anderen Material wie beispielsweise Holz oder Stein. Wir möchten Ihnen diese Idee einmal etwas genauer vorstellen und werfen hierfür einen Blick darauf, welche Materialien und Orchideen zu diesem Zweck geeignet sind. Im Anschluss stellen wir noch eine Anleitung bereit, mit der Sie das Ganze einmal ausprobieren und Orchideen aufbinden können.
Orchideen aufbinden – Zu welchem Zweck?
Was für Sie im ersten Moment als eher unnatürlich erscheinen mag, ist für viele Orchideensorten eigentlich ganz normal – obwohl wir sie in Substrat pflanzen, ist das gar nicht typisch für diese Pflanzen. In ihrer Heimat wachsen sie nämlich auf Ästen und versorgen sich dort mit Feuchtigkeit und Nährstoffen. In unseren Breitengraden ist die Luftfeuchtigkeit jedoch viel zu gering für sie, weshalb wir Substrat verwenden, um Feuchtigkeit länger speichern zu können, ohne das Faulen der Wurzeln zu riskieren.
Und genau diesen Punkt sollten Sie auch bedenken, bevor Sie sich dazu entscheiden, Ihre Orchidee aufzubinden. Sie müssen sie mit ausreichend Feuchtigkeit versorgen können. Ein Gewächshaus mit feuchtem und warmem Klima ist hierfür besonders vorteilhaft. Aber auch ein Wintergarten ist geeignet, wenn Sie die Orchidee in der Nähe eines Luftbefeuchters aufstellen. Andernfalls wird ihre Pflanze wahrscheinlich nicht lange durchhalten. Sie könnten auch häufig die Luftwurzeln besprühen, aber das wäre womöglich sehr zeitaufwändig.
Was Sie für diese Idee brauchen
Welche Orchideen aufbinden?
Sie können also Orchideenarten, die in ihrer natürlichen Umgebung nicht in Erde wachsen, auf andere Materialien binden. Aber welche Arten sind das? Eine tolle Nachricht ist, dass die häufigste und wahrscheinlich beliebteste Art, nämlich Phalaenopsis-Orchideen zum Aufbinden bestens geeignet sind. Aber auch Epidendrum können Sie zu diesem Zweck wählen oder Cattleya. Weitere Optionen sind:
- Angraecum
- Brassavola
- Tolumnia
- Vanda
Welches Material ist geeignet?
Eine weitere Frage, die zu beantworten gilt, ist, welches Material man überhaupt verwenden kann. Ein großer Stein ist beispielsweise eine gute Idee, denn er gibt den Wurzeln aufgrund seiner rauen Oberfläche wunderbaren Halt. Ganz besonders gerne wird aber Holz verwendet und genauer gesagt ein Ast oder eine Wurzel. Wenn Sie jedoch Orchideen auf einen Ast aufbinden möchten, sollten Sie auch die richtige Baumart wählen, denn nicht jede ist geeignet.
Orchideen aufbinden – welches Holz?
Im Großen und Ganzen benötigen Sie Holz, das nicht schnell verrottet. Möchten Sie Orchideen auf Holz aufbinden, eignen sich folgende Arten:
- Eiche
- Kirsche
- Kork
- Teak
- Wachholder
- Zitrus
Vermeiden Sie behandeltes, lackiertes oder konserviertes Holz.
Tonröhren verwenden
Eine Alternative zum Holz sind auch Tonröhren. Diese werden speziell zu diesem Zweck angeboten. Möchten Sie Orchideen aufbinden auf Tonröhren, sollten Sie jedoch bedenken, dass sie sowohl Vor- als auch Nachteile bieten. Vorteilhaft ist, dass diese Röhren nicht komplett wasserdurchlässig sind. Dadurch, dass das Wasser also gespeichert wird, bekommt die Pflanze regelmäßig eine gute Wasserversorgung.
Von Nachteil ist jedoch, dass beim Verdampfen des Wassers sogenannte Verdunstungskälte entsteht, die manchen Orchideenarten ganz und gar nicht bekommt. Man kann jedoch dagegen vorgehen, indem man Torfmoos als Unterlage auslegt. Moos bildet sich mit der Zeit von selbst auf der Röhrenoberfläche.
Orchideen aufbinden – Anleitung
Damit Sie Ihre Orchideen richtig aufbinden, möchten wir Ihnen nun noch erklären, was genau Sie dafür brauchen und wie Sie alles miteinander verarbeiten. Diese Dinge sollten Sie besorgen:
- Ast
- Nylonstrumpf in Hautfarbe oder durchsichtiges Garn
- Draht zum Aufhängen, am besten rostfrei
- Stopfgarn (vorzugsweise in brauner oder anderer natürlicher Farbe)
- Spaghnum Moos
1 – Tauchen Sie die Orchidee mitsamt ihrem usprünglichen Topf in Wasser, damit sich die Wurzeln aufsaugen können. Das hat zum Zweck, dass die Wurzeln elastischer werden. Danach können Sie sie besser aus Topf und Substrat entfernen.
2 – Schneiden Sie aus dem Strumpf Streifen mit einer Breite von zwei bis drei Zentimetern zu.
3 – Das Moos befeuchten Sie gut mit Wasser und verteilen es auf dem Ast. Damit es anschließend nicht mehr verrutscht, binden Sie es mit dem Garn an mehreren Stellen fest. Die Fläche sollte schlussendlich groß genug sein, damit alle Wurzeln der Orchidee darauf Platz finden.
4 – Jetzt befestigen Sie noch die Pflanze. Falls Ihnen keiner dabei helfen kann, indem er die Pflanze in Position hält, können Sie auch andere stützenden Hilfsmittel verwenden. Mit den Nylonstreifen binden Sie die Pflanze und ihre Wurzeln fest. Wichtig: Die Wurzeln der Orchidee brechen recht schnell. Üben Sie deshalb keinen Druck aus und ziehen Sie die Streifen nicht zu fest.
5 – Binden Sie Draht um die Enden des Asts. Auf diesem Weise können Sie die Pflanze dann aufhängen. Dieser Schritt ist jedoch optional, denn der Ast kann auch stehen, falls Sie alles in einer stabilen Position fixiert haben.
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